Künstler der Woche
Interview mit The Paperman Show
eventpeppers: Lieber Herr Vorg, verraten Sie uns zum Anfang ein wenig über Ihre Person - von privat bis beruflich?
Zu mir privat ist zu sagen, dass ich verheiratet bin und drei Söhne habe. Nach dem Abitur habe ich Jura studiert und mein Studium durch die Auftritte mit meinen Shows finanziert. Inzwischen bin ich seit vielen Jahren im Hauptberuf Rechtsanwalt. Da ich als Anwalt seit Beginn an selbstständig bin, kann ich mir meine Zeit selbst einteilen und deshalb weiterhin für Auftritte gebucht werden, welche ja ohnehin meistens abends stattfinden.
eventpeppers: Die Liebe zur Papierkunst liegt bei Ihnen in der Familie, bereits Ihr Vater war mit einer Papershow unterwegs. Wie ist er zu dieser ungewöhnlichen Showidee gekommen?
Mein Vater stand über 50 Jahre auf der Bühne, er hat als Zauberkünstler im Laufe der Jahre viele verschiedene Shows gehabt. In den 80er Jahren ist seine Papierreißshow entstanden. Er hat dabei eine sehr originelle Figur, den Mr. Paperman, dargestellt. Wie er genau auf diese Idee gekommen ist, kann ich heute nicht mehr sagen.
eventpeppers: Stand für Sie immer fest, dass Sie selbst auch Papierkünstler werden möchten? Und wie sahen Ihre Anfänge aus - der klassische Papierflieger?
Tatsächlich ist die Show für das Publikum etwas völlig Neues und bleibt den Gästen lange in Erinnerung.
Als Kind wollte ich natürlich wie mein Vater erst einmal Zauberkünstler werden - damals gab es seine Papiershow noch gar nicht. Schließlich habe ich mit vier Jahren zum ersten Mal mit ihm gemeinsam auf der Bühne gezaubert und mit ungefähr zehn Jahren hatte ich meine erste eigene Nummer. Als sich Ende 2012 mein Vater mit über 70 Jahren von der Bühne verabschiedete, hatte ich zunächst keine Ambitionen für eine Papiershow. Ich hatte damals eher daran gedacht, dass vielleicht irgendwann einmal meine Söhne eine Papiershow machen könnten. Die beiden größeren Jungs - 11 und 13 Jahre - haben inzwischen tatsächlich schon kleinere Shows auf Schulanfängen und bei Privatfeiern gemacht. Im Jahr 2013 hatte ich jedoch plötzlich die Idee für eine passende Bühnenfigur. Außerdem kamen noch Ideen für neuere Effekte dazu und so kam es, dass ich – natürlich unter Mithilfe meines Vaters – diese neue Papiershow entwickelt habe.
eventpeppers: Wie darf man sich eine solche Papiershow vorstellen und was ist dabei alles möglich?
Natürlich möchte ich jetzt nicht zu viel verraten, weil die Show nicht zuletzt von der Überraschung lebt. Jedenfalls entstehen in der Show auf sehr originelle und unterhaltsame Weise beeindruckende Objekte aus Papier, beispielsweise ein zu "Can Can"-Musik gerissenes Ballett oder eine bis zu sechs Meter hohe Papierleiter oder Papierpalme.
eventpeppers: Wie sind die Reaktionen des Publikums? Für viele dürfte das Format ja völliges Neuland sein?
Tatsächlich ist die Show für das Publikum etwas völlig Neues und bleibt den Gästen lange in Erinnerung. Daher habe ich schon häufig Folge-Engagements bekommen, wenn beispielsweise Verantwortliche oder Inhaber von Firmen im Publikum waren, die später für Veranstaltungen ihrer eigenen Firmen oder andere Events angefragt haben. Bislang waren die Reaktionen des Publikums durchwegs positiv, bei vielen Veranstaltungen sogar regelrecht euphorisch. Die Show hat auch einige Comedy-Elemente, zum Beispiel wenn für einen Zuschauer ein Portrait gerissen wird.
eventpeppers: Ist Ihre Papiershow auch im Freien möglich?
Grundsätzlich ist die Show auch im Freien möglich. Auf meiner Homepage gibt es sogar ein Video von einem Auftritt bei einer Freilichtveranstaltung. Natürlich darf nicht sehr viel Wind sein und regnen darf es auch nicht.
eventpeppers: Was können Sie mit einem einzigen Blatt Papier alles anstellen?
Mit einem einzigen Blatt Papier kann man schon einiges anstellen, wobei es natürlich auf die Größe des Blattes ankommt. Mit einer üblichen A4-Seite könnte man ein kleines Ballett, eine Hasenkette, eine Palme reißen oder auch eine Papierrose zaubern. In der Show verwende ich aber schon größere Mengen und Formate an Papier.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Auf welchen Teil Ihrer Show sind Sie besonders stolz?
Erst einmal habe ich mich sehr gefreut, dass die Show meinem Vater gefällt, der ja schließlich für mich das Maß der Dinge in Sachen Papierreißen ist. Stolz bin ich schon auf einige selbst entwickelte völlig neue Effekte, wie beispielsweise zwei Papierpalmen, die von selbst aus einer Papiertonne aufsteigen. Die Höhe der Papierleiter konnte ich gegenüber der früheren Nummer meines Vaters auch noch etwas steigern, was einiges an Nerven gekostet hat.