„Ik snack english very well, bloß dat geiht noch nicht so schnell.“ - Plattdeutsch für Anfänger jetzt im Interview mit den Ladies AHOI!
eventpeppers: Liebe Natalie und liebe Birgit, zusammen bildet ihr die Ladies AHOI! Würdet ihr euch zum Anfang kurz vorstellen und erzählen, wie ihr euch kennengelernt und als Duo zusammengefunden habt?
Natalie: Erstmal herzlichen Dank zur Kürung „Künstler der Woche“, wir freuen uns total darüber. Ich komme aus St. Petersburg, bin 1997 nach Hamburg gekommen und meine ersten Bühnenauftritte hier waren im Schmidt´s Theater auf der Reeperbahn.
Birgit: Ich bin aus dem fernen Neugraben, das liegt am Südrand Hamburgs und habe während meiner Schauspielausbildung im Schmidt´s Theater die Strippen gezogen. Also: Vorhang auf, Vorhang zu usw. Dort haben wir uns zur Jahrtausendwende kennengelernt. Mittlerweile sind wir Freundinnen und leben auf St. Pauli im angrenzenden Altona einträchtig nebeneinander.
eventpeppers: Wie würdet ihr euer Projekt "Ladies AHOI!" beschreiben? Was dürfen die Zuschauer bei euch erwarten?
"Wir bergen alte Schätze und geben Liedern einen neuen Look!"
Wir machen Musik mit Stimme und Akkordeon, authentisch und euphorisch. Wir bergen alte Schätze und geben Liedern einen neuen Look: ein Volkslied wird zum Raggae, ein Rocksong zur Tarantella, ein Musicalhit zur Polka. Alles hat mit den Hamburger Themen Hafen, Rotlicht, Musical, Rock- und Popszene zu tun und darüber wollen wir jedem Einzelnen etwas verklickern.
eventpeppers: Ihr verbindet Musik und Comedy. Wo liegt der Schwerpunkt bzw. seht ihr euch mehr als Musikerinnen oder Komikerinnen?
Wir sind ausgebildete Musiker - Elemente der Comedy setzen wir ein, um den Unterhaltungswert zu steigern. Bei „Schwerpunkt“ dachten wir zuerst an Physik - dann an Mathematik und nahmen einen Rechenschieber zur Hand. Das Ergebnis: Ladies AHOI! ist 5/8 Musik, 1/8 Infotainment zu Hamburg, Musikgeschichte und Hintergründigem und 2/8 Comedy.
eventpeppers: Ihr habt euch der maritimen Thematik und den Seemannsliedern verschrieben. Wart ihr im Herzen schon immer Matrosen-Mädchen und was macht diese Musik bzw. das Lebensgefühl für euch aus?
Natalie: Schon immer hatte ich Fernweh und bin vielleicht deshalb auch in Hamburg gelandet. Ich musiziere oft auf Schiffen und bin seit 20 Jahre beim Lotsenchor tätig. Hier an Land haben wir die Möglichkeit mit dem Matrosenmotiv zu spielen, das macht uns und auch dem jüngeren Publikum viel Spaß.
Birgit: Unser Repertoire entspricht meinem Leben: es sind die Lieder meiner Großeltern (z.B. Plattdeutsche Lieder), Eltern (z.B. Beatles) und meine Lieblingssongs. Auf das Thema "Kiez und Hafen" bin ich durch mein Arbeiten auf der Reeperbahn und durch Engagements an Hamburgern Theatern wie „Heimweh nach St. Pauli“ gekommen. Natalie und ich haben im Swing eine weitere Schnittmenge, die wir mit untermischen und wir rocken einfach auch gerne ab.
eventpeppers: Singt Ihr dann auch Plattdeutsche Lieder?
Birgit: Plattdeutsch ist ein Teil unseres Repertoires, ansonsten singen und sprechen wir hochdeutsch oder missingsch, also mit Hamburger Einschlag. Die eigentlich englischen oder französischen Songs präsentieren wir größtenteils in hochdeutschen Fassungen, denn meine Großmutter hat immer gesagt: „Ik snack english very well, bloß dat geiht noch nicht so schnell.“
eventpeppers: Könnt ihr uns einen kleinen Plattdeutsch-Kurs für Anfänger geben?
eventpeppers: Was macht die jeweils andere für euch zur perfekten Duopartnerin?
Birgit: Es ist mir eine große Ehre und Freude, mit einer derart virtuosen und temperamentvollen Musikerin auf höchsten Niveau zusammenzuarbeiten. Natalie ist für jeden Spaß zu haben und reagiert auf kleinste Wimpernschläge.
Natalie: Birgit ist sehr souverän auf der Bühne, spontan, witzig und musikalisch sehr kreativ. Wir kommen gemeinsam schnell auf neue Ideen.
eventpeppers: Wenn Ihr das Jahr 2017 revue passieren lasst: Was war euer persönliches Highlight?
Auf jeden Fall der Hamburger Hafengeburtstags-Gig auf riesiger Bühne. Im kleinen Kreis war unser Highlight 2017 ein sehr persönliches Benefizkonzert.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Lange Nächte, immer auf Achse - was möchtet ihr am Musikerleben nicht missen und worauf könntet ihr manchmal doch ganz gut verzichten?
Der Applaus, die vielen Blumen, das kann immer so weitergehen. Genauso wenig wollen wir auf das Gläschen Wein nach einem Auftritt verzichten.