So wird ein Maifest gefeiert!
Alljährlich ist der 20. März Stichtag: nach kalendarischen Regeln hat nun offiziell der Frühling begonnen! Am Morgen wird man wieder mit den ersten Sonnenstrahlen und fröhlichem Vogelgezwitscher geweckt und die Tage werden wieder länger. Unsere Vorfahren feierten aber tatsächlich erst in der Nacht vom 30. April auf den ersten Mai den Anbeginn des Frühlings. Diese Tradition hat sich gehalten und ist bei uns als Maifest deutschlandweit bekannt.
Welche Musik darf´s denn sein für den Tanz in den Mai?
Das wichtigste und der Grund, warum sich Menschen für das Maifest versammeln, ist natürlich der Spaß und die Unterhaltung. Damit die Gäste mit einem seligen Lächeln das Maifest verlassen, muss also für ebendiese gesorgt sein. Für den 30. April und damit den Tanz in den Mai eignet sich bei besonderer Achtung des Brauchtums volkstümliche Musik. In Bayern schmeißen sich die Madln dann ins Dirndl und die Buam kommen in Lederhosen und Haferlschuhen. Es werden Tänze wie der Zwiefache und der Landler zu Volksmusikbands oder Blaskapellen getanzt, um die schöne neue Jahreszeit einzuläuten. Die jüngere Generation gestaltet den Tanz in den Mai aber auch gerne zu aktueller Musik, die - von einem gebuchten DJ gespielt - die Stimmung zum Kochen bringen soll. Vor allem als Burschenverein lässt sich hier ein schöner Kompromiss aus beiden Varianten ziehen und mithilfe von Volksmusikbands und stimmungsvollen Schlagern steht einem ordentlichen Tanz in den Mai dann nichts mehr im Weg.
"In Zeiten von Dating-Apps findet sich eine romantische Alternative im Maifest: der Birkenzweig."
Am ersten Mai, an dem der Maibaum von ein paar tüchtigen Freiwilligen aufgestellt wird, wird die Gunst des Frühlings für schöne Blumengirlanden und -kränze ausgenutzt. Mit den Kindern zusammen können beispielsweise schöne Gänseblümchenkränze für die Mädchen geflochten werden. Da es außerdem auch Tradition ist, dass Maibäume von naheliegenden Ortschaften und Dörfern gestohlen werden, muss gut auf denselbigen aufgepasst werden. Um die Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, wird zur Musik einer Volksmusikgruppe um den Maibaum getanzt.
Aber die wohl schönste Tradition ist die des Birkenzweiges. In Zeiten von Tinder und Lovoo kann man sich am Maifest auf viel romantischere und ja, auch kitschige Weise seine Zuneigung gestehen. Dem Brauch nach sollte der junge Mann den Birkenzweig zwar am Haus seiner Herzensdame anbringen, aber für die jeweilige Veranstaltung anlässlich des ersten Mais kann man diesen Brauch leicht abgewandelt trotzdem feiern. Zur Veranstaltung kann eine Reihe an Birkenzweigen zur Verfügung gestellt werden, die den Mädchen wie Anstecker am Dirndl befestigt werden können. Und im Schaltjahr sind dann die Mädls mit Verteilen dran.
Die passenden Verköstigungen
Da das Maifest in ganz Deutschland gefeiert wird, gibt es natürlich je nach Region verschiedenste traditionelle Mahlzeiten. Immer gut kommen in Bayern beispielsweise Brezn, Leberkas- oder Bratwurstsemmeln an. Was sich daraus unschwer erkennen lässt: praktisch und handlich muss das Essen sein. Natürlich kann beim gemütlichen Zusammensitzen über den Tag auch gerne ein etwas deftigerer Spaß mit Besteck genossen werden, aber gen Abend eignen sich einfache Speisen und Fingerfood am Besten, um den Gästen die nötige Bein- und Tanzfreiheit gewährleisten zu können. Besonders am 30. April zum lauen Maifeuer können Bratwürste, Marshmallows und Stockbrot ganz nach Lagerfeuerstimmung genossen werden. Um die Kinder zu unterhalten, kann mit ihnen zusammen auch der Stockbrotteig zubereitet werden.
Als erfrischende alkoholfreie Getränke bieten sich sämtliche Softdrinks sowie Wasser an. Das alkoholische Getränk Nummer Eins ist dann natürlich das Bier. Da es aber genügend Menschen gibt, die am "flüssigen Bot" einfach keinen Gefallen finden, sollte auch ausreichend Wein und Weinschorle vorhanden sein. Anlässlich des Tanzes in den Mai wird sich aber vor allem an der erfrischenden Maibowle zu Speis und Tanz erfreut.
Maifest - was es damit auf sich hat
Im Grunde teilt sich das Maifest in zwei Episoden. Am 30. April wird abends das bereits genannte Maifeuer entfacht, um nach alter Tradition böse Geister zu vertreiben. Wenn das Feuer fast erloschen ist, ist es in der ein oder anderen Ortschaft Brauch, dass ein junges Paar gemeinsam über das Feuer springt. In der Nacht vom 30. April auf den ersten Mai wird außerdem mit diversen Volkstänzen in den Mai getanzt. Am ersten Mai wird dann ein Maibaum - geschmückt mit bunten Girlanden und Figuren - in den Ortschaften aufgestellt. Dieser wurde erstmalig in Bayern des 18. Jahrhunderts als Symbol für den unabhängigen bayrischen Staat aufgestellt.
Das Maifest ist also ein Fest des Frühlings, der Lebensfreude und - wenn man denn so will - der Unabhängigkeit.