Künstler der Woche
Interview mit Magic Oli Wonder
eventpeppers: Lieber Oliver, als Magic Oli Wonder verzaubern Sie ihr Publikum immer wieder aufs Neue. Wie und in welchem Alter kamen Sie zur Zauberei?
Bereits in jungen Jahren bekam ich, wie die meisten meiner Kollegen, einen Zauberkasten von meinem Großvater geschenkt. Später bekam ich alle seine wunderschönen Geheimnisse mit auf den Weg. Mit dem Zauberkasten lernte ich zunächst die Standardtricks, mit Seilen, Münzen und Karten, und lernte verschiedene Requisiten wie die "Daumenspitze" kennen. Damals musste man sich ja alles noch selbst anlesen und selbst kreativ werden. Heute gibt es Zauberkästen mit DVDs, das macht das Ganze natürlich einfacher. Auch Zauberseminare und Online-Shops gab es damals noch nicht. Ich habe alles aus Büchern oder von Bekannten gelernt.
eventpeppers: Haben Sie damals auch schon Tricks vor Familie und Freunden aufgeführt?
Ja, so beginnt das Ganze. Man übt ja erstmal im stillen Kämmerlein, bis man denkt: "Jetzt kann ich schon ein bisschen was." Dann muss natürlich erstmal die Familie darunter leiden, das sind dann die Versuchskaninchen. Und so ging das dann immer weiter, von Auftritten vor der Verwandschaft über Geburtstage. Irgendwann kamen dann auch Fremde auf mich zu und ich habe dann mit der Zauberei sogar schon mein erstes Taschengeld verdient. So ging das bei mir als Jugendlicher los.
eventpeppers: Die Einbeziehung des Publikums spielt bei Ihren Shows eine große Rolle. Was erwartet die Zuschauer dabei?
Durch Mimik und Gestik kann ich zum Beispiel sehr schnell erkennen, ob jemand lügt. Das baue ich in verschiedenen Tricks auch in meine Zaubershow ein.
Bei vielen meiner Darbietungen werden die Zuschauer verbal miteinbezogen und oft auch auf die Bühne gebeten. Dabei gibt es für alle immer viel zu lachen und der Spaß und das Entertainment stehen im Vordergrund. Zum Beispiel führe ich einen Trick mit einem 2,20 Meter langen Seil auf. Da darf der Zuschauer erstmal testen, ob das denn ein echtes Seil ist und darf es anschließend in drei gleich lange Teile zerschneiden. Aus diesen werden dann beim Trick wieder unterschiedlich lange Teile. Das alles passiert in den Händen des Zuschauers und er darf sogar aktiv mitmachen. Dabei geht dann natürlich schon auch mal was schief. Ich erinnere mich noch gut, als ein Kind bei eben diesem Trick, statt in das Seil, aus Versehen in meinen Finger geschnitten hat. Das hat dann auch echt ziemlich geblutet. So war dann auch gleich bewiesen, dass die Schere wirklich echt ist.
eventpeppers: Gibt es einen Auftritt, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist? Wenn ja, warum?
Ja, ich hatte mal einen Auftritt in einer Behindertenwerkstatt und die aktive Teilnahme hat mich echt überrascht. Es war emotional eine meiner schönsten Veranstaltungen. Zum Beispiel habe ich so einen Trick mit einer Ampel und frage da immer "Na, habt ihr denn auch alle den Führerschein?" Das habe ich da auch gemacht und weil viele jugendliche Rollstuhlfahrer im Publikum waren, habe ich nach ihrem Rollstuhlführerschein gefragt. Die haben echt total herzlich gelacht und sind sogar mit ihren Rollstühlen auf die Bühne gefahren und haben selbst angefangen zu entertainen. Im Publikum saßen dabei über hundert Zuschauer und ich habe da eine ganze Stunde lang meine Show gemacht. Das war wirklich ein super Erlebnis und für mich absolut einzigartig. Den Auftritt habe ich damals sogar auf Video aufgenommen.
eventpeppers: Nehmen Sie denn öfter mal Auftritte auf Video auf?
Ja, das mache ich öfter. So kann ich mal selbst sehen, wie das für das Publikum aussieht und was ich eventuell noch verbessern kann. Im Regelfall kommen die Auftritte ja immer gut an, aber man will ja trotzdem irgendwie weiterkommen und das Ganze letztendlich optimieren. Da ist es ganz gut, wenn man einen Videobeweis hat und den auch mal Kollegen zeigt - die geben einem dann auch wertvolle Tipps. Meine Auftritte sind ja eine Kombination aus Sehen, Zeigen und Reden. Das muss natürlich auch synchron sein, das ist die große Schwierigkeit für Sprechzauberer. Man unterscheidet nämlich Sprechzauberer, die zu ihren Tricks auch Geschichten erzählen und Manipulationszauberer, die nicht reden und das Publikum rein visuell durch ihre Tricks begeistern.
eventpeppers: Sie treten auch als Weihnachtsmann auf. Wie kam es zu dieser außergewöhnlichen Kombination?
Zum Weihnachtsmann kam ich als mich ein Kunde danach fragte, ob ich zu meiner Zauberei auch die Gäste als Weihnachtsmann begrüßen würde. Wenn es Sinn macht, bin ich ja bei fast allem dabei! So begrüße ich die Gäste nun auf Wunsch auch als Weihnachtsmann und mache anschließend meine ganz normale Zaubershow - aber nicht im Weihnachtsmann-Kostüm, das wäre zu warm und ist auch unpraktisch beim Zaubern. Gerade zur Weihnachtszeit kommt die Kombination aber sehr gut an.
eventpeppers: Ihr magisches Spektrum umfasst unter anderem Bereiche wie Muskellesen und Taubenmagie. Was kann man sich darunter vorstellen?
Bei einem Trick hat ein Kind einmal aus Versehen in meinen Finger geschnitten. Das hat dann auch echt ziemlich geblutet. So war dann auch gleich bewiesen, dass die Schere wirklich echt ist.
Die Taubenzauberei ist eine Manipulationsnummer. Dabei läuft Musik und die Tauben erscheinen aus unterschiedlichen Orten, zum Beispiel aus dem Ärmel. Das Arbeiten mit Tieren (Tauben) ist aber sehr aufwendig und wird nur für größere Veranstaltungen angeboten, da hierfür ein höheres Budget nötig ist.
Das Muskellesen ist eine Kunst, die im Bereich der Mentalmagie zum Einsatz kommt und bedarf jahrelanger Übung. Ich habe mir diese Kunst hauptsächlich durch Bücher selbst beigebracht. Das Prinzip dahinter versteht man sehr schnell, aber das auch umzusetzen ist die wahre Kunst. Man muss da sehr sensibel sein und immer wieder üben, üben, üben. Minimale, nicht sichtbare Körperbewegungen werden wie auf einem Radar von mir wahrgenommen und lenken mich dorthin, woran der Zuschauer scheinbar nur denkt. Auf Wunsch kann ich das bei Veranstaltungen mit anbieten. Ich habe da zum Beispiel einen Trick, bei dem ein Zuschauer einen Gegenstand im Saal verstecken muss. Durch körperliche Impulse, die ich am Arm des Zuschauers lese, kann ich diesen Gegenstand dann aufspüren. Der Zuschauer muss dafür nur daran denken, wie er zu dem Gegenstand läuft.
Ich habe außerdem auch lange die Körpersprache studiert. Durch Mimik und Gestik kann ich zum Beispiel sehr schnell erkennen, ob jemand lügt. Das baue ich in verschiedenen Tricks auch in meine Zaubershow ein. Diese mentalen Künste klappen aber nur durch jahrelange Erfahrung und viel Übung, denn jeder Mensch reagiert ja anders.
Das Muskellesen ist eine Kunst, die im Bereich der Mentalmagie zum Einsatz kommt und bedarf jahrelanger Übung. Ich habe mir diese Kunst hauptsächlich durch Bücher selbst beigebracht. Das Prinzip dahinter versteht man sehr schnell, aber das auch umzusetzen ist die wahre Kunst. Man muss da sehr sensibel sein und immer wieder üben, üben, üben. Minimale, nicht sichtbare Körperbewegungen werden wie auf einem Radar von mir wahrgenommen und lenken mich dorthin, woran der Zuschauer scheinbar nur denkt. Auf Wunsch kann ich das bei Veranstaltungen mit anbieten. Ich habe da zum Beispiel einen Trick, bei dem ein Zuschauer einen Gegenstand im Saal verstecken muss. Durch körperliche Impulse, die ich am Arm des Zuschauers lese, kann ich diesen Gegenstand dann aufspüren. Der Zuschauer muss dafür nur daran denken, wie er zu dem Gegenstand läuft.
Ich habe außerdem auch lange die Körpersprache studiert. Durch Mimik und Gestik kann ich zum Beispiel sehr schnell erkennen, ob jemand lügt. Das baue ich in verschiedenen Tricks auch in meine Zaubershow ein. Diese mentalen Künste klappen aber nur durch jahrelange Erfahrung und viel Übung, denn jeder Mensch reagiert ja anders.
eventpeppers: Sie bieten auch Zauberseminare und Workshops an. Benötigen die Teilnehmer besondere Fähigkeiten oder steckt in uns allen ein kleiner Houdini?
Richtig, in jedem Menschen stecken Fähigkeiten, Fähigkeiten die vielleicht bisher brachlagen. An meinen Kursen kann man ab dem Alter von 8 Jahren teilnehmen. Ich vermittle dabei ein sehr gutes Basiswissen der Zauberei. Das Wesentliche an meinem Kurs ist, dass er nicht so lang geht - gerade bei dem Basiskurs will ich die Leute ja nicht überfordern. Der Spaß soll dabei im Vordergrund stehen. In vier Stunden werden dabei Grundkenntnisse aus verschiedenen Bereichen vermittelt, die auch sofort umgesetzt und geübt werden können. Dabei wird mit Karten, Münzen und Seilen gezaubert, die die Teilnehmer nach dem Kurs auch behalten dürfen. Außerdem erhalten sie von mir anschließend Links zu YouTube-Videos, auf denen sie sich die erlernten Tricks immer wieder anschauen und vertiefen können.