Künstler der Woche

Interview mit Saxobeatz

Saxobeatz Adrian Planitz mit Saxophon Jörn Gropp

Der Zufall, eine gute Freundschaft und Flötenunterricht ließen das Duo Saxobeatz entstehen. Warum sie in fahrenden LKWs auftreten und wie sie einen perfekten Auftritt planen, erzählen unsere sympathischen Künstler der Woche im neuen Interview.

Würdet ihr euch zu Anfang kurz vorstellen? Und wie habt ihr zueinander gefunden?
Saxobeatz stellt sich vor!
Was macht euch als Duo und vor allem euer modernes Konzept so besonders?
Adrian: Ich denke, die Antwort steckt zum Teil schon in der Frage :) Da wir eben versuchen, modern und schick aufzutreten, dazu beide Musiker in Vollzeit sind und die Schnittstelle zwischen Band und DJ bilden. Da wir sehr gute Freunde sind und viel Zeit auch privat miteinander verbringen, funktioniert die Absprache auch unkompliziert, spontan und intuitiv. Zusätzlich verstehen wir uns als Dienstleister und versuchen, jeden Kunden so glücklich wie möglich zu machen. Dazu gehört Pünktlichkeit, ein ordentliches Auftreten, zeitnahe Beantwortung von Mails und Telefonaten (normalerweise noch am selben Tag) und natürlich genug Energie für den Auftritt.

Jörn: Dito! Ich denke, unsere Stärke besteht besonders darin - Energie und positive Stimmung zu verbreiten und die Gäste damit anzustecken. Wir haben einfach riesig Spaß bei der Arbeit, was man uns bei unseren Auftritten ansieht. So stellen wir uns ganz individuell auf jeden Auftrag ein und bereiten diese auch sehr intensiv mit den Kunden im persönlichen Gespräch vor. Somit ist dem Kunden eine gewisse Sicherheit gewährleistet, damit diese sich vollständig zurücklehnen können und die musikalische Gestaltung des Abends in guten Händen wissen.

"Für uns sind ordentliches Auftreten, zeitnahe Beantwortung von Mails und Leidenschaft selbstverständlich."

Ihr hattet ja schon viele verschiedene Auftritte - welcher ist euch besonders in Erinnerung geblieben?
Jörn: Ich erinnere mich besonders an einen Auftritt in einem fahrenden LKW auf einer Demonstration gegen Rassismus in Dresden. Der Moment, in dem wir über die Brücke fahren, die Altstadt zu sehen und gleichzeitig die Stimmung toleranter Menschen spüren, war schon Gänsehaut! Und natürlich noch der Auftritt im Park Café München, bei dem wir als Überraschung hinter der Bar auf einer vernebelten Bühne hervorgefahren sind! Die Bühne sieht man ganz gut in unserem Video - einfach eine klasse Location!

Adrian: Mh, das ist extrem schwer zu beantworten, da jeder Auftritt irgendwie seine Besonderheit hat. Wir haben schon für die tollsten Locations gespielt und für interessante und tolle Menschen, da fallen mir spontan der Auftritt für den früheren Fußball-Trainer des FC Bayern - Felix Magath - ein und ebenfalls unser Auftritt im Park Café. Eine super Akustik, tolle Licht- und Soundanlage, die hervorfahrende Bühne und ein tolles Publikum machten den Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis!

Ihr habt auch schon Varieté musikalisch begleitet. Wie schwer muss man sich einen solchen Auftritt vorstellen? Worauf wird besonders geachtet?
Adrian: Bei diesem Auftrag stand alles unter dem Motto “Gatsby” von daher musste ich mich speziell auf Electro Swing vorbereiten. Das richtige Outfit im Frack und eine gute Absprache mit den anderen Künstlern ist da das A und O :)

Jörn: Ich hatte die Ehre, das musikalische Programm zu gestalten und muss sagen, dass es sehr anspruchsvoll war, ein sekundengenaues Programm mit Musik zu untermalen und sich gleichzeitig auf die jeweiligen Stimmungsmomente einzustellen. So haben wir viel Electro Swing gespielt und diesen immer spontan auf die Laune des Publikums eingestellt.

Wie genau plant ihr eure Auftritte und wie legt ihr euch auf eure Setlist fest?
Adrian: Wir planen unsere Auftritte sehr detailliert und treffen uns gerne vorab mit unseren Kunden zu einer persönlichen Vorbesprechung. Setlisten haben wir viele, handeln aber gerne spontan und je nach Publikum individuell.

Jörn: Wir haben als Duo ein großes Repertoire an Songs mit verschiedenen Energie-Levels aus allen Genres von 50ern bis modernen Charts, Rock über Funk bis Hip-Hop. Wir spielen je nach Stimmung und Publikum SAXOBEATZ Sets von ca. 20 Minuten und greifen dabei auf unsere Erfahrungen zurück, welcher Song in welcher Situation einfach gut funktioniert und die Leute mitreißt zu tanzen!

Adrian, wie kam es zum Saxophon? Und Jörn - wann wurdest du zum Vollzeit - DJ?
Adrian: Ich hatte drei Jahre Flötenunterricht und dann meinte meine damalige Lehrerin, sie könne mir nicht mehr allzu viel beibringen und ich solle doch auf ein “anspruchsvolles” Instrument umsteigen. Dann hörte ich einmal ein Bariton-Saxophon die Pink Panther Filmmusik spielen und das war damals ausschlaggebend dafür, dieses Instrument zu wählen. So fing ich mit dem Tenor-Sax an, stieg später auf das Alt-Sax um, da hierfür mehr klassisches Repertoire vorhanden ist und während meines Musikstudiums spezialisierte ich mich dann zusätzlich noch auf das Bariton-Saxophon.

Jörn: Als ich im Studium regelmäßig aufgelegt habe, hätte ich mir nie träumen lassen, hauptberuflich als DJ zu arbeiten. Mir hat der Job immer viel Spaß gemacht und ich war der Überzeugung - damit kann man doch nicht sein Geld verdienen - da gibt es viel zu viele DJs auf dem Markt. Als unser Projekt SAXOBEATZ dann allerdings 2017 durch die Decke ging, habe ich mich dazu entschieden, die Musik zu meinem Beruf zu machen. In Vollzeit hat man einfach die Möglichkeit, sehr viel schneller auch bessere Qualität anzubieten. Einige meiner Freunde können den Schritt vom Unternehmensberater zum Musiker nicht nachvollziehen, andere bewundern uns dafür.

"Der Auftritt im fahrenden LKW für eine Anti-Rassimus Demo war unvergesslich!"

Ihr schreibt auf eurer Website, dass ihr im Schloss Bellevue auch schon mal für unseren Bundespräsidenten gespielt habt. Erzählt mal, wie war das?
Adrian: Das war damals noch mit dem Arcis Saxophon Quartett und es war natürlich eine Ehre für uns und der Präsident war auch super sympathisch. Allerdings hatte ich am Tag davor noch einen Job in Stuttgart, bin dann die Nacht durchgefahren nach Berlin, hatte zwei Stunden Schlaf und durfte wieder spielen. Ging aber alles gut.
Welcher Song würde eure Freundschaft bzw. eure gemeinsame Karriere wohl am Besten beschreiben und warum? Habt ihr eine Kostprobe für uns ;) ?
Jörn: Das ist ganz klar ALL NIGHT von PAROV STELAR. Der Song beschreibt ganz gut unsere Arbeit im Duo - wir sind meistens das ganze Wochenende zusammen unterwegs und arbeiten Nachts - all night!

Adrian: Das ist auch einfach ein unglaublich energetischer Song, zu dem es großen Spaß macht zu spielen! Eine lustige Anekdote dazu haben wir auch: Als wir vor Kurzem eine Anlage im Hieber Lindberg in München ausprobierten, wählten wir eben diesen Song und ich spielte auch direkt dazu, um die Klangqualität zu checken. Dann kam aus der Übe-Kabine ein junger Mann der meinte: “Hey - ihr spielt ja meinen Song” - ja, es war wohl Parov Stelar persönlich, aber in diesem Moment haben wir einfach nichts gesagt und ihn nur dumm angeschaut, weil wir nicht wussten, wer das eigentlich war ….haha.

All Night - das Lieblingslied von Saxobeatz!

5 Fotos

Jörn Gropp von Saxobeatz
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Adrian Planitz von SaxobeatzSaxobeatz Adrian Planitz und Jörn GroppSaxophonist Adrian PlanitzDJ Jörn Gropp