Künstler der Woche
Interview mit Marcel Schettler
Hallo Marcel. Wie geht es dir?
Danke, mir geht es prima und ich danke euch für dieses Interview!
Erinnerst du dich noch an deinen ersten Zaubertrick?
Zur Zauberei bin ich schon als 10-jähriger Junge gekommen. Auf dem Wuppertaler Weihnachtsmarkt gab es eine kleine Bude, in der ein Zauberer verschiedene Tricks vorgeführt und verkauft hat. Ich bin dort fast täglich hingelaufen und habe stundenlang zugeschaut. Mein erstes Kunststück hieß "Zig-Zag-Cigarette" - ein kleines Kästchen, in welches eine Zigarette geschoben wurde. Man konnte den Mittelteil verschieben und hatte dann drei kleine Zigarettenteile, die anschließend magisch wieder restauriert wurden. Über die vier Wochen Weihnachtsmarkt kamen dann noch Kartentricks und ein verwindendes Seidentuch hinzu, später dann der obligatorische Zauberkasten und viele Bücher aus der Bücherei.
Was hat dich dazu gebracht, als Zauberkünstler auf die Bühne zu gehen?
Als Kind habe ich natürlich erstmal Familie und Bekannte bei allen möglichen Gelegenheiten verzaubert. Später kamen dann erste Anfragen, ob ich nicht beim Schulfest oder bei irgendwelchen Feierlichkeiten auftreten möge. Das habe ich dann, ohne groß nachzudenken, gemacht. Damals gab es häufig Zauberei im Fernsehen. Das habe ich auf VHS-Kassetten aufgenommen und immer wieder angeschaut - Ich wollte auch als Zauberer auftreten und meine Kunststücke präsentieren. Wenn ich heute alte Videoaufnahmen von mir sehen, dann waren das natürlich noch keine durchdachten Shows, sondern eher eine Aneinanderreihung der verschiedenen Tricks, die ich hatte. Aber es hat damals schon großen Spaß gemacht und auch heute freue ich mich immer noch auf jeden einzelnen Auftritt.
Was macht dich und deine Auftritte aus?
Viele haben ja bestimmte Klischees im Kopf, wenn sie an einen Zauberfkünstler denken. Das berühmte Kaninchen aus dem Zylinder oder irgendwelche Glitzerkisten, aus denen man bunte Tücher zaubert. Mein Programm ist anders - Ich zeige keine Standardtricks, sondern viele Eigenkreationen und kombiniere diese mit einer Prise Comedy. Die Zuschauer erleben außergewöhnliche Magie, Spaß und tolle Unterhaltung. Die Meisten sind hinterher positiv erstaunt, da sie sich eine Zaubershow oder einen Zauberer doch ganz anders vorgestellt hatten.
Du bist hauptberuflich Event-Dienstleister – hilft dir dieser Hintergrund bei deiner Bühnenkunst?
Es hilft bei der Kundenberatung, welches Programm zu welchem Anlass sinnvoll ist und funktioniert. Zudem ist es wichtig, ein gewisses Verständnis zu haben, wie ein Event im Ganzen funktioniert. Viele Zauberer oder Künstler im Allgemeinen sind sehr auf ihren Auftritt, ihre Nummer und ihre Anforderungen fixiert. Ein Event ist aber immer dynamisch - Auftrittszeiten ändern sich, die besprochenen Rahmenbedingungen sind doch anders oder die Bühne steht auf einmal mit Instrumenten der Band voll. Hier muss man aus meiner Sicht als Künstler maximal flexibel und umkompliziert sein. Das Event wird nicht für die Künstler, sondern für die Gäste gemacht. Wir sind Dienstleister für den Kunden, der uns bucht. Das heißt natürlich nicht, dass man sich alles bieten lassen muss, aber es hilft, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen.
Was macht für dich einen gelungenen Auftritt aus?
Ich finde einen Auftritt dann gelungen, wenn ich merke, dass das Publikum Spaß hat, dass es Reaktionen zeigt, dabei ist und mitmacht. Und natürlich, dass ich selber Spaß hatte. Wenn sich dann Zuschauer und der Kunde im Anschluss noch positiv äußern, umso besser!
Kannst du uns zum Schluss noch deinen aktuellen Lieblingstrick zeigen?
Hier ein Kunststück, was ich gerne vorführe und auch selbst produziert habe.