Künstler der Woche

Interview mit Philipp Standera

Künstler der Woche: Philipp Standera

Philipp Standera ist mit den Händen auf Tasten groß geworden. Heute begeistert er Hochzeitsgäste mit selbst arrangierten Balladen, improvisiert auf Theaterbühnen und gibt seine Fähigkeiten im Klavierunterricht weiter. Was einen guten Klavierlehrer ausmacht und wieso er beinahe Gletscherführer geworden wäre, verrät uns der Künstler der Woche im Interview.

Hallo Philipp, als Kind wolltest du Keyboard lernen, weil dich die Musiker von Michael Jackson so beeindruckt haben. Wer hat dich musikalisch noch geprägt?
Das sind eine ganze Menge an Musikern :-). Ich fange mal mit den Pianisten an, da wären zu nennen: Oscar Peterson, Esbjörn Svensson, Bill Evans, Brad Mehldau, Dave Brubeck.
Ansonsten: Stevie Wonder, Rolling Stones, Beatles, Kings of Convenience, Avishai Cohen Trio.
Du bist viel gereist und hattest dabei die unterschiedlichsten Jobs. Welcher hat am meisten Spaß gemacht - außer der als Musiker?
Definitiv der als Gletscherführer! Eine perfekte Mischung! Draußen in großartiger Natur zu sein und den Gästen eine unvergessliche Zeit in wunderschöner Natur zu ermöglichen. Wie schön ist es, wenn man eine Gletscherzunge sein Büro nennen kann ;-).
Neben deiner "Arbeit" als Pianist und Keyboarder bist du auch als Klavierlehrer tätig - bist du hier eher streng oder doch nachsichtig?
Die einen sagen so, die anderen so ;-). Meiner Erfahrung nach erreicht man den besten Lernerfolg, wenn es einen soliden Lehrplan, gute und klare Kommunikation und das richtige Maß an Forderung gibt. Vielleicht ist streng auch gar nicht der richtige Begriff, ich würde viel lieber "klar" sagen. Ich vermisse oftmals in der zwischenmenschlichen Kommunikation Klarheit und Ehrlichkeit. Das ist demnach auch, was ich von meinen Schülern einfordere, auch wenn sie noch recht jung sind. Viele müssen das erst lernen. Manch einer legt das als Strenge aus, ich denke aber, dass es das nicht ist, sondern einfach ein ehrliches und konkretes Miteinander.
Du spielst oft auf Hochzeiten - rührst du die Gäste mit deinem Klavierspiel immer zu Tränen oder gab es auch schon lustige Begebenheiten?
Ja, die gab es definitiv! Bei einer Hochzeit beobachtete ich schon von Anfang an die missmutige Mutter der Braut. Sie schien total schlechte Laune an einem ja eigentlich wunderschönen Tag zu haben. Die ganze Zeit fragte ich mich, ob nicht noch irgendwann etwas aus ihr herausplatzen würde, als hätte ich es geahnt! Als die Traurednerin dann die Braut fragte, ob sie ... zum Mann nehmen wolle, raunte die Mutter leise, aber hörbar in den wunderschönen Schlosssaal: "Na ich würde es nicht tun" - oh Gott, es war wirklich absurd, ich hatte gänzlich damit zu tun, nicht laut loszulachen!
Gibt es einen Auftritt, der dir ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja! Ein tolles Brautpaar, dass einen so glücklichen und verliebten Eindruck gemacht hat, dass man fast neidisch werden konnte. Jedenfalls hatten sich die beiden nur unbekannte Rocktitel gewünscht. Die spielte ich dann auf dem Klavier und die beiden waren total happy - also gänzlich unbekannte Lieder, aber es waren eben die Songs, die die beiden liebten und die sie miteinander verbanden. Sie waren glücklich, dass ich die Songwünsche nicht zu außergewöhnlich fand und sie realisieren konnte.

4 Fotos

Philipp Standera an der Bar
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Philipp Standera am KlavierPhilipp Standera am KeyboardPhilipp Standera