Weihnachten in anderen Kulturen
Weihnachten verbringt man meist zuhause mit der Familie, daher weiß kaum jemand über die Weihnachtsbräuche in anderen Ländern Bescheid. Während der christliche Feiertag in Asien keinerlei Bedeutung hat, wird das Fest in der restlichen Welt groß gefeiert - und die Traditionen könnten dabei nicht unterschiedlicher sein.
So feiert der Rest Europas
Obwohl die geographische Distanz nicht groß ist, gleicht in Europa kaum ein Weihnachtsfest dem anderen. In Russland wird erst am 7. Januar Weihnachten gefeiert und in Schweden feiert man am 13. Dezember das Luciafest, das dort den Höhepunkt der weihnachtlichen Festlichkeiten darstellt. In Estland befüllen Weihnachtselfen die Pantoffeln der Kinder, in Island werden Tannenbäume vom Festland importiert, um die richtige Weihnachtsstimmung zu schaffen und in Finnland kommt der "Weihnachtsbock". In ganz Skandinavien hat die Ziegenbockfigur - der sogenannte Julbock - zu Weihnachten eine große Bedeutung, da er dort die die Fruchtbarkeit der Erde symbolisiert.
In Großbritannien wird das Weihnachtsfest auf den 26. Dezember ausgeweitet - den sogenannten "Boxing Day". An diesem verkaufsoffenen Feiertag liefern sich viele Geschäfte eine regelrechte Rabattschlacht und alle Kaufhäuser auf der Insel sind hoffnungslos überfüllt. Ansonsten sind die britischen Weihnachtstraditionen - dem Imperialismus sei Dank - stark an die der Amerikaner angelehnt. Nur der Weihnachtsmann heißt bei den Briten nicht Santa Claus, sondern Father Christmas - klingt "more sophisticated".
Pompös und ausgelassen: Weihnachten in Amerika
Nicht nur für Touristen ein Erlebnis: Am Bondi Beach in Australien führt Santa Claus an Weihnachten Tricks auf dem Surfbrett vor.
Die nordamerikanischen Weihnachtsbräuche sind weit verbreitet und auch außerhalb der USA gut bekannt - nicht zuletzt weil die Amerikaner damit ein großes Geschäft betreiben. An Weihnachten kommt Santa Claus mit seinem Rentierschlitten vom Nordpol, schlüpft durch den Kamin und bringt Geschenke. Dafür dass er kein Haus übersieht, sorgen gigantische Lichtdekorationen in Gärten und an Häuserwänden, die in den USA zur Vorweihnachtszeit zum guten Ton gehören. Da die USA ein Einwandererland sind, wird dort aber auch auf Vielfalt großen Wert gelegt. So spielt das jüdische Chanukkafest eine große Rolle und die Afroamerikaner feiern "Kwanzaa". Am Weihnachtsfest selbst trinkt man "egg nog" und singt Weihnachtslieder aus aller Welt. In Südamerika lehnen sich die Bräuche an die nordamerikanischen Traditionen an. So sind auch in Brasilien Lichtdekorationen sehr beliebt und Kunstschnee sorgt trotz des warmen Klimas für weihnachtliche Atmosphäre. In El Salvador gibt es an Weihnachen ein großes Feuerwerk und in Guatemala setzt man sich einen ausgefallenen Hut - eine sogenannte Purtina - auf und tanzt dann den ganzen Abend ausgelassen mit Freunden und der Familie.
Weihnachten am anderen Ende der Welt
Auch in Neuseeland und Australien wird Weihnachten gefeiert, doch das Fest fällt dort mitten in den Sommer. Daher werden viele der nordamerikanischen Bräuche, die auch dort großen Einfluss haben, an sommerliche Bedingungen angepasst. So tauscht der Weihnachtsmann im bekannten australischen Weihnachtslied "Six white boomers" beispielsweise einfach seine Rentiere gegen sechs weiße Kängurus ein. Am Bondi Beach in Sydney findet außerdem jedes Jahr ein großes Weihnachts-Barbecue statt. Auch Santa Claus darf auf dieser außergewöhnlichen Weihnachtsfeier natürlich nicht fehlen - er führt den Gästen dort Tricks auf seinem Surfbrett vor.