Interview mit Joël Mozes van de Pol

Als Teenager erhielt ich mein erstes Saxophon von meiner Großmutter. Seitdem ist das Saxophon zu meinem ständigen Begleiter geworden. Zunächst nahm ich klassischem Unterricht bei verschiedenen Privatmusiklehrern, später wurde ich am Badischen Konservatorium in Karlsruhe angenommen und ausgebildet. In meinen Berliner Jahren vertiefte ich meine Leidenschaft für das Saxophon. In den Jazzclubs der Hauptstadt ließ ich mich musikalisch inspirieren und holte mir Tipps bei Profimusikern aus Kanada und den USA. Im Anschluss daran begann ich mein Musikstudium für Jazz & Pop mit dem Hauptfach Saxophon am ArtEZ Conservatorium Arnhem (NL), welches ich im Jahr 2009 mit Erfolg abschloss. Seither habe ich das Glück meine Berufung zum Beruf gemacht zu haben und mit meiner Musik weltweit unterwegs zu sein. Ich durfte bereits mit vielen großen Künstlern auf einer Bühne stehen und bin mittlerweile bei einem renommierten Plattenlabel unter Vertrag. Ich freue mich auf die Zukunft und all die musikalischen Abenteuer und Begegnungen, die sie noch für mich bereithält und sehe erwartungsvoll in die Zukunft, was und wer da noch alles kommen mag.

Viele Veranstaltungen spiele ich alleine mit Playbacks oder einfach "unplugged". Oft musiziere ich aber auch gemeinsam mit einem Pianisten oder Gitarristen, was sich immer besonders gut als stilvolle Hintergrundmusik eignet, zum Beispiel für ein edles Dinner oder einen festlichen Empfang. Die Besetzung als Trio mit einem Sänger ist ebenfalls eine sehr beliebte Variante - der perfekte Spagat zwischen Hintergrundmusik und aktiver musikalischer Unterhaltung. Das Trio lässt sich auch wunderbar durch einen Bassisten und einen Schlagzeuger ergänzen. Mit dem Quartett bzw. Quintett lässt sich dann schon eine gehörige Stimmung zaubern und das Publikum zum tanzen bewegen. Um einer richtigen Tanzveranstaltung gerecht zu werden, sollte man dann aber doch die komplette Bandbesetzung buchen. Mit einem zusätzlichen Keyboarder und weiteren Sängern bzw. einem Bläsersatz, sind den musikalischen Träumen der Tanzenden so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Durch mein Musikstudium und meine langjährige Tätigkeit in der Musikszene bin ich sehr froh auf einen riesigen Pool von professionellen Musikern zurückgreifen zu können und je nach Anlass und Kundenbedürfnissen für eine optimale musikalische Besetzung zu sorgen. Denn prinzipiell ist alles möglich. Schließlich ist der Kunde König - solange mein Saxophon mit von der Partie ist. (lacht)

Ich glaube die häufigsten Veranstaltungen zu denen ich gebucht werde, sind Sektempfänge bei Hochzeiten und Firmenveranstaltungen. Der Grund? Es sieht doch auch einfach super aus, wenn man zu einer Veranstaltung geladen wird und gleich zu Anfang ein Glas Sekt in die Hand gedrückt bekommt und im Hintergrund ein echter Saxophonist das Ambiente musikalisch versüßt - ein Genuss für Augen und Ohren. Denn der erste Eindruck ist schließlich immer entscheidend. So kann man seinen Gästen bereits beim Betreten der Location und bei der Begrüßung ein ganz besonderes Erlebnis bieten und für eine stilvolle, entspannte Atmosphäre sorgen.
Mein Repertoire ist sehr breit gefächert. Es umfasst die alten Jazzsongs aus den 20ern bis 40ern, aber auch die klassischen Saxophontitel der 80er Jahre. Außerdem verfolge ich selbstverständlich die aktuellen Charts, sodass auch die Hits von heute, wie zum Beispiel "Jubel" von Klingande, nicht in meinem Repertoire fehlen.

Das Saxophon ist DAS Soloinstrument - es ist charismatisch und edel, sein Sound wirkt beruhigend aber dennoch emotional. Alleine durch diese Eigenschaft und Wirkung auf die Zuhörer verleiht es jeder Businessveranstaltung einen feierlichen Glanz und ein besonderes Niveau. Denn oft ist die Atmosphäre zu Beginn einer Firmenveranstaltung noch etwas steif und verkrampft. Schließlich handelt es sich um eine Feier und dennoch geht es um das Geschäft. Eventplaner versuchen die Stimmung immer mit viel Licht und Dekoration (Blumen etc.) aufzulockern, doch das Eis bricht letztlich dann der Saxophonist mit dem einen Song, den jeder kennt.

Zur Zeit ist das Saxophon in der Clubszene gefragter denn je. Meist werde ich für kurze Sets mitten in der Nacht gebucht, als Höhepunkt der Partynacht. Ich habe zwar ein spezielles Clubprogramm, finde es persönlich aber viel schöner und spannender mit den DJs vor Ort zu improvisieren. Wenn wir auf einer Wellenlänge sind, dann kann sich das schon ganz schön hochschaukeln. Das merkt dann natürlich auch das Publikum, wenn der Funke überspringt und es uns gelingt die Stimmung noch einmal so richtig anzufachen.

Es war kurz nach Ostern 2012 und wir wurden als Band für eine wunderschöne Hochzeit in einem Hotel in der Schweiz mit Blick auf den Vierwaldstättersee gebucht. Aus Essen (NRW) ist das eine lange Fahrt - das will gut organisiert sein, dachten wir. Stattdessen schickte man uns einen Privatjet zum nächstgelegenen Flughafen. Nach der Landung erwartete uns strahlender Sonnenschein und ein Sektempfang auf der Landebahn vorm Vierwaldstättersee, ganz exklusiv für uns als Band. Die Hochzeitsfeier dauerte insgesamt drei Tage und zwei Nächte und war ein unvergessliches Erlebnis.

Das Schönste an meinem Beruf, außer der Musik selbst, ist natürlich der Kontakt zu immer neuen und interessanten Menschen, Ländern und Kulturen. Es war schon immer mein Traum mit meiner Musik und meinem Instrument die Welt zu bereisen.