Künstler der Woche

Interview mit Martin Thomas Kroner

Berlin based Deutschpop - Nach einem abgebrochenen Studium setzt Martin Thomas Kroner alles auf eine Karte: Er wird Musiker! Angefangen mit Straßenmusik, veröffentlicht er als KRONER heute Mitsinglieder voller Energie und Euphorie und spielt live auf Events - immer mit dem Ziel von Tag zu Tag mehr Menschen für seine Musik zu begeistern. Im Interview erzählt uns Martin von Jugendbands, seinen ersten Songs und gibt Einblick in das Leben eines jungen Musikers mit großen Zielen.

Hallo Martin. Wie geht es dir?
Danke der Nachfrage! Wie ungefähr jeder gerade krank war oder wird, habe ich eine Rachenentzündung hinter mir, die bedauerlicherweise auch direkt zu Beginn meines einzigen richtigen Urlaubs in diesem Jahr angefangen hat. Dank Antibiotikum konnte ich aber letztes Wochenende auf der Bühne wieder Vollgas geben und erfreue mich gerade an den ersten Weihnachtsfeier-Anfragen. Also kurz: Gut!
Was bietest du deinen Kunden an?
Wunschlieder mit Gitarre und Gesang. Und anschließend auch gerne noch meine Dienste als DJ für die ganze Nacht, am liebsten bei Hochzeiten. Inklusive Anlage, Turntables und ein paar LED-Lampen. Wenn ich Livemusik anbiete, dann geht es in 80% der Kundenwünsche um Cover. Ich spiele aber natürlich auch gerne Konzerte mit eigener Musik.
Deine Geschichte beginnt auf der Straße, genauer gesagt bei der Straßenmusik – wie kamst du dazu?
Straßenmusik war für mich ein No-Brainer nach dem Abi. Mit Freunden oder alleine Musik machen, laut singen lernen, teilweise eigene Songs promoten und dafür noch bezahlt werden - das war unschlagbar! Und als ich dann noch im ersten Semester mein Studium abbrach, um doch sofort Musiker zu werden, war es die logische erste Anlaufstelle. Schließlich kannte mich keiner, ich hatte kaum Songs und schon mal überhaupt kein Geld. Also habe ich beinahe jeden zweiten Tag gespielt. Das hat mir gutes Geld und die ersten Buchungen für Hochzeiten eingebracht.
Erinnerst du dich noch an deinen ersten „Auftritt“?
Mein erster richtiger Auftritt war in der Kirche. Egal, in welchem Zusammenhang: Ich hab als ehemaliger Katholik in der Kirchenband und auch mit der Schulband in der 9. Klasse meinen ersten Song bei einem Weihnachtskonzert in einer Kirche gesungen. Das war „Wish You Were Here“ von Pink Floyd.
Wann wusstest du, dass du auch eigene Musik machen möchtest?
Ich habe schon mit 16 Jahren nach meinen damaligen Idolen Aki Bosse und Philipp Poisel eigene deutsche Songs geschrieben. Sogar schon die Ersten, die heute noch von richtigen Hardcore-Fans gewünscht werden. Da wusste ich, dass es mir ernst ist. Dass man es kann, ohne Musik zu studieren, worauf ich absolut keine Lust hatte. Songs geschrieben habe ich aber auch schon mit 14 mit meiner absolut beschissenen Band im Keller unseres Drummers. Wir waren wirklich schlecht, aber wir fanden uns richtig, richtig gut. Mit Bandfotos, wo jeder sein Instrument in der Hand hält und so - das ganze Programm. Aber mit 19 hatte ich ein paar Jungs in einer Band zusammen, die alle für sich rückblickend wirklich überdurchschnittlich waren, besonders der Drummer. Und das hieß für mich, dass ich meine Visionen relativ simpel umsetzen und umsetzen lassen konnte. Als dann zum ersten Mal bei einem Konzert auf dem Bauernhof der Sänger einer wirklich guten Band in der Region zu meinen Balladen mit seiner Freundin gekuschelt hat, war ich mir sicher: Das wird reichen.
Dein erster Song?
Mein erster Song hieß „Passing Wrong Lanes“ - eine sehr diffuse Geschichte über einen Typen, der nur Mist baut und sich beim Angeben in seiner Karre zu Tode fährt. Ich weiß auch nicht, das war komischer Humor. Und ich hatte auch mit 14 noch nicht wirklich das Werkzeug, um ordentlich zu schreiben. Mein erster Song auf Deutsch war hingegen eine Nummer mit dem Titel „Der längste Weg“ - die ist jetzt nirgendwo online, aber die kann man sich, glaube ich, immer noch geben, ohne sich zu schämen. Der Song handelt mehr oder weniger von dem Buch beziehungsweise Film „A Long Way Down“.
Du hast vor kurzem erst deine neue Single „Müde“ veröffentlicht – was hat sich zu damals verändert? Wie machst du heute Musik?
Es muss alles schneller gehen als früher. Früher hatte ich eine Idee im Keller meiner Eltern oder später in der WG und die habe ich reifen lassen. Mich teilweise dann zwei, drei Nächte oder auch Wochen später nochmal drangesetzt, weiter geschrieben. Und letztlich irgendwie Sachen Zuhause aufgenommen, aber nicht mal das Equipment gehabt, um das ordentlich selbst aufzunehmen, geschweige denn das Knowhow zum Produzieren. Das habe ich auch bis heute nicht. Aber ich hatte viel Zeit und brauchte kein Geld, weil ich nichts mit diesen Songs erreichen musste. Heute entsteht ein Song in der Regel an einem Tag in einer Session zu zweit, maximal zu dritt. Man bezahlt für die Aufnahmen, man bezahlt die Produktion, man bezahlt das Mastering und am Ende nochmal eine ordentliche Bewerbung… Und das jeden Monat bei meinem momentanen Rhythmus. Das ist zum einen viel mehr Druck und Stress. Aber es macht diesen Prozess auch gefühlt etwas lebendiger. Ich staune heute noch, was für Werke an einem Tag, Hölle, manchmal sogar in vier Stunden entstehen, wenn der Flow da ist. Und was sich überhaupt nicht verändert hat seit damals, ist, dass nicht mal 20% von dem releast wird, was ich schreibe. Und das ist sogar eigentlich noch zu viel.
Auf was können sich Fans von dir freuen? Folgt ein Album?
Über ein Album denke ich zur Zeit noch nicht nach. Erstmal gilt es, dass Day-To-Day-Business am Leben zu halten. Also ordentlich live spielen und bei jedem einzelnen, neuen Song alles geben, damit er möglichst gehört wird und Leute mir folgen, mich supporten und vielleicht sogar bei Konzerten vorbeischauen. Wenn sich diese turbulente Situation mal stabilisiert hat, werde ich über ein Album nachdenken. Aber einfach alle Singles zusammen zu klatschen und das ein Album zu nennen, fühle ich nicht. Ein Album sollte einen konzeptionellen Faden haben. Den haben meine Singles zur Zeit eher nicht. Man fühlt etwas, man schreibt darüber, und wenn’s gut ist, kommt es raus.
Zum Schluss: Zu welchem Song hast du eine besondere Bindung?

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