Künstler der Woche
Interview mit Lennard Rosar
Hallo Lennard. Wie geht es dir?
Hallo! Mir geht's derzeit super. Die Sommerpause ist vorbei, ich habe wieder viele spannende Auftritte und komme auch oft zum Schreiben.
Erinnerst du dich noch an dein erstes Bit?
Tatsächlich ja! Ich hatte damals einen Poetry-Slam-Text für einen Uniworkshop geschrieben und nachdem die Aufführung im Hörsaal ganz gut lief, habe ich den Text auswendig gelernt und bei einem Comedy Open-Mic rezitiert. Es war super lächerlich und hat absolut gar nicht geklappt. Erst später habe ich dann verstanden, wie Stand-up und Kabarett eigentlich funktionieren, vorher hatte ich nie wirklich Berührungspunkte damit.
Wie kamst du zu Comedy?
Letztlich war der Poetry-Slam-Workshop schon der Auslöser. Auch wenn ich danach erstmal lernen musste, wie Comedy geht, habe ich doch schnell gemerkt, wie viel Freude es mir bereitet, frei vor Menschen zu sprechen und sie zum Lachen zu bringen.
Und wann wusstest du, dass du auch auf die großen Bühnen möchtest?
Da ich schon immer ein recht ehrgeiziger Mensch war und lange Jahre im Leistungssport aktiv gewesen bin, wollte ich schon nach meinem ersten Auftritt sofort auf die großen Bühnen. Einiges habe ich dann total überstürzt und mir damit auch erstmal verbaut, aber nach und nach wurde ich besser und mittlerweile darf ich zum Glück einige der größten und renommiertesten Bühnen des Landes bespielen. Das beseelt mich jedes Mal aufs Neue.
Du trittst auch mit eigenem Soloprogramm auf - wie schreibt man ein abendfüllendes Comedyprogramm?
Ich würde sagen, das kommt Step by Step. Du schreibst, du spielst, du korrigierst und du wiederholst. Irgendwann hast du das oft genugt gemacht und plötzlich stehen da ein paar Stunden Material. Dann schaust du, was davon Sinn ergibt und strickst eine abendfüllende, zusammenhängende Geschichte daraus. So mache ich es, aber da gibt es natürlich auch reichlich andere Methoden.
Du stehst nicht nur als Comedian auf der Bühne, sondern moderierst auch – wie moderiert ein Comedian?
Nun ja, ich denke, das kann man nicht so pauschal sagen, aber als Moderator bin ich schon eine andere Bühnenpersönlichkeit als als Künstler! Moderationen können sehr weit auseinandergehen und liegen meist irgendwo zwischen Gala im Smoking und Kneipenqiuz. Je legerer der Anlass, desto mehr kommt der Comedian in mir durch. Aber egal welches Event ich auch moderiere, eines ist mir immer wichtig: Die Moderation sollte einzigartig und auf charmante Weise humorvoll sein, soweit es der Rahmen zulässt. Mit Floskeln zwischen verschiedenen Redebeiträgen überzuleiten, kann jeder, aber den Menschen das Gefühl zu geben, gesehen zu werden und einen persönlich auf sie zugeschnittenen Abend zu erleben, ist sehr viel schöner! Als Comedian bin ich ein Moderator mit Ecken und Kanten, ja, aber dafür ist der Abend auch immer etwas Besonderes.
Was hast du noch alles geplant?
Als nächstes steht meine neue Solotour an. Die startet im Herbst 2024. Vorher spiele ich einen großen Haufen Auftritte für diverse Mixed Shows wie den Quatsch Comedy Club, Nightwash oder die ein oder andere Fernsehproduktion. Dazwischen freue ich mich über alle, die hier auf Eventpeppers nach einem Comedian beziehungsweise Kabarettisten oder Moderator suchen und mich finden. In 10 Jahren möchte ich dann allerdings einer dieser schlauen Menschen sein, den alle wegen seiner stets tagesaktuellen Belesenheit und seines Witzes nach seiner Meinung fragen oder sich interessiert sein vierstündiges Programm anhören (lacht).
Welcher Auftritt ist dir besonders in Erinnerung geblieben?