Künstler der Woche
Interview mit Jannis Klemm
Hallo Jannis. Wie geht es dir?
Mir geht es fantastisch! Die Auftritte gehen endlich wieder los, ich darf verblüffte Gesichter zaubern, Menschen aus ihrem Alltag holen und allgemein sind für dieses Jahr tolle Projekte geplant.
Fangen wir einmal ganz von vorne an - wie kamst du zur Zauberei?
Mit fünf Jahren bekam ich von meinen Eltern, ganz klassisch, einen Zauberkasten geschenkt. Ich konnte mich ziemlich schnell für dieses ungewöhnliche Hobby begeistern und seit 2016 darf ich nun schon auftreten. Ich konnte bereits viele Events verzaubern und blicke dankbar auf meine Entwicklung der letzten Jahre zurück.
Du mischst in deiner Zauberkunst Magie und Psychologie – kannst du uns das an einem Beispiel erklären?
Das ist richtig. In der Mentalmagie nutze ich, neben Tricktechnik, auch andere Möglichkeiten, um scheinbar die Gedanken meiner Zuschauer zu lesen. Wenn ich zum Beispiel sage: "Denke nicht an einen Rosa Elefanten!", merkt man direkt, wohin die Gedanken schweifen - zum rosa Elefanten. Unter anderem solche Phänomene mache ich mir zunutze. Damit biete ich eine Show, die erfrischend anders ist, als das, was man kennt.
Du hast ein eigenes Soloprogramm namens „kopfkino“ – wie macht man aus vielen Zaubertricks ein Programm?
Das ist ein umfangreicher Prozess. Bei "kopfkino" hatte ich fertige Trickprinzipien oder auch einfach nur eine Idee für eine Nummer. Entweder wurde dann zu einer Idee ein Trickprinzip entwickelt oder zu einem Trick eine Geschichte geschrieben. So ist dann Schritt für Schritt das Programm, so wie es jetzt existiert, entstanden.
Und wie lange dauert das?
Bis "kopfkino" fertig war, hat es von der ersten Idee bis zur aktuellen Version knapp zwei Jahre gedauert. Mittlerweile gibt es mein Programm in einer 40-minütigen Variante für alle möglichen Anlässe. Außerdem kann ich es abendfüllend spielen bzw. an spezielle Events flexibel anpassen. Jedes Publikum ist anders und dadurch entstehen immer wieder einzigartige Situationen, von welchen das Programm lebt und zu dem einzigartigen Erlebnis machen, welches jedem Einzelnen in Erinnerung bleibt.
Kein Zauberer hört diese Frage gerne, aber sie interessiert uns brennend - ist bei einem Auftritt schon einmal etwas schiefgelaufen?
Haha, die kann ich ganz ehrlich mit Ja beantworten. Wir sind ja am Ende des Tages auch nur Menschen, denen Fehler passieren. Um die aber bestmöglich zu vermeiden, gibt es bei mir für jede Nummer einen Notfallplan, durch welchen das Publikum entweder gar nichts bemerkt, oder wir so einen Spaß daraus machen, sodass man denken könnte, alles würde ins Programm gehören.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Da bin ich recht offen, denn es gibt in der Welt der Künstler so vieles, was man erleben und erreichen kann. Ich möchte auf jeden Fall mit meiner Interpretation von moderner Zauberkunst noch mehr Menschen erreichen, eines Tages vielleicht zur Weltmeisterschaft der Zauberkunst antreten, Kreuzfahrten verzaubern und schauen, was alles so passieren wird. Als Mentalmagier zwar etwas paradox, aber die Zukunft bleibt unvorhersehbar und ich bin gespannt, was sie bringt!
Was ist dein Lieblingstrick?
