Künstler der Woche

Interview mit OSCA

Künstler der Woche: OSCA

"Opulente Bühnenshows und musikalische Raffinessen" - so beschreibt sich die deutsch-japanische Band OSCA. Was hinter dem Namen und den ausgefallenen Kostümen steckt, erzählen unsere Künstler der Woche im Interview.

Hallo zusammen. Gleich vorweg: Was steckt hinter eurem Namen OSCA?
Yuka (Sängerin): Wir wollen euch nicht enttäuschen, aber eigentlich nicht so viel Tiefsinn - ein Songtitel einer meiner japanischen Lieblingskünstlerinnen Shiina Ringo, und eine italienische Automarke der 40er bis 60er Jahre, die ich besonders gerne mag (sie haben damals leider Pleite gemacht). Außerdem klingt er schön!
OSCA besteht jetzt schon seit fast zehn Jahren. Wie habt Ihr als Gruppe zusammengefunden?
Matthias (Keys): Yuka und ich waren eines Tages Sitznachbarn in einer japanischen Nudelbude in Berlin. Dominik habe ich über drei Ecken aufgegabelt: ein Bekannter von ihm war mein Sitznachbar im ICE, wir kamen ins Gespräch, er erzählte mir von einem Freund, der gerade nach Berlin gezogen war und Multiinstrumentalist ist, worauf ich diesen über ein paar Wochen belästigt habe, bis er uns treffen wollte!
Hat sich Euer Musikstil in diesen zehn Jahren stark verändert?
Yuka: Der Kern, bzw. die musikalische Absicht ist gleich geblieben, jedoch haben wir jeder eine riesige Evolution hinter uns und sind dadurch musikalisch auch gewachsen. Die Songs klingen runder, die Live-Performance sitzt mittlerweile einfach so gut, dass jedes mal auf der Bühne eine ganz besondere Connection ensteht.
Ihr tretet immer in ausgefallenen Kostümen auf, wie kam es dazu?
OSCA mit opulenten Kostümen
Yuka : OSCA war schon immer ein Projekt, dass sich im Ausdruck nicht nur auf das Musikalische begrenzt, sondern dem visuellen Aspekt eine ebenso große Rolle zuspielt. Wir wollten eine Welt erschaffen, die den Zuschauer nicht an die Realität erinnert. Das unglaubliche Glück, sehr gute Kostümbildner im Bekanntenkreis zu haben, hat uns dabei stets geholfen.
Seid Ihr auch so "durchgeknallt" wie Ihr Euch präsentiert - oder ist das Euer "Marketing-Trick"?
Yuka: Anscheinend ist mein Alltag auch sonderbar (sagt mein Umfeld). Ich würde sagen, ich führe ein relativ unruhiges privates und berufliches Leben, irgendwo zwischen Berlin und Tokio, besitze einen eigenartigen Freundes- und Bekanntenkreis, habe einen Hang zu lustigen Kleidern (die ich je nach Laune trage, ansonsten laufe ich ziemlich monoton in Schwarz rum), mag Bauhausmöbel, Mangas und Edelstahltöpfe, und pflege meine Liebe zum Essen, indem ich 3 bis 5 mal am Tag esse.

Dominik (Drums): Ich glaube, dass unser Bühnen-Ich und unsere private Präsenz immer mehr verschmilzt. Zumindest ist das in meinem Fall so. Wenn wir zu dritt zusammen sind, haben wir eine ganz spezielle Chemie, die sich anscheinend auch von außen bemerkbar macht. Das bekommen wir immer wieder gesagt. Ich habe beispielsweise immer ein kleines Döschen mit essbarem Glitzer dabei, um beim Weggehen auf die "oscaesque“ Goldprise in den Drinks nicht verzichten zu müssen, falls wir mal kein Konzert haben.

Ist Euch irgendein Auftritt ganz besonders in Erinnerung geblieben?
Yuka: Ja, der Auftritt in einer Venue namens "Moon Romantic" auf unserer letzten Japantour. Da hat alles gestimmt, der Sound, das Licht, die Stimmung, das Publikum, it was magic***

Matthias: Ich erinnere mich noch gerne an einen Auftritt von uns in einem Club in Marseille, wo alles kochte: direkt vor der Bühne haben Kinder getanzt und Fangen gespielt, dahinter johlende Marseilleser jeglicher couleur und ganz hinten stand die gesamte Belegschaft auf der Bar und ist zwischen den Drinks herumgehüpft. Das war auch ziemlich magic!

Dominik: Da gab es einige. Wir hatten die Ehre, in den 10 Jahren wunderschöne und sehr besondere Konzerte spielen zu dürfen. Unter anderem führte uns der Weg in die Berliner Philharmonie, zweimal zum Fusion Festival und schließlich über Südeuropa bis nach Tokio. Aber eines der ausgefallensten Konzerte war mit Sicherheit in einem EDEKA, wo wir nach Ladenschluss, zwischen Kühltheken und der Kasse, den Supermarkt zur Bühne umfunktioniert haben.

Wenn man eure Musik nicht kennt, warum sollte man euch unbedingt mal live hören?

"... absolute Leidenschaft, gepaart mit einer opulenten Bühnenshow, einer bunt geschmückten Bühne und musikalischen Raffinessen."

Matthias: Man sollte uns auch live sehen, wenn man unsere Musik kennt. Eigentlich müssten statt CDs kleine Show-Hologramme von uns existieren. Die vielen kleinen Aktionen und Ideen, die auf der Bühne realisiert werden und all die visuellen Komponenten (Licht, Kostüme, Visuals, manchmal auch Tänzer) sind essenzielle Bestandteile unserer Stücke, denen ein Tonträger leider nicht annähernd gerecht wird.

Yuka: weil wir dich für 75 Minuten von deinem Alltag befreien. Wir sind ein Live-Erlebnis, unsere Stärke liegt in unserer Live-Performance. Wenn man uns einmal live gesehen hat, vergisst man uns auch nicht so leicht wieder!

Dominik: Denn euch erwartet absolute Leidenschaft, gepaart mit einer opulenten Bühnenshow, einer bunt geschmückten Bühne und musikalischen Raffinessen. Und immer wieder die ein oder andere Überraschung.


3 Fotos

OSCA Sängerin Yuka
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OSCA Drummer DominikOSCA Keys Matthias