Künstler der Woche
Interview mit Yasmin Reese
Hallo Yasmin. Wie hast du deine Liebe zur Musik entdeckt?
Tatsächlich schon sehr früh. Meine Mutter erzählte immer, dass ich im Alter von vier Jahren - gerne wenn Besuch kam - die Haarbürste in die Hand nahm, mich auf einen Küchenstuhl stellte und zu singen begann. Zu Hause bei meinen Eltern hörte man damals nur Schlager und da gibt es eine Zeile in einem Song, die heißt "bumsfallera" und meine Mutter erzählte, das ich an dieser Stelle immer mit meinem Fuß aufstampfte und alle lachten. Ich fand es unheimlich toll.
Dann folgten Schülerbands, Talentwettbewerbe und mein erster Freund war damals Pianist und wir fingen an, in Bars und Kneipen zu spielen und eigene Songs zu schreiben. So nahm es langsam Fahrt auf.
Dann folgten Schülerbands, Talentwettbewerbe und mein erster Freund war damals Pianist und wir fingen an, in Bars und Kneipen zu spielen und eigene Songs zu schreiben. So nahm es langsam Fahrt auf.
Was hat dich zum Gospel gebracht?
Da muss ich ein wenig ausholen. Wie ich schon sagte, wurde bei uns zu Hause nur Schlager gehört. Als ich zehn Jahre alt war, hat mich jemand zu einem Kindergottesdienst eingeladen. Man konnte diesen Gottesdienst jeden Tag besuchen, wenn man wollte. Dort wurde aus einer Kinderbibel vorgelesen, gesungen, musiziert und viele Ausflüge angeboten.
Ich werde diesen Moment nie vergessen: es sang eine Gospelsängerin von der Empore den Song "Oh Freedom", das war für mich wirklich ein Schlüsselmoment. Denn ich war völlig geflasht. Ich stand in dieser Menge von Menschen und hörte diese großartige, kraftvolle, gefühlvolle Stimme. Die Musik hat mich so tief berührt, ich schaute hoch zu ihr, dann zur Decke und sagte, "Lieber Gott, genau DAS will ich auch machen, wenn ich groß bin!"
Gospel ist für mich Medizin, "Balsam für die Seele" und ich bin sehr dankbar, das ich diesen Weg gehen darf. Ich liebe es zu singen, mein Herz schlägt schon für Gospel. Aber generell liebe ich einfach gute Musik.
Ich werde diesen Moment nie vergessen: es sang eine Gospelsängerin von der Empore den Song "Oh Freedom", das war für mich wirklich ein Schlüsselmoment. Denn ich war völlig geflasht. Ich stand in dieser Menge von Menschen und hörte diese großartige, kraftvolle, gefühlvolle Stimme. Die Musik hat mich so tief berührt, ich schaute hoch zu ihr, dann zur Decke und sagte, "Lieber Gott, genau DAS will ich auch machen, wenn ich groß bin!"
Gospel ist für mich Medizin, "Balsam für die Seele" und ich bin sehr dankbar, das ich diesen Weg gehen darf. Ich liebe es zu singen, mein Herz schlägt schon für Gospel. Aber generell liebe ich einfach gute Musik.
Wann hast du dich entschieden, dein Hobby zum Beruf zu machen?
Eigentlich wollte ich gleich nach meinem Schulabschluss nichts anders als singen. Mein Stiefvater war aber extrem dagegen und wollte, dass ich einen handwerklichen Beruf erlerne. So machte ich also meine Ausbildung zur Friseurin und Kosmetikerin. Während dieser Zeit tingelte ich an Wochenenden durch Bars und Kneipen und habe nie mein Ziel, von der Musik leben zu können, aus den Augen verloren. Ich arbeitete noch zwei Jahre als Gesellin in meinem Beruf, bis ich dann mit 22 Jahren anfing, von der Musik zu leben.
Ich sehe es wirklich als ein Geschenk, sein Hobby zum Beruf zu machen.
Ich sehe es wirklich als ein Geschenk, sein Hobby zum Beruf zu machen.
Gibt es einen Auftritt, der dir ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
In der Tat sind gibt es zwei Auftritte, die für mich gleichermaßen besonders waren und an die ich immer mit Freude und Stolz zurückdenke.
1. Das Gospeloratorium "Prince of Peace", wo ich als Solistin mit zwei Chören, Bigband und Symphonieorchester sang. Es war ein Traum, von so vielen großartigen Musikern auf der Bühne begleitet zu werden.
2. Das gemeinsame Konzert mit dem Golden Gate Quartett. Ich habe sie mit 17 in einem Konzert gesehen und mir gewünscht, einmal mit ihnen auf einer Bühne zu stehen und zu singen. 2011 war es dann soweit und ich stand genau mit diesem Quartett, das nicht nur in der Hall of Fame ist, sondern auch mit Größen wie Elvis Presley und Mahalia Jackson sang, auf der Bühne. Das war für mich eine unglaubliche Ehre.
Oder eine Bühne, die du unbedingt noch besingen willst?
In meiner musikalischen Laufbahn habe ich ja schon auf drei Kontinenten gesungen. Viele Kreuzfahrten - bin weltweit unterwegs und ich wünsche mir einfach gesund zu bleiben und noch viele weitere Bühnen dieser Welt besingen zu dürfen. All over the world - singen ist mein Leben!
Was ist das Schönste an deinem Beruf?