Interview mit Nick Noah

Mit der Musik habe ich relativ spät begonnen. Als ich mit 16 Jahren anfing Gitarre zu spielen, wusste ich noch nicht, dass sich daraus ein so tolles Hobby entwickeln wird. Mein erstes Lied war "Wonderwall" von Oasis. Ich spielte anfangs nur Gitarre ohne zu singen, bis mir dann "nur" Gitarre spielen zu einfach wurde. An einem Nachmittag dachte ich, ich wäre alleine zuhause, und sang lauthals zu "Wonderwall". Meine Schwester war allerdings doch zuhause, kam ins Zimmer geplatzt und sagte: "Yannick, weißt du eigentlich wie gut das klingt?" Ich sagte: "Nein, tut es das?" Ich war mir also anfangs gar nicht bewusst, dass ich singen kann. Daraufhin wollte ich unbedingt dabei bleiben und fing in der Schule in der Schulband an. Meinen ersten gesanglichen Beitrag hatte ich erst mit 18 Jahren auf einem Schulkonzert. Ich bekam viel Zuspruch und von dortan war ich mir sicher, meinem neuen Hobby treu zu bleiben. Nach dem Abitur und dem somit beginnenden Studium hatte ich aber weniger Zeit für die Musik, versuchte jedoch jede freie Minute eine Gitarre in der Hand zu halten und singen zu üben. Ich studiere Wirtschaftsingenieurswesen für Maschinenbau und bin daher zeitlich etwas eingeschränkt. Anschließend wurde ich nun vereinzelt gefragt, ob ich nicht bei der einen oder anderen Hochzeit spielen kann - was ich auch tat und was immer sehr gut ankam. Daraufhin erfuhr ich über eine Standesbeamtin von eventpeppers, die mich dann direkt für ihre eigene Hochzeit buchte. Ab diesem Zeitpunkt ging es mit den folgenden Auftritten recht schnell. Seitdem bin ich von Frühjahr bis Herbst fast jedes Wochenende mehrmals unterwegs. Weitere Hobbies sind das Fußball spielen, Tischtennis spielen, Ski fahren und Motorrad fahren.

In meinem Repertoire ist für jeden etwas dabei. Ich achte darauf, dass ich möglichst alle Geschmäcker abdecke, wobei mir die gefühlvollen Lieder am besten liegen. Dadurch, dass sich meine Kunden auch immer ein bis zwei Lieder wünschen dürfen, wächst mein Repertoire von Auftritt zu Auftritt stetig weiter. Das ist für mich auch sehr gut zur Übung, da ich somit auch Lieder spiele, die ich mir sonst nicht aneignen würde. Mein musikalisches Markenzeichen ist definitiv das gefühlvolle Singen.

Dieses Kompliment höre ich wirklich oft. Mich freut das. Da ich zu 90 Prozent auf Hochzeiten spiele, ist Gefühl in der Stimme auch das, auf was es ankommt. Ich kann jedoch auch anders. Bei dem neuen Cover von CRO kam es mir darauf an, dass ich das Lied noch gefühlvoller mache. Ich habe mich an den Sprechgesang gewagt, mit dem ich mich vorher noch nie beschäftigt hatte. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und habe eine etwas andere Version daraus gemacht. Ich hoffe das kommt gut an.

Das habe ich vor. Leider finde ich aufgrund meines Studiums und den vielen Auftritten sehr selten Zeit dazu, wodurch die Abstände zwischen den Videos auch recht hoch sind. Ich habe aber vor, dies nun regelmäßiger zu machen.

Da ich die Musik momentan nur als "Nebenjob" mache und ich im Studium stark einbezogen bin, habe ich momentan nur ein dreiviertelstündiges Programm im Repertoire. In diesem Programm ist aber definitiv für jedermann etwas dabei. Von Elvis bis Westernhagen kommen romantische, ernste und auch spaßige Lieder zum Einsatz. Einer meiner Lieblingskünstler ist definitiv Ed Sheeran, von dem immer etwas dabei ist. Ich mag seine Art mit der Musik umzugehen. Mir gefallen seine Lieder und was sie aussagen. Ed Sheeran schafft es in seinen Liedern das zum Ausdruck zu bringen, was man mit normalen Worten nicht sagen kann. Das ist mir sehr wichtig und das bewundere ich sehr. Ich versuche auch deswegen so viel Gefühl in jeden Song zu bringen und gucke mir vorher genau an, was dieser Song eigentlich sagen will.

Erst dieses Jahr habe ich auf einer Hochzeit in Magdeburg direkt an der Elbe gespielt. Die Hochzeit fand draußen statt. Gerade in diesem Moment kamen sturmartige Böen auf uns zu, die während des Spielens meinen Notenständer sowie mein Mikrofonständer regelmäßig ins Wanken brachten. Der Veranstalter brachte mir dann noch drei 20 Kilogramm-Betonfüße, um meinem Auftritt eine gewisse "Standhaftigkeit" zu verleihen (lacht). Wärend des einen Liedes sah ich im Augenwinkel, wie die Hochzeitsurkunde einen Abgang in die Elbe machte. Der Auftritt war trotzdem gelungen und das Brautpaar nahm alles mit Humor.

Mein persönliches Highlight war bis jetzt wahrscheinlich mein erster Auftritt in der Schule. Ich sang damals zusammen mit einer Freundin ein Duett von "When you say nothing at all" von Ronan Keating. Danach bekam ich sehr viel Zuspruch, was für mich ein ausschlaggebender Grund war, mit der Musik weiterzumachen.
Im Grunde freue ich mich auf jeden einzelnen Auftritt, für den ich gebucht bin. Ich liebe es, neue Städte und kleine Ortschaften zu sehen, neue Leute kennenzulernen und dazu beitragen zu dürfen, den Anlass noch ein bisschen schöner zu gestalten. Ich liebe es, neue Lieder auszuprobieren und sie dann live zu spielen. Das reizt mich sehr, wodurch ich mich auf jeden kleinsten Auftritt freuen kann. Für nächstes Jahr ist ein kleines Wohnzimmerkonzert geplant, bei dem ich in einem Wohnzimmer für 30 bis 40 ausgewählte Gäste spielen werde. Wo und wann das Ganze stattfindet, ist noch in Planung.

Das wären definitiv Bruno Mars und Ed Sheeran. Ich habe beide bereits live gesehen und was die beiden gesanglich und instrumentalisch abliefern, ist der Wahnsinn. Wenn dieser Moment irgendwann - unwahrscheinlicherweise - mal kommen sollte, kann ich mich anschließend beruhigt ins Bett legen und für alle Zeiten einschlafen. Das ist definitiv einer meiner größten Lebensträume.

Ich wünsche mir, dass ich meine Musik weiter so ausleben kann wie bisher, dass ich immer Zeit dafür finde und ich weiterhin so tolle Kunden treffen darf wie bisher.

Zu guter Letzt möchte ich gerade den anderen jungen Musikern noch etwas auf den Weg geben: Wenn Musik das ist, was du liebst, und Musik deine Leidenschaft ist, braucht es keine ausgefallenen Klamotten oder das ausgefallenste Auftreten. Es geht um dich und die Musik. Es geht darum jeden Tag zu üben - dein Instrument zu üben und deine Stimme zu üben. Und eines Tages bekommt ihr euren Moment, um zu glänzen. Und es wird immer Leute geben, die sagen, dass du es nicht schaffen kannst und nicht gut genug bist. Aber ich verspreche euch, dass ihr - wenn ihr an euch glaubt und immer weiter macht - irgendwann euer Ziel erreichen werdet.