Künstler der Woche

Interview mit The Sweet Spots

Künstler der Woche The Sweet Spots

Nach einem Aufenthalt in der legendären Green Mill Bar entdeckt eine Gruppe Jazz-Musiker die Steel Guitar für sich. Heute begleitet das Instrument The Sweet Spots auf Dinnerpartys und in Jazz-Clubs und unterstützt Evergreens der Jazz-Geschichte. Wie das klingt, zeigen unsere Künstler der Woche im Interview.

Hallo The Sweet Spots. Es ist ein lauer Sommerabend, die Bühne hell, das Publikum gespannt - mit welchem Song startet ihr?
Immer gut geht „Straighten up and fly right“ von Nat King Cole. Ein treibender Song mit einer wunderschön prägnanten Melodie. Das Stück hat eine Menge Energie und sorgt direkt für gute Stimmung. Im Text geht es übrigens um einen Affen, der auf einem Bussard durch die Lüfte reitet. Alles klar, oder?
Wie habt ihr denn eigentlich zusammengefunden?
Kennengelernt haben wir uns an der Musikhochschule in Hannover sowie in der lokale Musikszene. In unterschiedlichen Konstellationen hatten wir immer wieder miteinander zu tun. Die Idee für die Sweet Spots - eine elegante Jazzband mit dem exotischen Instrument Steel Guitar - kam nach einem Konzertbesuch in der famosen „Green Mill Cocktail Lounge“ in Chicago, einer der ältesten Jazzclubs in den USA. Der Laden ist wirklich legendär, in den 20er Jahren war Al Capone dort der „inoffizielle Inhaber“. An besagtem Abend spielte die Joel Paterson Band, eine Combo mit Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug und eben der Steel Guitar. Dieser Abend war sehr inspirierend und letztendlich auch die Initialzündung für unsere Band.
Vor allem Jazz ist von viel Improvisation geprägt – welchen Teil nimmt sie bei euch ein?
Im Zentrum stehen bei uns Songs, die wir besonders mögen, also Lieder mit Gesang. Das können Stücke aus dem Great American Songbook, Popsongs, Swing oder auch mal eine Countrynummer sein. Selbstverständlich haben Solos und Improvisation bei uns aber einen festen Platz. Die Band besteht aus gefragten Jazzmusikern - unser Bassist beispielsweise war lange Zeit festes Bandmitglied bei Roger Cicero und tourte zuletzt mit The Manhatten Transfer - da ist es klar, dass unser musikalisches Können in improvisierte Teile mit einfließt. Je nach Anlass spielen wir auch schon mal in kleinerer Besetzung ohne Gesang, dann bekommen improvisierte Solos natürlich noch mehr Gewicht.
Euer Auftritt wirkt sehr geschmackvoll, Professionalität scheint euch wichtig zu sein, oder?
Oh danke. Ja, uns ist es wichtig, professionell aufzutreten. Neben der musikalischen Performance zählt für uns ein stilvolles Auftreten, die Kommunikation im Vorfeld und ein reibungsloser Ablauf mit dazu. Alles, was wir benötigen, bringen wir selbst mit. Auf Wunsch auch eine Soundanlage, sodass wir vor Ort lediglich eine Steckdose brauchen. Wobei, wir haben sogar ein mobiles Setup mit batteriebetriebenen Verstärkern und haben auch schon im Freien ganz ohne Strom gespielt.
Welche Veranstaltung macht am meisten Spaß?
Hochzeiten sind natürlich immer irgendwie besonders. Und wenn wir in einer schönen Location spielen dürfen, beispielsweise zu einem eleganten Dinner, dann ist das auch etwas Tolles. Uns macht es einfach Spaß, zusammen zu spielen - wir kommunizieren während wir spielen musikalisch miteinander. Das ist immer wieder frisch und bleibt spannend, ganz gleich, ob wir konzertant auftreten oder eher im Hintergrund eine dezente Atmosphäre schaffen.
Von welchem Song könnt ihr nicht genug bekommen?

4 Fotos

The Sweet Spots eventpeppers
1/4
The Sweet Spots JazzbandJazzbandThe Sweet Spots Dinnerband