Künstler der Woche
Interview mit Tim Stüdemann
Hallo Tim. Wie bist du zur Zauberei gekommen?
Als Kind habe ich ganz klassisch wie viele Kinder eine Zauberbox geschenkt bekommen. Diese Zauberbox ist dann allerdings in der Ecke gelandet, da ich irgendwie nicht verstanden habe, wie das funktionieren soll mit dem Zaubern. Mit 9 Jahren war ich mit meinen Eltern dann in London. Dort habe ich einen Straßenzauberer gesehen und war total begeistert. Zu meinem Glück hat der Straßenzauberer auch ein paar Tricks verkauft und meine Eltern kauften mir prompt ein Hütchenspiel. Den Rest des Urlaubs habe ich dann damit verbracht, den Trick mit den Hütchen zu üben. Zu Hause habe ich die Zauberbox wieder aus der Ecke geholt und dann nahm die Sache ihren Lauf... Ich war mit dem Virus „Zauberei“ infiziert ;).
Und wann hast du erkannt, dass du beruflich Zaubern möchtest?
Das kann ich so genau nicht sagen. Es war eher ein fließender Übergang. Anfangs bin ich vor Familie und Freunden aufgetreten, dann kamen die ersten öffentlichen Auftritte. Später habe ich jahrelang neben der Ausbildung und Arbeit gezaubert, bis irgendwann vor lauter Magie die Zeit für den Job nicht mehr ausreichte und Hobby zum Beruf wurde.
Was macht deine Shows so besonders?
Ich bin ganz ehrlich, meine Tricks sind sicher keine Weltsensation. Was die Shows allerdings besonders macht, ist das Spiel mit den Zuschauern. Bei meinen Programmen arbeite ich immer sehr eng mit dem Publikum zusammen, wodurch eine zauberhafte Situationskomik entsteht. Zudem habe ich mir eine Bühnenfigur erschaffen, die charmant und frech ist, der man aber nichts so wirklich übel nehmen kann. Genau dadurch kann ich sehr schön mit dem Publikum interagieren und viele Lacher erzeugen.
Vor wem übst du deine Tricks und wurden sie auch schon mal durchschaut?
Zum Üben muss meistens die Familie herhalten. Und eines habe ich gelernt: wenn meine Mutti den Trick nicht durchschaut, dann ist er gut und kann auf die Bühne vor Publikum.
Was ist für dich der schönste Moment bei einem Auftritt?
Es gibt viele schöne Momente bei Auftritten. Aber das Schönste ist es definitiv in die ratlosen und zugleich strahlenden Gesichter des Publikums zu schauen. Dieses Funkeln in den Augen, das man von kleinen Kindern kennt, bei erwachsenen Zuschauern zu sehen. Das sind auch immer die Momente, in denen viele Zuschauer vergessen zu applaudieren und einfach noch einmal Kind sind. Das ist für mich die größte Anerkennung als Künstler.
Welcher Trick hat dich am meisten Übung gekostet?
Ich habe mehrere Tricks, die viel Übung benötigt haben. Mit Abstand die meiste Übung hat aber das Ringspiel benötig. Anfangs habe ich den Trick nur in groß auf der Bühne vorgeführt. Inzwischen führe ich das Ringspiel auch in klein bei meinem Close-up Programm direkt an den Tischen vor.