Künstler der Woche
Interview mit Trio Soli Sono
eventpeppers: Liebes Trio Soli Sono, die Idee, ein klassisches Ensemble aus drei Flöten zu entwickeln ist sehr außergewöhnlich und einzigartig. Wie kam es dazu und wie hat sich Ihr Ensemble "Trio Soli Sono" bis heute entwickelt?
Unsere damalige gemeinsame Professorin bewies ein feines Gespür für passende Konstellationen, als sie uns 1992 zusammenbrachte. Bei unserer ersten Probe waren wir innerhalb von Sekunden absolut fasziniert vom Klang dreier Flöten und haben schnell festgestellt, dass uns ähnliche musikalische Vorstellungen und künstlerische Ziele verbinden. In den zurückliegenden zwanzig Jahren haben wir auf vielen Festivals gespielt, abenteuerliche Tourneen erlebt und mit interessanten Komponisten zusammengearbeitet.
eventpeppers: Ihr Repertoire reicht vom Barock über Klassik bis hin zu moderner Unterhaltungs- und zeitgenössischer Musik sowie eigenen Projekten und Musikkooperationen. Gibt es darunter eine bestimmte Komposition oder ein Projekt, das für Sie besonders spannend war?
"BIS HEUTE IST JEDE AUFFÜHRUNG SPANNEND UND IMMER WIEDER EINE HERAUSFORDERUNG!"
Ja, es ist die zeitgenössische Komposition "Medusa" von Witold Szalonek. In diesem dreiteiligen Werk stellt er das Leben der Medusa, bekannt aus der griechischen Mythologie, in den Mittelpunkt. Wir haben eine Art Musiktheater daraus entwickelt, um diese großartige Musik auf verschiedenen künstlerischen Ebenen erfahrbar zu machen. Dazu setzen wir eine spezielle Choreographie, Kostüme und Licht ein. Bis heute ist jede Aufführung spannend und immer wieder eine Herausforderung. Im letzten Jahr haben wir das Werk in der Arthur-Rubinstein Philharmonie in Lodz (PL) aufgeführt und im Anschluss beim Warschauer Musiklabel DUX eingespielt.
eventpeppers: Bei dem Wort "Flöte" denkt wohl jeder normale Mensch erstmal an die gute alte Blockflöte aus dem Schulunterricht. Wie kann man sich die Flöten vorstellen, die Sie spielen?
Wir spielen verschiedene Flöten aus der Familie der Querflöten. Dazu zählt die sogenannte große Flöte, die den meisten bekannt sein dürfte. Hinzu kommen noch die Pikkolo, die Altflöte und die Bassflöte.
>eventpeppers: Was sind die klanglichen Unterschiede zwischen großer Flöte, Pikkolo, Altflöte oder Bassflöte? Wann setzen Sie welche Flöte ein?
Stellen Sie sich einen Chor vor, der in verschiedenen Stimmlagen singt. Da gibt es den Sopran und den Alt bei den Frauen und den Tenor und den Bass bei den Männern. Bei den Flöten verhält es sich ähnlich. Die Pikkolo ist die höchste und die Bassflöte die tiefste Flöte. Je nach Komposition variiert der Einsatz der Flöten. Es gibt Stücke in denen ausschließlich die normale Flöte verwendet wird und wiederum andere Stücke, in denen verschiedene Flöten verlangt werden. Letzteres trifft vor allem auf die zeitgenössische Musik zu, die ja für ihre Experimentierfreude bekannt ist.
eventpeppers: Als deutsch-polnische Kulturrepräsentanten ist Ihr Flötentrio weltweit bekannt und konzertierte schon in vielen Ländern Europas, in Südamerika und sogar in Asien. Kann man Sie trotzdem auch noch auf kleineren oder privaten Bühnen sehen?
Klar, kann man das! Unser Musiker-Leben ist sehr vielfältig und bunt. An dem einen Tag spielen wir in der Pariser Botschaft vor Spitzenvertretern aus Politik und Kultur und am anderen bei einem kulturinteressierten Privatier irgendwo in Deutschland, der aus purer Freude an der Musik seine eigene Konzertreihe aufzieht. Beides hat ohne Frage seinen Reiz. Besonders schön aber sind die Konzerte, bei denen wir den direkten Kontakt zum Publikum haben.
