Künstler der Woche
Interview mit Josef Barnickel
eventpeppers: Lieber Herr Barnickel, wann sind Sie das erste Mal mit einem Klavier in Kontakt gekommen? Und war es "Liebe auf den ersten Blick“?
In meinem Elternhaus stand ein altes Klavier und ich bin daher damit „aufgewachsen“. Es hat mich schon immer begeistert, dem Instrument schön klingende Töne zu entlocken. Liebe auf den ersten Blick? eindeutig: Ja. Im Alter von 6 Jahren erhielt ich dann den ersten Unterricht, was sich bis zum Musikstudium durchgezogen hat. Natürlich gab es noch andere Instrumente (Akkordeon, Keyboard, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Posaune, Kirchenorgel, etc.), die ich so ausprobiert habe und auch einige Erfolge erzielen konnte, jedoch blieb ich immer bei den schwarz-weißen Tasten.
eventpeppers: "Mit Herz und Hand" ist Ihr Motto. Inwieweit spiegelt sich dies in Ihrem Repertoire und Sound wider? Und heben Sie sich dadurch gezielt von anderen Pianisten ab?
„Vom Kopf, durch das Herz, in die Hand“ sagte mal eine alte weise Frau in einem Film, in dem ein junges Mädchen am Klavier saß. Dieser Satz hat sich bei mir eingeprägt, und ist auch immer präsent, wenn ich am Spielen bin. Denn es klingt nur dann „von Herzen kommend“, wenn man dabei ist, den Song fühlt, und ihn dann auch genau so spielen kann. Wenn ich nur da sitze und etwas Niedergeschriebenes „abspiele“, dann klingt es auch nicht.
eventpeppers: Man kann Sie in allen Bereichen von der Hochzeit, über Produktpräsentation bis zum Wohnzimmerkonzert buchen. Welche Auftritte machen Ihnen dabei selbst am meisten Spaß bzw. wo kommt Ihre reine Klaviermusik am besten zur Geltung?
"Vom Kopf, durch das Herz, in die Hand."
Auftritte machen an sich immer Spaß - denn wenn das nicht der Fall wäre, sollte man diesen Job nicht machen. Genau die Abwechslung ist das, was es spannend macht. Ein Musiker muss nicht nur sein Instrument beherrschen, er muss auch noch die Fähigkeit besitzen, sich auf neue oder auch mal spontane-Situationen innerhalb kürzester Zeit einstellen zu können. Deshalb ist es schwer zu sagen, dass genau die eine Art von Event Spaß macht. Spaß ist, bzw. gut ist, was du daraus machst.
eventpeppers: Ihr Repertoire erstreckt sich von Klassik bis Rock 'n' Roll. Wie und nach welchen Kriterien wählen Sie die neuen Songs dafür aus?
Mein Programm wird stetig erweitert, einerseits richtet sich das nach Kundenwünschen, andererseits nach dem aktuellen musikalischen Angebot. Wenn es tolle aktuelle Songs gibt, versuche ich sie auf das Klavier zu übertragen, und daraus eine schöne, gut klingende Klavierversion zu kreieren.
Aber auch „alte“ Lieder sind immer eine Herausvorderung, sie gut zu interpretieren.
Aber auch „alte“ Lieder sind immer eine Herausvorderung, sie gut zu interpretieren.
eventpeppers: Sie sind auch als Klavierlehrer tätig. Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Pianisten aus? Und wie oft üben Sie heutzutage selbst noch, um einer zu bleiben?
Ja, auch als Klavierlehrer bin ich tätig. Auch diese Art von Arbeit macht sehr viel Spaß - allerdings nur mit dem richtigen Herangehen. Das Ziel ist es, dem Schüler neue Stücke beizubringen, Tipps zu geben und theoretisches Wissen zu vermitteln. Das Ganze noch mit einem netten Augenzwinkern, sprich mit einer gewissen Portion Spaß zu kombinieren, ist immer wieder eine neue Herausforderung. Wenn man dann das Ergebnis sehen/hören kann, gibt es einem dann immer wieder die Bestätigung, denn richtigen Job gemacht zu haben. Üben versuche ich so oft es geht, man muss ja immer „am Start“ bleiben - denn: wer rastet - der rostet.
eventpeppers: Auf welchen beruflichen Erfolg sind Sie besonders stolz?
Im Laufe der Zeit kommen da natürlich so einige Erlebnisse zustande, auf die man stolz sein kann, wie z.B. abgeschlossenes Musikstudium, TV-Auftritte, Auftritte mit „Stars“, oder das jüngste Projekt, meine erste eigene Piano-CD mit nur eigens komponierten Songs.
eventpeppers: Wofür können Sie sich fernab der Musik so richtig begeistern?
Fernab der Musik? Mein ganzer Tag besteht mehr oder weniger aus Musik - aber ich habe noch Familie, 2 super tolle Jungs - das begeistert mich am meisten.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Wann und wie haben Sie den Entschluss gefasst, die Musik zum Beruf zu machen? Und haben Sie die Entscheidung jemals bereut?
"Mein ganzer Tag besteht mehr oder weniger aus Musik."
Genau so wie beim Klavierspielen, bin ich in den Beruf schon als Jugendlicher hineingewachsen. Der endgültige Entschluss stand dann fest, als ich die Aufnahmeprüfung zum Musiktherapiestudium bestanden hatte - das weis ich noch genau: als es „grünes Licht“ für den Studienplatz gab, bekam ich von irgendwoher den Gedankenblitz: möchtest Du das eigentlich? Oder bist Du Musiker? Aufgrund dessen habe ich den Studienplatz freigegeben, und mich auf das Musikstudium vorbereitet. Die Entscheidung, Musiker zu werden habe ich bis jetzt noch keine Minute bereut - auch wenn es manchmal kein leichter Job ist - es ist DER Job für mich (lacht).