Interview mit LOS BANG BANG

Gigiletta: Gerne, wir sind die Münchner-Mannheimer Rock 'n' Roll-Band LOS BANG BANG und machen einen wilden Mix aus Rockabilly, Surf, Twist und Country. Wir greifen sozusagen die Musik der 50s und 60s auf und entwickeln daraus unseren eigenen Sound - den berühmten BANG-Sound eben! (lacht) Im Ernst - unser Stil ist nicht eindeutig zuzuordnen. In unserer Musik finden sich Elemente aus verschiedenen Richtungen der großen, weiten und bunten Rock 'n' Roll-Welt. Wir lassen uns nicht gern in Schubladen pressen und wir wollen auch keine Imitatoren sein. Als Band nehmen wir zwar die Einflüsse der 50er Jahre auf, aber kreieren daraus unseren eigenen, authentischen Stil. Die Spielfreude steht bei uns absolut im Vordergrund. Die Hauptsache ist, dass es uns Laune macht und vor allem tanzbar ist. Ganz wichtig!

Andresito: Wir machen beides, Coversongs und eigene Songs. Bei den Songs, die wir covern, interessiert uns vor allem, was der Song an Vibes transportiert und natürlich wie er zu Gigi als Sängerin passt. Viele Coversongs sind mit einem bestimmtem Lebensgefühl verbunden. Anfangs haben wir viel gecovert und dabei haben wir sehr schnell festgestellt, in welche Richtung die Band will - was sich “gut anfühlt”. Ich finde, das ist ein ziemlich guter Weg, um sich musikalisch kennenzulernen und die Band zu entwickeln. Aber wir fahren da ganz bewusst zweigleisig: Als künstlerisch ernstzunehmender Act für eine Albumproduktion oder als Live-Clubtour-Band liegt der Fokus klar auf eigenem Material, während wir uns andererseits nicht zu schade sind, mit einem Heidenspaß die R 'n' R-Klassiker abzufeuern, um ein schönes Party-Event zu rocken. Uns kommt dabei zugute, dass unsere eigenen Songs sich da so nahtlos einfügen, dass der Zuhörer gar nicht merkt, wenn wir ihm einen eigenen Song "unterjubeln". Das ist für uns selbst oft überraschend, wenn ein völlig fremdes Publikum schon den 2. Refrain eines ganz neuen Songs mitsingt. Die Sprache des R 'n' R ist eben universal.

Andresito: Das ist aber schmeichelhaft! (lacht) Zum einen stehen wir natürlich total auf diesen alten Retro-Sound. Die Songs sind einfach unheimlich direkt. Es ist eine Musik, die ohne technischen Schnickschnack auskommt und den Zuhörer damit ganz unmittelbar berührt. Also nur Instrumente und Gesang - alles handgemacht sozusagen! Wir wollen etwas transportieren und es ist schön zu sehen, dass unsere Musik generationenübergreifend in völlig unterschiedlichen Kontexten funktioniert.

Gigiletta: Unterschiedlich stark ausgeprägt - ja! Schon alleine durch unsere Clubtouren haben wir natürlich viele Kontakte zu Leuten aus der Rockabilly-Szene, außerdem besuchen wir auch schon mal ein R 'n' R-Konzert oder -Festival. Allerdings haben wir alle auch recht unterschiedliche musikalische Einflüsse. Was das Styling angeht liebe ich es, mich vor allem für die Konzerte zu stylen - das Make-up, die Klamotten. Mich faszinieren die Schönheiten im Pin-up-Stil der 50er Jahre, die ihre eigene Weiblichkeit ausstrahlen.

Andresito: Eigentlich gibt es ja immer wieder Zeiten, in der Rockabilly auch verstärkt vom “Mainstream-Publikum” wahrgenommen wird. Die Musik dieser Zeit transportiert vor allen Dingen Lebensfreude, es ist wie eine kleine Zeitreise in eine Welt, die auch noch heute auf viele Menschen eine gewisse Faszination ausübt. Manche erleben dieses Gefühl auf Live-Konzerten, andere integrieren das komplett in ihr Leben inklusive Mode und Mobiliar. Wir freuen uns jedenfalls immer, wenn Menschen auf diese Art von Musik aufmerksam werden. Unabhängig davon ist die Rockabilly-Szene erfreulicherweise sehr stabil und lebendig.

Gigiletta und Andresito: An dem Bandnamen hat uns das Knallige und Lautmalerische gefallen. Und die Energie, die von dem Namen ausgeht!
Was unsere Künstlernamen betrifft - ach, wenn wir das im Einzelnen noch wüssten. Wir haben in den Bandproben immer irgendwelche witzigen Kosenamen füreinander erfunden und beim gemeinsamen Rumalbern wurde halt solange weitergesponnen, bis sich dann ein Name fast zwangsläufig ergeben hat – der war es dann eben! Neben den eigentlichen Künstlernamen existieren übrigens teilweise noch eine Reihe von scherzhaft gemeinten Verballhornungen, das ist aber “Top Secret”! Letztlich ist das aber alles mit einem Augenzwinkern zu sehen, genauso sind auch unsere Künstlernamen zu verstehen.

Gigiletta: Ganz klar: Noch viele Konzerte spielen, mit möglichst vielen Leuten und an möglichst vielen verschiedenen Orten. Es ist uns jedes Mal ein Fest. (lacht) Zudem arbeiten wir gerade an neuen Aufnahmen und neuen Songs. Es wird eine komplette LOS BANG BANG-Scheibe geben, wir sind in Verhandlungen mit Labels und werden nochmal in's Studio gehen. Wir freuen uns schon sehr darauf!