Künstlerin der Woche
Interview mit Janina Meiners
Hallo Janina, wie geht es dir gerade?
Mir geht es sehr gut, danke der Nachfrage. Ich freue mich sehr auf das Interview und darauf, die ganzen Brautpaare kennenzulernen, die ich dieses Jahr als Hochzeitssängerin und Traurednerin begleiten darf.
Du bist gelehrte Immobilienkauffrau. Heute bist du als Musicaldarstellerin, Gesangspädagogin und freie Rednerin aktiv. Wie kamst du zur Musik und wie zur freien Rede?
Die Musik war immer schon ein großer Teil meines Lebens. Während meiner Ausbildung habe ich dann festgestellt, dass ich mich lieber komplett auf die Musik konzentrieren möchte. Während meiner Musicalausbildung habe ich bereits angefangen, Hochzeiten gesanglich zu begleiten. Dabei durfte ich an vielen freie Trauungen, kirchlichen Trauungen und auch standesamtlichen Trauungen als Sängerin teilnehmen. Mir hat bei den freien Trauungen besonders gut gefallen, wie individuell jede Trauzeremonie auf das Brautpaar zugeschnitten war. Irgendwann bekam ich die Möglichkeit, eine freie Trauung bei einer Freundin zu gestalten und ab dann war es um mich geschehen und ich habe mich intensiv mit der Gestaltung einer freien Trauung auseinandergesetzt.
Und was gefällt dir besser?
Das kann ich gar nicht so sagen. Ich bin generell sehr gerne auf Hochzeiten dabei, da sie tolle Auftrittsmöglichkeiten sind. Alle sind glücklich und gut gelaunt. An der freien Trauung gefällt mir besonders die intensive Arbeit mit dem Brautpaar. Man lernt es über eine längeren Zeitraum auf eine ganz bestimmte Weise kennen und versucht dann, die perfekt auf die Beiden zugeschnittene Rede zu schreiben. Das ist immer ein besonders spannender Prozess. Auf Hochzeiten zu singen, macht aber auch sehr viel Freude. Besonders wenn sich das Brautpaar ein Lied wünscht, welches sie verbindet. Das ist dann immer ein ganz toller Moment.
Du hast schon bei vielen Projekten, unter anderem einem Theaterstück, und Bands mitgewirkt. Welches Projekt war in der Retroperspektive besonders schön?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Jedes Projekt hat immer besonders spannende Seiten und genau das macht meinen Beruf auch so vielfältig und abwechslungsreich.
Worauf achtest du, wenn du eine Rede schreibst? Wie ist deine Herangehensweise?
Zuallererst gibt es viele Gespräche mit dem Brautpaar. Manche haben schon genaue Vorstellungen, andere sind noch komplett offen. Außerdem arbeite ich mit einem Erinnerungsbuch. Hier können Paare ganz viel über sich als Paar, ihre Liebesgeschichte, Zukunftspläne und Anekdoten von sich reinschreiben. Ein paar Monate vor der Trauung leihe ich mir dieses Buch dann noch einmal aus und bekomme dadurch einen tollen Einblick in das Leben des Paares. Grundsätzliche lehne ich meine Reden immer an das Brautpaar an. Es ist ihr Tag und da soll die Rede auch genau zu ihnen passen und ihren Wünschen entsprechen.
Deine Arbeit verbindet viele verschiedene Aufgaben und Anforderungen. Was liebst du an deinem Beruf am meisten?
Ich liebe es, Menschen zu begleiten und ein Vertrauensverhältnis zu ihnen zu haben. Und das verbindet auch meine ganzen unterschiedlichen Arbeiten. Sei es im Gesangsunterricht, wo man SchülerInnen dabei hilft, die eigene Stimme zu finden und zu entwickeln oder Brautpaare, denen man zu einer perfekten Trauung verhilft. Aus diesem Grund habe ich auch im vorletzten Jahr noch mein Berufsfeld erweitert: Ich habe eine Weiterbildung zum Hypnosecoach gemacht und letztes Jahr noch begonnen, den Heilpraktiker für Psychotherapie zu machen.
Welcher Auftritt ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Wenn es um Hochzeiten geht, fällt mir direkt eine ein, auf die ich mich richtig gefreut habe: ich durfte in meiner Heimatstadt Mülheim an der Ruhr eine Trauung von einer Schulfreundin begleiten. Der Pfarrer, der sie getraut hat, hatte mich einst konfirmiert. Es waren ganz viele Leute da, die ich noch von früher kannte und die mich das erste Mal haben singen hören. Das war sehr schön und emotional!
Zum Schluss: Wie hältst du deine Stimme fit?