Interview mit Jaqueline Rubino

Schon als kleines Kind habe ich gerne und sehr viel gesungen. Mit den Jahren hat sich das zu meiner größten Leidenschaft entwickelt, auch wenn das nicht jedem gefallen hat. Mein Vater war anfangs nicht wirklich von meinem Wunsch Musik zu machen überzeugt und daher hat sich das alles zu Schulzeiten auf den Chor beschränkt. Als ich dann 14 Jahre alt war habe ich aber gemerkt, dass mir das wirklich unglaublich viel Spaß macht und ich das gerne weiter ausbauen würde. Ich habe dann selbst ein bisschen an mir gearbeitet, habe mir das Gitarre spielen beigebracht und angefangen eigene Lieder zu schreiben. Als das alle in meinem Umfeld für gut befunden haben, hatte ich den Mut für meinen ersten Auftritt in der Aula meiner damaligen Schule. Das ist jetzt bereits fünf Jahre her und ich erinnere mich gerne an diesen Tag zurück. Das wichtigste Jahr war für mich vermutlich das Jahr 2012, als ich im Rahmen von den Tontalenten in der Tonhalle Düsseldorf vor einem sehr großen Publikum spielen durfte. Seitdem bin ich sehr viel unterwegs, auf vielen öffentlichen Veranstaltungen, auf Festivals und seit letztem Jahr auf unzähligen Hochzeiten und Geburtstagen. Dieses Jahr gehe ich sogar auf meine erste Wohnzimmerkonzert-Tour und bin jetzt schon sehr aufgeregt, was das nächste Jahr mit sich bringt.

Mein Repertoire ist gar nicht so leicht zu beschreiben. Als allererstes muss ich gestehen, dass mein hier aufgeführtes Repertoire nicht vollständig ist, da es zu viel Zeit kosten würde jedes mögliche Lied aufzuführen. Ich denke aber, dass für jeden Anlass und für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte oder sich finden lässt. Für Vorschläge bin ich immer offen und gehe natürlich auf die Wünsche und Bedürfnisse meiner Kunden ein - vor allem wenn es um so wichtige Anlässe wie eine Hochzeit geht. Da ist die richtige Songauswahl ausschlaggebend. Aber wirklich besonders werden die Lieder mit der passenden Stimme, wo wir bei meinem Markenzeichen sind: das Gefühl. Generell sind Lieder für mich wie eine leere Hülle, denn erst die Art und Weise wie man singt, füllt sie aus und macht sie authentisch und echt und genau das ist mir persönlich sehr wichtig. Nach einem Auftritt erhalte ich viel Feedback und das meiste betrifft meine gefühlvolle Stimme und die Kraft, die dennoch in ihr liegt. Oft sind die Leute sehr überrascht und fragen mich, wie so eine große Stimme aus so einer kleinen Person herauskommen kann.

Das stimmt, ich schreibe sehr gerne eigene Lieder. Meistens entstehen solche Texte immer in Momenten, wo mich viel privat beschäftigt und daher ist in all meinen Liedern ein Teil von mir, der eine Geschichte aus meinem Leben erzählt. Ich glaube, genau das macht es so authentisch und glaubwürdig. "The Way I Do" ist im Jahr 2012 entstanden und thematisiert eine Phase in meinem Leben, in der mir nicht klar war, wer ich bin oder wohin meine Reise geht, Den nötigen Halt habe ich in einer mir damals nahestehenden Person gefunden. Aber nicht alle meine Lieder sind so nachdenklich. Ich finde es schwieriger über schöne und glückliche Dinge zu schreiben, da es schnell kitschig wird und es nicht so leicht ist, die passenden Worte zu finden.

Von den Veranstaltungen her ist es sehr unterschiedlich. Im öffentlichen Rahmen steht mir frei was ich spiele. Da greife ich dann auf meine eigene Musik zurück, da ich mich damit am sichersten fühle - ab und zu sind da auch ein oder zwei Cover vertreten, wenn ich zu der Zeit zum Beispiel ein Lieblingslied habe oder mich etwas sehr inspiriert hat. Bei Hochzeiten oder Geburtstagen ist dann die Covermusik gefragt. Entweder aus dem Aspekt, dass Lieder für diesen besonderen Anlass gewünscht werden oder aus dem Grund, dass ich ein Repertoire von mehreren Stunden benötige und da meine eigene Musik nicht ausreicht. Zudem ist es auch einfacher die Zuhörer mit Coversongs zu begeistern, da Gewohntes und Vertrautes oft schneller angenommen wird und vor allem bei Feierlichkeiten sehr beliebt ist - jeder kennt es, jeder singt mit, jeder klatscht, jeder tanzt und alle haben Spaß.

Ich würde sagen, dass gebuchte Veranstaltungen mit mir sehr einfach und unkompliziert sind. Je nach Wunsch kümmere ich mich um alles, wie zum Beispiel um eine passende Anlage oder um eine zusätzliche Klavierbegleitung - meine Kunden müssen sich um nichts kümmern. Im August war ich zum Beispiel für eine Geburtstagsfeier gebucht. Gefragt war ein fünfstündiges Repertoire bestehend aus vielen verschiedenen musikalischen Richtungen, um jeden Geschmack der Gesellschaft abzudecken. Auch hier habe ich alles selbst organisiert und bin letztendlich nicht nur mit einer passenden Anlage angereist, sondern auch mit meinem Pianisten Florian Franke, um eine größere Vielfalt bieten zu können. Zusammen haben wir unterschiedliche Sets gestaltet und konnten mit Klavier und Gitarre nicht nur Hintergrund-, sondern auch Tanzmusik anbieten und haben dafür viele Komplimente bekommen.

Da gibt es viele Künstler, die ich sehr bewundere - einer davon ist zum Beispiel Ed Sheeran. Er steht mit nichts, außer sich selbst, seiner Gitarre und einer Loopstation auf der Bühne und begeistert das gesamte Publikum. Für mich ist das so authentisch und echt, das mag ich wirklich sehr. Andere Künstler wie Bon Iver, Ben Howard oder City and Colour gefallen mir aus dem gleichen Aspekt.

Ich habe so einige musikalische Highlights, an die ich mich gerne zurück erinnere. Natürlich steht ganz weit oben der Auftritt in der Tonhalle Düsseldorf, aber auch viele Hochzeiten sind mir im Kopf geblieben. Am schönsten sind die Buchungen, bei denen die gesamte Gesellschaft sehr emotional ist und ich das Gefühl habe, jeden Einzelnen berühren zu können. Das ist für mich ziemlich intim und sorgt auch bei mir oft für die ein oder andere Träne. Solch schöne Momente stellen für mich das beste Feedback dar, denn wahre Gefühle, die zum Ausdruck gebracht werden, sind unglaublich wertvoll.

Ich möchte allen danken, die auf diesem Wege auf mich aufmerksam geworden sind und die letzten Monate so besonders für mich gemacht haben. Ich freue mich jetzt schon unglaublich auf das nächste Jahr. Vielen Dank!