Künstler der Woche

Interview mit Yonatan Pandelaki

Künstler der Woche: Yonatan Pandelaki

Wenn es um Musik geht, fühlt sich Yonatan Pandelaki wohl. Der Berufsmusiker liebt es, sich auf immer neuen musikalischen Terrains auszuprobieren - sei es als singender Pianist, Musicaldarsteller, Musiklehrer oder Produzent. Im Interview erzählt er uns von Auftritten vor 20.000 Menschen und verrät, wie er zufällig ein gefragter Musicaldarsteller wurde.

Hallo Yonatan. Wie geht es dir?
Hallo eventpeppers. Vielen Dank, mir geht es gut. Ich bin jetzt gerade mit meiner Familie im Urlaub in Indonesien und zugleich auf Solo-Musiktour.
Du bist als Berufsmusiker nicht nur Sänger und Pianist, sondern auch Produzent und Leiter einer Musikschule – wie genau begann deine musikalische Karriere?
Ich kam 2001 aus Indonesien nach Deutschland, um Medizin zu studieren. Später bin ich dann zu Zahnmedizin gewechselt. Ein leidenschaftlicher Musiker war ich eigentlich schon immer. Als Kind liebte ich Musik und begann schon im Teenager-Alter mich intensiv, vorerst mit der klassischen Musik am Klavier, zu beschäftigen. Im Jahre 2013 habe ich mich letztendlich dazu entschieden, mein Studium abzubrechen und als Vollzeitmusiker tätig zu werden. Ich habe sechs Monate lang als Klavierverkäufer die Zeit überbrückt, bevor ich begann an meinem ersten Debütalbum zu arbeiten. Auch der Musikunterricht und erste Liveauftritte kamen dann dazu. Im Oktober 2015 habe ich schließlich das "YP Studio Brunswik", ein Tonstudio, eine Musikschule und Künstleragentur, eröffnet, in dem ich für diverse Künstler und Bands produziere. Eines der Highlights des Tonstudios war als 2020 sehr bekannte Namen aus der Bluesszene wie Abi Wallenstein, Georg Schroeter und Marc Breitfelder das Tonstudio besuchten, um dort ein Livestream-Konzert zu geben. Ich habe dieses Konzert später zu einem Album produziert, welches einen Award als Blues Album des Jahres gewann.
Du stehst auch in größeren Formationen auf der Bühne – was macht deine Bandprojekte aus?
Ich habe in meinem Tonstudio unter anderem das Album meiner Band "Sons & Preachers" produziert. Es ist eine vierköpfige Rockband mit Vintage Flair, die Deep Purple, Lenny Kravitz und viele mehr mischt. Die Band hatte 2018 ihr Debüt mit Album-Release und einer anschließenden Tour in Indonesien. Dort haben wir unter anderem auf Nordsumatera vor 20.000 Menschen gespielt.
Ein weiteres Betätigungsfeld von dir sind Musicals – wie kamst du dazu?
2021 habe ich für "Die Eiskönigin On Ice"-Tour das Album produziert, für welches ich damals selbst zwei Rollen übernommen hatte. Während der Pandemie hatte die Tour dann einige Schwierigkeiten, weshalb ich spontan als Act engagiert worden bin. Am Ende der Tour hatte ich dann alle männlichen Rollen durchgesungen. Ab 2022 wurde ich als fester Teil des Casts für die Winter- und Sommer-Tour engagiert - Ich durfte Olaf den Schneemann singen. Die Tour ging insgesamt neun Wochen. Wir waren in der Türkei, Deutschland, Dänemark, Schweiz und Spanien. Ende 2023 werde ich für die Europa-Doppeltour von "The Lion King" und "Les Miserables" als einziger männlicher Solist unterwegs sein, begleitet von einem vollen Orchester und Chor. Die Tour wird 11 Wochen in ganz Deutschland und skandinavische Ländern stattfinden. Gleich im Anschluß werde ich auch für die Musical-Reihe "Passion Christi" in Schleswig-Holstein die Hauptrolle Jesus spielen.
Andere Frage: Wie bringst du das eigentlich alles unter einen Hut?
Ich liebe Musik mit all ihren Facetten. Das oben war eigentlich noch nicht alles. Ich bin auch seit ein paar Jahren als professioneller Videograf tätig. Ich produziere Musikvideos, Imagefilme, Trailer usw. Aus der Liebe zur Musik habe ich einen unendlichen Hunger nach allem, was mit Musik zu tun hat. Ich bin immer bereit, neue Sachen zu lernen und mich auf neuen Terrains zu probieren. Dadurch ist mein Arbeitsbereich sehr vielseitig und es wird eigentlich nie langweilig. Eine Sache muss ich jedoch auch erwähnen: Ohne die Unterstützung meiner Familie, allen voran meiner Frau, die mir den Rücken deckt, würde ich all diese Sachen nie schaffen.
Auf welches deiner Projekte bist du besonders stolz?
Es gibt viele Highlights, die ich nicht alle aufzählen kann. Aber der oben erwähnte Auftritt mit meiner Band "Sons & Preachers", als ich auf Nordsumatera, dem Geburtsort meiner Mutter, vor 20.000 Personen in ihrer Sprache einige Songs gespielt habe, während sie aus voller Kehle mitsangen - das war ein einmaliger und unvergesslicher Moment.
Was sind deine Ziele und Projekte für die Zukunft?
Ich kann nicht in die Zukunft schauen. Aber ich würde mich gerne in Musicals weiter ausprobieren. Auch will ich die Brücke nach Indonesien weiter schlagen. Das Land mit über 250 Millionen Einwohnern ist sowohl reich an Kulturen und musikalischen Diamanten, als auch ein großer Markt für Musik. Wir werden sehen, ich gebe mein Bestes...
Zum Schluss: Welcher Song darf auf keiner Veranstaltung fehlen?

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