Künstler der Woche
Interview mit Klaroscuro
Sie schreiben in Ihrem Profil, dass der Name "Klaroscuro" für Ihr kontrastreiches Duo steht. Könnten Sie das noch genauer ausführen?
Als wir beschlossen haben, gemeinsam Musik zu machen, kam natürlich direkt zu Beginn die Frage nach einem Namen für unser Duo auf. Wir waren uns sofort einig, dass ein Name mit dem Konsens "hell und dunkel" perfekt wäre, da es sowohl unser Äußeres beschreibt, wie auch die Tatsache, dass wir uns hervorragend ergänzen. Original ist "Klaroscuro" ein Begriff aus der Malerei für einen Stil, bei dem Kontraste als Mittel zur Steigerung der Dramatik und räumlichen Präsenz genutzt werden. So möchten auch wir mit Klaroscuro dem, was wir singen, Ausdruck verleihen und Menschen bewegen.
Sie singen Ihre Cover immer in der Originalsprache - wie viele Sprachen sprechen Sie denn?
Interessanterweise kann ein identisches Lied in einer anderen Sprache ganz anders klingen und etwas sehr Unterschiedliches bewirken, obwohl es meist das Gleiche mitteilen möchte. Die Entscheidung, Sprachen als Stilmittel einzusetzen und somit ein sehr vielseitiges Programm zu bieten, haben wir bewusst getroffen. Bei den Sprachen, die wir sprechen, ergänzen wir uns genauso wie im Musikalischen. Miteinander kommunizieren wir ausschließlich in unseren Muttersprachen, Deutsch und Spanisch, die wir beide sprechen. Alex spricht zusätzlich noch Italienisch und Portugiesisch, Nicole spricht noch Englisch und Französisch und ein kleines bisschen Russisch. Im Video erzählen wir etwas in den verschiedenen Sprachen.
Sie geben auf Anfrage auch Salsa-Anfängerkurse. Wie kam es dazu?
Salsa tanzen ist ein Hobby von uns, dem wir sehr leidenschaftlich nachgehen. In den letzten Jahren hat sich die Salsa-Szene in Deutschland extrem vergrößert und Salsa tanzen ist zu einem wirklich beliebten Hobby geworden, das vielen Menschen, egal ob jung oder alt, sehr viel Spaß bringt. Zu den Kursen sind wir eigentlich eher zufällig gekommen, als wir einmal bei einer Veranstaltung als Salsalehrer kurzfristig eingesprungen sind. Wir erhielten positives Feedback und haben daraufhin beschlossen, Salsa Anfängerkurse mit in unser Portfolio aufzunehmen. Besonders für Gruppenveranstaltungen oder Hochzeiten ist diese Option sehr beliebt, um alle Teilnehmer ein bisschen zum Tanzen zu motivieren oder ihnen ein paar ausgefallene Drehungen zu zeigen. Für uns ist es natürlich ideal, als Musiker im Anschluss zu sehen, wie alle die soeben gelernten Schritte zu unserer Live Show tanzen. Das ist immer ein besonderes Highlight.
Sie haben schon auf vielen verschiedenen Veranstaltungen gespielt. Was macht Ihnen persönlich am meisten Spaß?
Spaß macht es immer, wenn man sich bei seiner eigenen musikalischen Darbietung wohlfühlt, die Musik als Duo gemeinsam genießt und das Ganze durch diesen gemeinsamen Genuss zu einem sehr lebendigen und einzigartigen Moment wird. Besondere Freude bereitet es uns, ein Publikum auf irgendeine Art mitzureißen. Das muss nicht zwangsweise eine große Party sein, bei der alle auf den Tischen tanzen, wobei das natürlich ebenfalls toll ist. Auch Menschen mit einem für sie besonderen Lied zu berühren oder ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, wenn sie sich bei unserer Musik an ihren letzten Urlaub erinnern, ist herrlich. Uns macht es sehr viel Spaß, dass unsere Events so unterschiedlich sind und man sich jedes Mal für eine besondere Location oder einen bestimmten Anlass entsprechend visuell und musikalisch entfalten kann.
Schreiben Sie auch eigene Songs? Und welche Lieder spielen Sie eher ungern?
"Hinter jedem Song steht eine Geschichte - es gilt bei jeder Performance, diese Geschichte zu erzählen."
Jein. Wir haben zwar einige eigene Songs, diese stehen aber im Moment noch nicht im Fokus. Musik braucht Zeit und so wollen wir gerne erst einmal noch mehr gemeinsame musikalische Momente erleben, bevor wir darüber schreiben und unser Publikum an diesem kreativen Prozess teilhaben lassen. Darüber hinaus sind wir uns noch nicht einig, in welcher Sprache wir unsere eigenen Songs schreiben wollen. Wirklich ungern spielen wir auch nichts, solange wir jedes Lied in unserem Stil interpretieren können. Nur etwas ungern spielen wir vom "Blatt" - wir singen lieber frei.
Gibt es einen Auftritt, den Sie nie vergessen werden?
Wir glauben, dass wir keinen unserer Auftritte jemals wirklich vergessen könnten, aber so geht es sicher vielen Künstlern. Ein paar lustige Geschichten haben wir natürlich immer auf Lager, die wir bei den Konzerten gerne erzählen. Da wir unser Publikum auch langfristig an unseren Erlebnissen teilhaben lassen wollen, erstellen wir in Kürze einen Blog, um diese Momente festzuhalten.
Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Künstler aus?
Alex: Für mich muss ein Künstler neben Leidenschaft für seine Kunst und Disziplin vor allem einen gewissen Respekt für die Musik mitbringen. Als Cover-Duo ist dies ganz besonders wichtig, denn hinter jedem Song steht eine Geschichte, bei der sich jemand viel Mühe gegeben hat. Und es gilt bei jeder Performance, diese Geschichte zu erzählen und seine eigene Interpretation professionell einzubringen. Ohne Respekt vor der Kunst kann sich die Musik schließlich nicht weiterentwickeln.
Nicole: Ich glaube, für mich ist das Wichtigste an der Musik die Authentizität des Künstlers und die Echtheit von dem, was er vorträgt. Als Musiker gewährt man anderen Menschen immer einen tiefen Einblick in sein Inneres und davor darf man keine Angst haben. Ich glaube, das ist es auch, was uns beide als Klaroscuro ausmacht. Wenn wir von fremden Ländern, Liebe oder Schmerz singen, dann fühlen wir das in dem Moment auch so. Gute Kommunikation ist auch bei Künstlern wichtig, genauso wie ein Hauch von Spontanität und Leichtigkeit. Und es ist immer ein Vorteil, wenn man die Töne trifft (lacht).