Künstler der Woche

Interview mit PlecBeatz

Interview mit der Rockband PlecBeatz

Joe, Ivo und Kay bilden zusammen die Band "PlecBeatz" und gemeinsam haben sie sich voll und ganz dem Acoustic Rock verschrieben. Mit zwei Gitarren und einer Cajón verleihen die drei Musiker jedem Rock-Klassiker ihre ganz eigene Note. Im Interview haben unsere tollen "Künstler der Woche" nun verraten, warum sich die Gegensätze aus Akustik und Rock so wunderbar vereinen lassen, welche Songs von ihrer Setlist nicht wegzudenken sind und erzählen außerdem, wie sie bald auf den Spuren des legendären Johnny Cash wandeln werden. Lesen Sie mehr!

eventpeppers: Lieber Joe, Ivo und Kay, zusammen bildet ihr die rockige Acoustic-Coverband "PlecBeatz". Würdet ihr drei unseren Lesern bitte jeweils kurz euren musikalischen Werdegang beschreiben ?
Joe: Ich hatte damals die Wahl zwischen einer Gitarre - natürlich eine Westerngitarre - und einer Playstation 1. Zum Glück hab ich mich für die Gitarre entschieden und hab mir das Spielen mit einer Grifftabelle beigebracht. Als das meiste dann gesessen hat, hab ich mich noch an verschiedenen anderen Instrumenten ausprobiert. Irgendwann kam dann auch die erste Erfahrung mit Musiksoftware und so bin ich dann auch letztendlich bei Cubase gelandet. Ich war von den neuen Möglichkeiten des Produzierens und Arrangierens fasziniert. Dann hab ich Schritt für Schritt mein Heimstudio, die „Rumpelkammer“, eingerichtet und erweitert. Hier haben wir bislang auch alle unsere „Youtube-Songs“ aufgenommen.
Kay: Also mein musikalischer Werdegang ist recht unspektakulär. Ich war schon immer von der Musik begeistert, aber eben nur als Hörer. Na klar hab ich mir immer gewünscht einmal auf einer Bühne zu stehen, aber da ich kein Instrument spielen konnte hab ich das immer schnell als Traum wieder abgetan. Im Winter 2011 bin ich durch einen dummen Zufall auf ein Gitarrenforum im Internet gestoßen und nach ein paar Stunden des Durchlesens hab ich den Entschluss gefasst mir das Gitarre spielen selbst beizubringen. Was ich dann auch getan hab.
Ivo: Mein Werdegang ist dem von Kay sehr ähnlich, bis auf den Teil mit dem Gitarre spielen lernen. Das Cajonspielen hab ich mir aus der Not heraus beigebracht, da die beiden ja einen Mitstreiter brauchten, der die Percussions macht. Also hab ich mir eine Cajon gekauft und drauf losgespielt und das klappt bis heute ganz gut.
eventpeppers: Wie habt ihr denn dann letztendlich musikalisch zusammen gefunden und wie sahen eure gemeinsamen musikalischen Anfänge aus?

Die Möglichkeiten Rockmusik auf akustischen Instrumenten zu spielen, eigene Songs zu komponieren und das Arrangieren der Coversongs sind schon sehr flexibel.

Kay: Das war eigentlich mehr oder weniger Zufall. Meine Feundin hat mich damals zum Kennenlernen ihrer besten Freundin mitgenommen und diese ist die Freundin von Joe. Bei unseren ersten Gesprächen haben wir recht schnell gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Auf der Rückfahrt von einer Hochzeit, auf der wir gemeinsam waren, haben wir aus Spaß gemeint, dass wir doch 'ne Band gründen sollten, da wir ja beide Gitarre spielten. Dann trafen wir uns einmal die Woche und haben immer wieder die zwei gleichen Songs gespielt - die, die wir dann auch in Joe's Heimstudio aufgenommen haben. Damit wir das ganze auf YouTube stellen konnten, haben wir noch ein kleines Video dazu gemacht und die Songs hochgeladen und „PlecBeatz“ war geboren.
Ivo: Ich war ja von Anfang an immer bei den Videodrehs dabei und irgendwann haben die 2 angemerkt, dass irgendetwas fehlt. Laut ihren Angaben wären 2 Gitarren auf Dauer etwas langweilig und meinten, dass es doch cool wäre Percussions dabei zu haben, um das Ganze etwas rockiger zu gestalten. Dann haben sie mich gefragt, ob ich Lust hätte Cajon zu spielen und seitdem sind wir komplett.
Joe: An dieser Stelle nochmal ein besonderer Dank an unsere Freundinnen. Man muss noch dazu sagen, dass wir auch sehr gute Freunde geworden sind. Ein super Beispiel dafür, dass Musik verbindet.
eventpeppers: Wie kamt ihr auf den Bandnamen "PlecBeatz"?
Ivo: Ich glaube der Name kam letztendlich von mir, obwohl ich noch gar nicht dabei war.
Kay: Wir brauchten ja auch einen Namen für unser (damals) noch Akustik Duo und alle Namen, welche wir in Erwägung zogen, gab es entweder schon so oder so ähnlich. Dann kam Ivo mit "PlecBeatz" um die Ecke - also Plec wie Plektrum zum Gitarre spielen und Beatz für den musikalischen Beat, den wir damit kreieren. Noch für die Optik schnell das "S" zum "Z" gemacht und wir hatten einen Bandnamen, mit dem wir alle zufrieden waren.
Joe: Außerdem fanden wir es irgendwie lustig, dass „PlecBeatz“ ähnlich klingt wie „Black Beats“ und wir damit ein wenig Verwirrung stiften könnten (lacht).
eventpeppers: Ihr macht akustische Rockmusik - stößt diese Kombination öfter mal auf Verwirrung und was sagt ihr dazu? Bieten die rein akustischen Arrangements nochmal ganz neue Möglichkeiten für Rockmusik?
Joe: (lacht) Ja, auf alle Fälle, das bewirkt schon mal den einen oder anderen Stirnrunzler. Acoustic-Rock? Was ist das denn? Manche können sich darunter nichts vorstellen. Musikalisch gesehen ist das eine absolute Back-To-The-Roots Geschichte. Die Möglichkeiten Rockmusik auf akustischen Instrumenten zu spielen, eigene Songs zu komponieren und das Arrangieren der Coversongs sind schon sehr flexibel. Dadurch ist auch eine eigene Note in unseren Coverversionen vertreten. Das Schönste ist allerdings, dass wir nur Songs im Repertoire haben, die wir selber richtig toll finden. Diese performen wir auch mit immenser Spielfreude bei den Auftritten, was sich dann auf das Publikum überträgt. Dies sind auch nicht unbedingt die klassischen "Coverband"-Songs.
Kay: Da hat Joe absolut Recht. Wir wollen nicht zum 100 000. Mal die Leute mit "Summer of 69" "quälen". In den Zeiten, in denen mittlerweile fast jede Rockband (Metallica, Nirvana, Korn etc) auch schon unplugged Konzerte gespielt haben, hält sich die Verwirrung in Grenzen. Die Zuhörer haben ja gemerkt, dass auch das sehr gut funktioniert.
Ivo: Auf komplett neue Arrangements verzichten wir großteils, obwohl wir für unsere komplett neue "Wonderwall" Version auch viele gute Kritiken bekommen haben. Wir versuchen dennoch, jedem Song unseren individuellen Stempel aufzudrücken, was uns auch meistens gelingt.
eventpeppers: Welcher Rock-Klassiker darf bei keinem eurer Auftritte fehlen und warum?

Wir haben für das kommende Jahr die Anfrage bekommen, in einem Gefängnis zu spielen. Da würden wir dann tatsächlich auf den Spuren von Johnny Cash wandeln.

Kay: Also Johnny Cash geht immer, den wollen die Leute immer hören. Darum haben wir auch mehrere Cash-Titel in unserem Programm.
Ivo: Aber das ist ja kein klassischer Rocksong, von daher würde ich sagen "The Passenger" von Iggy Pop oder "Blitzkrieg Bop" von den Ramones.
Joe: Neben den Coversongs, kommen unsere Songs auch sehr gut an. Deshalb ist "If We Started" auch eine absolute Pflichtnummer. Auch sehr gut an kommt der Rock-Klassiker "Rockin' in the free world" von Neil Young.
eventpeppers: Habt ihr lustige Anekdoten aus eurem Musikeralltag auf Lager? Irgendwas, über das ihr im Nachhinein lachen könnt?
Kay: Auf einem unserer ersten Auftritte kam ein älterer Herr zur Bühne, hielt sein Ohr 10 Zentimeter vor die aufgedrehte PA-Anlage und nickte dann zustimmend. Ich glaub, der wollte sich vergewissern ob der Sound auch wirklich von uns kommt. Darüber schmunzeln wir noch heute.
Joe: Ich erinnere mich an folgende Situation immer wieder sehr gerne: Wir spielten gerade von Cash den "Folsom Prison Blues". Nach dem Song war das Publikum total im Cash-Fieber und mehrere Leute riefen "Ring of Fire"! Da erwiderten wir mit etwas Ironie: "Das kennen wir gar nicht! Von wem ist das? Ring of Fire? Noch nie gehört!" Das gab ordentlich Lacher.
Ivo: Ja, das stimmt. Vor kurzem haben wir auf dem CSD in Halle gespielt und dort haben wir Backstage einen bekanntem Rundfunkmoderator und ehemaligen Chartstürmer kennengelernt. Irgendwann mussten er und ich mal auf's Klo und es gab keine öffentlichen Toiletten. Also mussten wir zu Galeria Kaufhof auf's Stille Örtchen, aber er hat kein Kleingeld mitgehabt. Und da hab ich einem Promi ne Runde Pinkeln spendiert. Das erlebt man ja auch nicht alle Tage. (lacht)
eventpeppers: Zu guter Letzt: Laut eurer Homepage ist euer großes Ziel die "uneingeschränkte Herrschaft in der stromlosen Musikwelt". Habt ihr euer Ziel denn schon erreicht oder was ist dazu für die Zukunft so geplant?
Kay: Die Aussage sollte eher mit einem Augenzwinkern gesehen werden und sollte auf keinen Fall eine Kampfansage an andere Akustikbands sein. Wir sind unserem Ziel in den letzten beiden Jahren durch die gespielten Live-Gigs einem großen Stück näher gekommen. Letztendlich ist unser Ziel, so viel wie möglich live zu spielen. Und da haben wir ja auch mit eventpeppers einen guten Partner gefunden.
Joe: Naja, so ganz ohne Strom ist es selbst bei den PlecBeatz nicht möglich (lacht). Das soll eher ausdrücken, dass es nicht immer lauten, kreischenden E-Gitarren bedarf um Musik zu machen, die ordentlich abrockt!
Ivo: (nickt zustimmend) Also da geb ich Joe vollkommen Recht. Wir haben für das kommende Jahr die Anfrage bekommen, in einem Gefängnis zu spielen. Da würden wir dann tatsächlich auf den Spuren von Johnny Cash wandeln und das könnte ne ziemlich spannende Sache werden.

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