Künstler der Woche
Interview mit Melanie Häckel
eventpeppers: Frau Häckel, "Der Auftritt in der Kirche war nicht mit Worten zu beschreiben! Es war die Krönung von der ganzen Trauungszeremonie! Einfach ergreifend und wunderschön. Frau Häckel können wir nur weiter empfehlen." Das ist die Bewertung eines über eventpeppers gebuchten Auftrittes - können Sie ein wenig erzählen, wie die Trauung für Sie war?
Einerseits war es für mich nichts besonderes; ein Auftritt, wie jeder andere auch. Doch, wie ist jeder Auftritt? Es ist trotzdem jedes mal etwas anderes. Ich hatte mit dem Brautpaar eine sehr schöne Liedauswahl von bekannten Songs getroffen, die ich auf Wunsch in einer passenden deutschen Übertragung gesungen und mich dabei selbst auf der Gitarre begleitet habe. In der Kirche hatte ich meinen Platz vorne im Altarraum, so dass ich nicht nur die Hochzeitsgesellschaft, sondern auch das Brautpaar im Blickfeld hatte. Ich konnte in die Runde blicken und sehen, wie die Leute ergriffen waren. Es war es eine sehr schöne Trauung und der traumhafte Spätsommernachmittag tat noch sein übriges. Vor der Kirche gab es noch ein Glas Sekt und ich hatte so noch die Gelegenheit, mich mit einigen Leuten aus der Hochzeitsgesellschaft zu unterhalten.
eventpeppers: Die Bewertung klingt, als hätten Sie auch persönlich eine gemeinsame Basis mit Ihren Buchern gefunden. Hat sich für Sie aus einem Auftritt schon einmal so etwas wie eine Freundschaft entwickelt?
Wenn man auf einer Trauung spielt/singt sollte man mit dem Brautpaar eine gemeinsame Basis finden. Schließlich gestaltet man einen einmaligen und sehr emotionalen Augenblick im Leben der Brautleute mit.
Wenn man auf einer Trauung spielt/singt sollte man mit dem Brautpaar eine gemeinsame Basis finden. Schließlich gestaltet man einen einmaligen und sehr emotionalen Augenblick im Leben der Brautleute mit. Bei der angesprochenen Trauung habe ich mich mit dem Brautpaar ausführlich darüber unterhalten, was sie sich auf ihrer Trauung wünschen. Sie waren sogar vor der Trauung bei mir, um neben den Hörproben im Internet einen realen Gesamteindruck zu bekommen und die Stückauswahl mit mir durchzusprechen.
Aber auch bei anderen Auftritten war es schon öfter so, dass ich eigeladen wurde, noch auf der Feier zu bleiben. Ich finde es immer spannend, auf diese Weise neue Leute kennenzulernen – die meisten davon hätte ich im normalen Leben sicherlich nie getroffen. Und daraus haben sich auch schon gute Bekanntschaften entwickelt.
Aber auch bei anderen Auftritten war es schon öfter so, dass ich eigeladen wurde, noch auf der Feier zu bleiben. Ich finde es immer spannend, auf diese Weise neue Leute kennenzulernen – die meisten davon hätte ich im normalen Leben sicherlich nie getroffen. Und daraus haben sich auch schon gute Bekanntschaften entwickelt.
eventpeppers: Ihre Diplomarbeit geht über "mentales Üben für Gitarristen" - gehen Sie Ihre Auftritte sowohl effektiv als auch mental im Vorfeld durch? Wie darf man sich das vorstellen?
Mentales Üben bedeutet, dass man sich die Musikstücke im Kopf vorstellen kann: sowohl den Klang, als auch die Fingerbewegungen der rechten und linken Hand. Es ist eine sehr effektive Methode: Man spart Zeit beim Üben und lernt das Stück sehr sicher zu beherrschen. Das hilft z. B. auch bei der Bewältigung von Lampenfieber. Ich übe besonders dann mental, wenn ich ein schwieriges Stück einstudiere, weil es mir viel Übezeit erspart.
eventpeppers: Mögen Sie Paco de Lucia? Woher kommt denn Ihr persönliches Interesse an Spanien und spanischer Musik, insbesondere der südspanischen Gitarren-Musik?
Ja! Ich liebe Paco de Lucia! In meinem Musikstudium (mit Hautfach Gitarre), habe ich natürlich auch die spanische Gitarrenliteratur kennengelernt.
Dazu eine kleine Anekdote: Der spanische Komponist Isaac Albeniz, der das Stück „Asturias“ komponiert hat, soll gesagt haben, als er sein Werk das erste Mal in einer Fassung für Gitarre gehört hat, dass er sich den Klang genau so vorgestellt hat! Und seien wir mal ehrlich: Kann man sich spanische Musik am Klavier vorstellen? Das perfekte Instrument dafür ist und bleibt einfach die Gitarre! Und gerade mit solcher Musik kann man die Zuhörer für Gitarrenmusik gewinnen. Als ich meinen ersten Auftritt mit spanischen Volksliedern (Gesang und Gitarre) hatte, waren die Zuhörer so begeistert, dass daraus weitere Auftritte entstanden sind; bes. auch auf Veranstaltungen, die Spanien als Thema hatten. Seitdem werde ich öfter ausdrücklich mit meinem spanischem Programm gebucht. Auch persönlich kann ich mich in die spanische Musik sehr gut einfühlen: träumerisch-ruhige Passagen, aber auch temperamentvoll-mitreißende Stücke, die ich bei Auftritten auch mit einem Perkussionisten zusammen spiele.
Und was lese ich dann über mich nach einem Konzert in der Zeitung? "Feurige spanische Gitarrenmusik und Gesang, und das alles von einer zierlichen, blonden Oberpfälzerin." (Der neue Tag) Tja, eine rassige Spanierin bin ich halt doch nicht... ;-)
Dazu eine kleine Anekdote: Der spanische Komponist Isaac Albeniz, der das Stück „Asturias“ komponiert hat, soll gesagt haben, als er sein Werk das erste Mal in einer Fassung für Gitarre gehört hat, dass er sich den Klang genau so vorgestellt hat! Und seien wir mal ehrlich: Kann man sich spanische Musik am Klavier vorstellen? Das perfekte Instrument dafür ist und bleibt einfach die Gitarre! Und gerade mit solcher Musik kann man die Zuhörer für Gitarrenmusik gewinnen. Als ich meinen ersten Auftritt mit spanischen Volksliedern (Gesang und Gitarre) hatte, waren die Zuhörer so begeistert, dass daraus weitere Auftritte entstanden sind; bes. auch auf Veranstaltungen, die Spanien als Thema hatten. Seitdem werde ich öfter ausdrücklich mit meinem spanischem Programm gebucht. Auch persönlich kann ich mich in die spanische Musik sehr gut einfühlen: träumerisch-ruhige Passagen, aber auch temperamentvoll-mitreißende Stücke, die ich bei Auftritten auch mit einem Perkussionisten zusammen spiele.
Und was lese ich dann über mich nach einem Konzert in der Zeitung? "Feurige spanische Gitarrenmusik und Gesang, und das alles von einer zierlichen, blonden Oberpfälzerin." (Der neue Tag) Tja, eine rassige Spanierin bin ich halt doch nicht... ;-)
eventpeppers: Gibt es einen ganz besonderen Augenblick in Ihrer Musiker-Karriere? Es wäre schön, wenn Sie ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern könnten...
Für mich ist es immer schön, auf der Bühne zu stehen. Ein besonders tolles Erlebnis war für mich ein Konzert, dass ich letzten Monat mit einer Kollegin zusammen hatte. Es war sozusagen ein Heimspiel. Wir hatten einen wunderschönen Saal in der Max-Reger-Halle Weiden mit super Akustik. Unter anderem haben wir einen Teil aus der Oper "Die Hochzeit des Figaro" gesungen und gespielt, während ein Sprecher den weiteren Ablauf der Oper erklärt hat. Es hat riesigen Spaß gemacht, nicht nur als Musikerin zu agieren, sondern auch noch als Schauspielerin seine Rolle präsentieren zu dürfen.