Künstlerin der Woche
Interview mit Kathrin Horstkötter
Hallo Kathrin, wie geht es dir gerade?
Dankeschön, mir geht es sehr gut! Im Juni letzten Jahres ist unsere Tochter Antonia geboren. Gemeinsam mit ihr entdecken wir das Leben neu! Es ist so wundervoll, wie sie über Dinge staunt, die für uns selbstverständlich sind.
Deine erste Begegnung mit der Musik hattest du im Kindergarten - kannst du uns kurz deine musikalischen Anfänge skizzieren?
Meine Kindergärtner hießen „Moni und Toni“. Sie spielten Gitarre, bastelten mit uns ein Liederheft und ich sang. Aus tiefster Überzeugung und aus voller Brust. Der Grundstein war gelegt - auch während der Schulzeit war Musik natürlich mein absolutes Lieblingsfach. Ich lernte Akkordeon, spielte fünf Jahre (eher talentreduziert) im Orchester und sang begeistert im Schulchor. Das Gefühl, die „Bretter, die die Welt bedeuten“ zu betreten, erlebte ich dann im zarten Alter von 16 Jahren zum ersten Mal – mit dem Jugendchor Herzebrock hatte ich meinen ersten öffentlichen Solo-Auftritt vor 1000 Menschen. Ein unbeschreibliches Gefühl. Eine kleine Anekdote: meinen ersten Einsatz als „Hochzeitssängerin“ hatte ich mit unserer Kindergartengruppe bei der Trauung von Moni und Toni.
Und wann wusstest du, dass du mit deiner Stimme auf die Bühne möchtest?
Nach einem Besuch beim „Starlight Express“. Das Musical fesselte mich augenblicklich und nahm mich nach dem Besuch der Live-Vorstellung in Bochum unweigerlich mit auf Reisen. Zielbahnhof: Gesangskarriere.
Du bist eine fantastische Sängerin - hast du trotzdem mal an deinem gesanglichen Talent gezweifelt?
Ja. Lange Zeit hatte mich die Nervosität im Griff, wenn ich für ein Projekt vorgesungen habe. Ich blieb weit hinter meiner möglichen Leistung zurück. Es hat gedauert, bis ich es genießen konnte, vor einem Publikum zu stehen. Bis ich mich fallen lassen konnte, die Angst nicht mehr alles andere überdeckte.
Wie ich es geschafft habe? Indem ich mich trotz vieler destruktiver Glaubenssätzen wieder und wieder überwunden und ins Rampenlicht gestellt habe. Damit ich über mich hinauswachsen konnte, weil mein Wunsch zu singen größer war als jede Angst!
Wie ich es geschafft habe? Indem ich mich trotz vieler destruktiver Glaubenssätzen wieder und wieder überwunden und ins Rampenlicht gestellt habe. Damit ich über mich hinauswachsen konnte, weil mein Wunsch zu singen größer war als jede Angst!
Du hast ein Repertoire, welches keine Wünsche offen lässt und bist eigentlich für jeden Auftritt buchbar – wo trittst du am liebsten auf und welcher Song darf nie fehlen?
Ich singe am liebsten zu persönlichen Anlässen. Bei einer Trauung, einer Taufe oder auch bei einer Trauerfeier. Es erfüllt mich, die Herzen meiner Zuhörer zu berühren. Eine Erinnerung fürs Leben zu schaffen. Dafür berate ich meine Kunden individuell. Es gibt nicht den EINEN Song.
Neben deinen Auftritten verfolgst du zahlreiche musikalische Projekte, so hast du zum Beispiel eine eigene Musicalproduktion namens „Zwei Löffel Liebe“ auf die Beine gestellt - wie kam es dazu?
Eine Musical-Dinner-Produktion. Tatsächlich habe ich über Eventpeppers eine Anfrage von einem Caterer meiner Heimatstadt erhalten, der ein leckeres Menü und ein musikalisches Programm abendfüllend miteinander verbinden wollte. Wir tauschten uns über unsere Vorstellungen aus und schnell wurde klar, dass wir eine kulinarische Liebesgeschichte erzählen möchten. Was als „Valentinsdinner“ begann, wurde bald zu „Zwei Löffel Liebe“.
Welcher Auftritt ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Der oben beschriebene Auftritt mit dem Jugendchor Herzebrock. Wir sangen ein Medley aus meinem Lieblingsmusical „Les Miserables“ und ich durfte die beiden Soli „Ich hab geträumt“ und „Nur für mich“ übernehmen. Ich war gerade 16 Jahre alt und es kostete mich große Überwindung, mich auf diese Bühne zu stellen. Meine Stimme war etwas wackelig und meine Wangen glühten! Aber nach dem Auftritt fühlte ich mich von Glück durchflutet.