Interview mit Jason Foley & Johnny Spring

Jason: Unser erstes großes gemeinsames Projekt war damals unsere HipHop-Combo oder?

Johnny: Ja, die alten Mitschnacker. (lacht) Jason hatte gerappt und ich hab damals die Beats zusammengeschustert.

Jason: Ja, genau die (lacht). Aber sowohl Johnny als auch ich sind als Rockmusiker gestartet und letztlich hat es uns wieder zu den Gitarren und zum Gesang gezogen. Anfang der 90er haben wir beide in unterschiedlichen Grunge-Bands gespielt und waren uns bei dem einen oder anderen Schülerkonzert über den Weg gelaufen. Das haben wir allerdings erst später herausgefunden, da wir uns da noch nicht kannten. Als „Jason Foley & Johnny Spring“ sind wir vor ungefähr 10 Jahren gestartet. Zunächst noch in den einschlägigen Irish-Pubs auf der Reeperbahn und später dann auch über die deutschen Grenzen hinaus, wie etwa jeden Sommer in Frankreich an der Biskaya - die schönste Location auf dieser Erde. Und von Straßenmusik, über Pubs, Musikfestivals und private Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Betriebsfeiern, haben wir alle möglichen Bühnen bespielt.

Johnny: Ja, da kommt inzwischen echt was zusammen. Fühl mich schon fast wie Keith Richards (lacht).

Jason: Ach Gott...lang ist es her. Kennengelernt haben wir uns eigentlich schon in der Schule in Hamburg glaub ich, oder?

Johnny: Echt? Du warst in der Schule? (lacht)

Jason: Ja, die Zeit hast du wohl schon verdrängt (lacht). Da hatten wir allerdings noch nicht so viel am Hut. Eher sporadisches Quatschen in der Raucherecke.

Johnny: Ach ja, stimmt. Hab ich wohl tatsächlich verdrängt. Das passiert mir öfters beim Thema Schule.

Jason: So richtig musikalisch zusammengefunden haben wir, glaube ich, auf einer Geburtstagsfeier von Jenny damals. Wir waren Anfang zwanzig und hatten - wie so oft - mit unseren Gitarren, die wir immer dabei hatten, gejammt. Und irgendwie haben wir uns immer die Bälle hin und her geschoben und stundenlang gespielt, was quasi der Anfang einer bis heute nicht endenden musikalischen Liaison war.

Johnny: Stimmt. Damals hab ich noch nicht gesungen. Da war ich noch für die nicht enden wollenden Gitarrensoli zuständig, was mir heute wieder sehr zugute kommt. Aber die Mädels fanden die Sänger immer am tollsten, von daher wollte ich beides beherrschen (grinst).

Johnny: Unser Repertoire ist quasi eine Reise durch die letzten 60 Jahre Musikgeschichte. Genreübergreifend spielen wir alte und neue Klassiker, aber auch gerne mal nicht so bekannte oder eigene Stücke, wenn die Atmosphäre es hergibt. Von Johnny Cash, den Beatles, Elvis bis hin zu Amy Winehouse, Coldplay, Oasis oder ganz aktuell Avicii bedienen wir eigentlich eine ziemlich große Bandbreite. Das ist auch irgendwie der Schlüssel um Jung und Alt zusammen auf die Tanzfläche zu bekommen und mit ihnen zu feiern. Dadurch, dass wir die Songs in unserem Akustikgitarrenstil präsentieren, interessiert es am Ende keinen ob es ein Oldie ist oder ein aktueller Hit. Hauptsache es macht Spaß. Was kommt immer gut an? Verschieden, oder?

Jason: Ja, das hängt letztlich immer vom Kontext ab, würd ich sagen. Aber in der Regel sind es schon die Beatles, Johnny Cash und Klassiker wie "Wonderwall" oder "Sweet home", die am besten beim Publikum ankommen, weil das einfach alle kennen und mitsingen können. Aber in loungigen Zusammenhängen, bei untergehender Sonne oder einem Dinner, sind es hingegen eher die Stücke von Jack Johnson, Ben Harper, Coldplay oder Tom Petty - halt jene Tracks, die Lagerfeuerfeeling verbreiten.

Johnny: Damn right, brother.

Johnny: Unterschiedlich. Je nach Kontext und je nachdem, was die Veranstalter brauchen. Die Basis ist natürlich immer das Duo „Jason Foley & Johnny Spring“. Aber wir treten auch als Band mit Drums und Bass auf und bringen für gewöhnlich auch unsere PA-Anlage mit. Gebucht werden wir vor allem auf Hochzeiten, Geburtstagen und Betriebsfeiern, aber wir spielen nach wie vor regelmäßig in diversen Pubs wie etwa dem "Thomas Read" auf der Reeperbahn oder dem "Bensemann's" in Affinghausen. Uns ist wichtig, dass wir nicht unsere Wurzeln verlieren und zu reinen Dienstleistern mutieren. Außerdem können wir uns bei öffentlichen Gigs neu ausprobieren und auch mal das eine oder andere Bierchen genießen (lacht).

Jason: Das größte Highlight war definitiv, als mein Lieblingssänger aus meiner Jugend - aus einer bekannten Punkband wohlgemerkt - begeistert vor uns im Publikum stand, sich „Can't always get what you want“ von den Stones gewünscht hat und dann völlig durchgedreht ist.

Johnny: Ja stimmt, das war schon sehr cool. Ich habe es zuerst gar nicht geschnallt, dass es der Sänger war, bis du mich darauf hingewiesen hast.

Jason: Ja, die Zeit ist nicht spurlos an ihm vorbeigegangen (lacht).

Johnny: Ohhh nein (lacht). Er ist dann später zu uns gekommen und hat sich bei uns bedankt, dass wir seinen Song gespielt haben. Da waren wir schon etwas stolz und haben natürlich gleich ein paar Bilder mit ihm geschossen.

Johnny: Sie meinen so etwas wie, als Jason von der Bühne gefallen ist? (lacht)

Jason: (lacht) Ach Gott. Da kannst du vielleicht drüber lachen. Ja, das war echt peinlich.

Johnny: Zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass kein Alkohol im Spiel war, sondern schlicht und ergreifend das Podest zusammen geklappt ist. Zum Glück ist der Gitarre nix passiert (grinst). Aber mein Respekt. Du hast direkt weiter gespielt.

Jason: Danke. Job ist ein Job (lacht).

Jason: Hm...es ist schon ein Privileg mit seiner Leidenschaft Geld zu verdienen und dabei auch noch anderen eine Freude zu bereiten. Außerdem liebe ich die Vorstellung, das auch noch mit 70 oder 80 machen zu können. Ob wir dann noch auf Hochzeiten rocken, sei mal dahin gestellt.

Johnny: Ja und vor allem bekommt man wahnsinnig viel von den Menschen zurück. Natürlich ist es letzten Endes nur ein „Job“, aber es ist schon schön die Leute glücklich zu machen, mit dem was man selber liebt. Vor allem auf Hochzeiten wird mir immer klar, was für eine Verantwortung man auf der einen Seite hat, aber gleichzeitig auch ganz zentrale Impulse für einen der speziellsten Tage gibt, die Arbeit quasi nachhaltig ist und die Menschen da noch sehr lange daran zurückdenken werden. So stell ich es mir zumindest vor.

Jason: Ja, auf jeden Fall. Das sehe ich auch so.