Künstler der Woche

Interview mit Ricardo Marinello

Künstler der Woche: Ricardo Marinello

Ricardo Marinello stand schon früh im Rampenlicht: bereits mit 18 bekam er zahlreiche Angebote großer Plattenfirmen für eine Karriere in der Popmusik. Doch er entschied sich dagegen und ging den Weg des klassischen Musikers. Der junge Tenor über das Supertalent, Udo Jürgens und seine Liebe zur Klassik.

Hallo Ricardo. Fangen wir erst einmal ganz von vorne an. Wie kamst eigentlich zum Gesang?
Zum Singen kam ich schon sehr früh. Wenn wir jetzt aber von einem wirklich inspirierenden Moment sprechen, war es wohl die TV-Ausstrahlung der „3 Tenöre“ 1998. Von da an wusste ich ganz genau, was ich beruflich einmal machen möchte. Dass es sich dann noch zur Leidenschaft entwickelt, ist natürlich einfach nur großartig.
2007 warst du nicht nur Teilnehmer, sondern auch Gewinner von der ersten Staffel des Supertalents. Kannst du uns ein bisschen was darüber erzählen?
Ja, das stimmt. Erwischt. Damals fragte mich mein bester Freund, ob ich nicht mit ihm zusammen da hingehen wolle. Da ich sowieso nichts zu verlieren hatte, dachte Ich mir: „Komm, versuch's!“. Aus heutiger Sicht bin Ich unendlich dankbar dies alles miterlebt zu haben. Sowas ist mit Geld nicht zu bezahlen. Momente, die man nie vergessen wird. Wenn man mich heute fragen würde, würdest du es wieder so machen, ich würde drauf antworten: „Ja“.
Nur noch wenige Menschen probieren sich am klassischen Gesang - was begeistert dich daran und singst du manchmal auch Pop?
Wie bereits gesagt, hat mich die klassische Musik schon sehr früh begeistert. Jedoch singe ich auch gerne im Crossover Bereich, wie auch mein großes Idol Andrea Bocelli. Mit klassischer Musik lässt sich die breite Masse nicht mehr begeistern, was schade ist. Ich sehe meine Rolle daher darin, auch jungen Menschen einen Zugang zu dieser wunderbaren Musik zu geben. Ein Renaissance der klassischen Musik wäre der Wahnsinn.
Was macht eine gute Stimme aus - Übung oder doch nur die Gene?
Man kann Talent haben. Die Fähigkeit zu halten ist aber Arbeit, Arbeit, Arbeit. Noch heute nehme ich wöchentlich Gesangsunterricht. Ich möchte es nicht missen.
Gibt es einen Moment, der für deinen weiteren Weg prägend war?
Da gibt es einige. Vor allem Momente, in denen man merkt, dass es Menschen gibt, die einem nicht wirklich gut tun und von denen man sich letztendlich trennen muss. Gerade jetzt in der Pandemie hatte und habe ich viel Zeit mich selbst zu reflektieren. Das tat mir sehr gut.
Welcher Auftritt ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Die größte Erinnerung, die mir bis heute geblieben ist, ist der gemeinsame Auftritt mit Udo Jürgens und Karel Gott. Das werde ich nie vergessen. Auf der Bühne mit zwei Menschen, die mich sehr geprägt haben, was gute Musik bedeutet. Damit meine ich nicht nur schöne und eingängige Melodien, sondern auch die Texte dahinter. Das hat Qualität und jeder Songs etwas zu sagen.
Manche nennen dich den neuen Pavarotti, einer der bedeutendsten Tenöre aller Zeiten. Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Seid drauf gespannt! Ich will noch nichts verraten.

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