Künstler der Woche
Interview mit Klaus Mayr
Hallo Klaus alias Kaa! Wie bist du zur Varietékunst gekommen?
Angefangen hat es wohl mit der Begeisterung für die Jonglage, also mit der Begeisterung für Bewegung und Koordination; aber auch dann ganz schnell mit der Begeisterung für die Wirkung, die man durch die vielfältigen Möglichkeiten der optischen Illusionen beim Zuschauer auslösen kann. Der Verstand lässt los und der Zuschauer gerät in den angenehmen Zustand des Staunens. Besonders schön finde ich, wenn der Zuschauer Erinnerungen und Bilder mitnimmt, die er weitererzählt und an die er sich vielleicht Jahre später noch erinnern kann.
Was motiviert dich besonders?
Die Möglichkeiten Auftritte zu gestalten sind schier unendlich und ich kann mich sehr dafür begeistern, immer wieder Nummern zu entwickeln, die für die Zuschauer neu und überraschend sind.
Wie bist du zu den Lichter- und Feuershows gekommen?
Lichter- und Feuershows passen natürlich besonders schön zu festlichen Anlässen wie Hochzeiten, Geburtstagen und Jubiläen. Die technische Entwicklung der letzten Jahre ist sensationell, immer mehr ist möglich und gerade bei den Lichtershows hat die LED- und Computertechnik komplett Einzug gehalten. Und das besonders Schöne an diesen Shows ist, dass sie nur live wirklich gut wirken. Die Trägheit des analogen menschlichen Auges macht es möglich, dass ich als Künstler Formen und Bilder für die Gäste in den Nachthimmel oder in die Dunkelheit zaubern kann - was keine digitale Fernsehkamera der Welt kann.
Ist so eine Feuershow nicht auch sehr gefährlich?
Natürlich erfordert das Spiel mit dem Feuer einen sehr verantwortlichen und professionellen Umgang. Aber gerade dieser gute Umgang mit dem Feuer fasziniert uns Menschen ja schon seit Anbeginn. Bei zu viel Nähe verbrenne ich mich, habe ich zu viel Abstand wärmt es mich nicht mehr.
Gibt es etwas, das du bei Feuershows nicht machst?
Selbstverständlich übe ich jeden Trick hunderte von Malen bis er wirklich sicher sitzt, bevor ich ihn präsentiere und natürlich trete ich nur dort auf, wo in Absprache mit dem Veranstalter die Rahmenbedingungen auch sicher sind. Ein Großteil der Arbeit für die Shows ist die Vorbereitung. Gewissermaßen die Pflicht. Die Shows selbst sind die Kür.
Was ich aber tatsächlich nicht mache - wie übrigens die meisten erfahrenen Feuerspieler - ist Feuerspucken. Das Material, das man zum Feuerspucken verwendet, ist für die Lunge extrem gefährlich und hinterlässt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch bei gekonnter Anwendung Langzeitschäden. Das ist es nicht wert und sicher auch nicht im Sinne des Publikums. Es gibt so viele wunderschöne für Publikum und Künstler sichere Feuerspielmöglichkeiten und wir professionellen Künstler bieten diese mit Freude und Herzblut an.
Gibt es Auftritte, die du ganz besonders in Erinnerung hast?
Grundsätzlich habe ich als Künstler das große Privileg, immer zu besonderen Anlässen an besonderen Orten mit oft außergewöhnlich schöner Dekoration auftreten zu können. Da macht mir meine Arbeit selbstverständlich großen Spaß. Natürlich kann ich auch jede Lokation mit meinen Dekorationen verzaubern. Und gerade die Überraschungsshows, die ich heimlich outdoor vorbereite, sind immer wieder besonders. Darüber hinaus gibt es immer wieder ein „erstes Mal“, worauf ich dann besonders neugierig bin. Zum Beispiel das erste Mal bei einer Skishow, der erste Auftritt auf einem Häuserdach, in einem Steinbruch, in einer Therme bei 100% Luftfeuchtigkeit, im Schmidt Theater auf der Reeperbahn, in der Olympiahalle in München und und und. Jeder Auftritt hat seinen ganz besonderen Reiz und ganz besonders liebe ich auch die Straßenshows, bei denen der Kontakt mit dem Publikum besonders nah und spontan ist.
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