Künstler der Woche
Interview mit Inna Grube
Hallo Inna. Seit wann machst Du Musik?
Tatsächlich seitdem ich denken kann. Meine Mutter ist klassische Pianistin. Ich bin mit Musik aufgewachsen und habe - glaube ich - bevor ich auch nur einen Satz sprechen konnte, eine Melodie auf den Tasten spielen können.
Wann wusstest Du, dass Du Dein Hobby zum Beruf machen willst?
Diese Frage stellte sich ehrlich gesagt nie. Ich bin in der Ukraine aufgewachsen und dort auf eine Schule für musisch hochbegabte Kinder gegangen. Alle, die dort den Abschluss gemacht haben, leben jetzt irgendwo auf der Welt und arbeiten als Musiker.
Was ist Deiner Meinung nach das Spannende am Klavierspiel?
"... dass sich zwischen diesen 88 Tasten die ganze Welt verbirgt."
Das Spannende ist, dass sich zwischen diesen 88 Tasten die ganze Welt verbirgt. Sobald Du sie anschlägst, kannst Du sie dir aufschließen – und das Gleiche gilt auch für die Menschen. Wo Du hinkommst, brauchst Du Dich nur ans Klavier zu setzen (sofern eins vorhanden ist) und anfangen zu spielen, sofort befindest Du Dich im Gespräch mit jemandem.
Und wie kam es dann zum Schritt zur DJane?
Ich bin immer gerne in Clubs gegangen und habe dort die Arbeit der DJs bewundert. Eines Tages fragte mich eine Kollegin, ob ich nicht einmal Lust hätte, auch aufzulegen. Ich hatte früher nie darüber nachgedacht bzw. hätte mich das nie getraut. Dann habe ich es ausprobiert und es hat sofort gut geklappt. Inzwischen ist mir das Auflegen so in Fleisch und Blut übergegangen, dass, sobald ich ein Lied im Radio höre, darüber nachdenke, mit welchem anderen Song man es mischen oder wie man es noch aufpeppen könnte.
Gibt es einen Auftritt, der Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Vor vielen Jahren war ich mal für einen Geburtstag engagiert, bei dem ich Klavier spielen sollte. Ich habe den Abend gespielt und irgendwann kam ein Mann auf mich zu und sagte mir, dass ich ganz ausgezeichnet spielen würde. Er selbst würde auch Klavier spielen und fragte, ob wir nicht zusammen ein bisschen »jammen« könnten. Das haben wir dann auch gemacht und es war wirklich großartig. Am Ende des Abends hat er mich zu einem seiner Konzerte eingeladen. Es war Konstantin Wecker, den ich bis dahin, wie ich gestehen muss, nur dem Namen nach kannte.
Wie viele Stunden übst du Klavier?
Wenn man schon so lange Musik macht wie ich, dann ist das Schöne, dass man, was das Üben betrifft, ein bisschen faul sein darf. Klar »übe« ich mal das ein oder andere Stück, vor allem, wenn ich jemanden mit Noten begleiten muss oder wenn ich mir, wie seit einiger Zeit, selbst das Keytarspielen beibringe. Ansonsten setzt man sich einfach ans Instrument und spielt bzw. wenn man mit der Band spielt, einigt man sich nur kurz auf eine Tonart und los gehtʼs!
Können Sie uns eine Kostprobe auf der "Keytar" geben?