Interview mit Ingrid Schwarz

Mein Vater war Berufsmusiker. Er war Bandleader im Circus Roncalli, wo ich quasi meine Kindheit verbracht habe. Ich bekam mit fünf Jahren zum ersten Mal Klavierunterricht und stand mit sechs Jahren das erste Mal auf der Bühne, als Sängerin im Orchester meines Vaters. Ab diesem Moment war klar, dass ich nichts anderes machen werde als Musik. Mit 16 Jahren habe ich dann beschlossen Musik zu studieren - Jazz Gesang an der Musikhochschule Mannheim - und so kam eins zum anderen. Neben dem Studium absolvierte ich noch ein Aufbaustudium im Bereich Theater an der Theaterwerkstatt in Heidelberg.
Ich war immer mit meinem Vater unterwegs und lernte dadurch sowohl die guten Seiten, als auch die weniger schönen Seiten eines Musikerlebens kennen. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt - vor allem auch im Umgang mit Menschen - und habe viel gesehen und erlebt. Dadurch wurde ich schon sehr früh zu einem sehr selbständigen Menschen geformt, der es bis heute nicht mag wenn man versucht ihn in ein Schema zu stecken. Ich kann mir keinen schöneren und aufregenderen Job vorstellen.

Es ist tatsächlich so, dass ich jede Musikrichtung gerne singe - sofern ich spüre, dass das gerade die Musik ist auf die das Publikum steht. Ich selbst habe Jazz-Gesang studiert und liebe den Jazz. Ich singe aber neben Jazz auch Pop, Rock, Schlager, Soul, NDW, UFA Songs und Volksmusik - ja und sogar Jodler befinden sich in meinem Repertoire. Ich mag es sehr, mein Publikum mit unterschiedlichen Stilrichtungen zu überraschen, sofern das auch zum Anlass oder zur Veranstaltung passt. Mein Vater hat immer gesagt: "Ingrid, es ist egal welche Musik du spielst. Nur, wenn du sie spielst - mache es hundertprozentig."

Ich habe ein sehr großes Repertoire an Songs, die ich meinen Brautpaaren gerne ans Herz lege, sofern sie keine konkreten Vorstellungen von den Songs haben, die ich auf ihrer Trauung singen soll. Jeder Musikwunsch wird erfüllt. Ich kann jeden Song auf meine Weise umsetzen und begleite mich auf Trauungen immer Live am Piano. Playbacks lehne ich grundsätzlich ab.
Schön ist es, wenn sich das Paar Gedanken bei der Wahl ihrer Songs macht und ich beim Singen der Songs auf ihrer Trauung merke, dass die Songs für das Brautpaar einen emotionalen und persönlichen Hintergrund haben.

Es gibt keine persönlichen Highlights. Es macht mir immer Spaß, zusammen mit guten Musikern zu singen und zu spielen - egal aus welcher Sparte. Genauso wie es weniger Spaß macht, mit schlechten Musikern zusammenzuarbeiten. Ob Stars oder nicht spielt hierbei keine Rolle. Aber am allerliebsten bin ich mit meiner eigenen Band unterwegs!

Wir sind quasi alles Freunde. Wir kennen uns aus unserer Studienzeit und sind in den letzten zehn Jahren zu einer festen Truppe, die eben nicht nur Kollegen sondern hauptsächlich auch Freunde sind, zusammengewachsen. Wir sind alle sehr vielseitig und meine Band besteht aus absoluten Top-Musikern. Wir spielen alles: Hochzeiten, Firmenevents, Bälle, sind auf der MS Europa als Band zu Gast und spielen in Clubs. Mann kann uns für sehr viele Events buchen und wir geben immer alles und versuchen natürlich auch individuellen, musikalischen Wünschen gerecht zu werden. Jazz, Rock, Pop, Soul, aber auch Bierzelt- und Tanzmusik - so unterschiedlich es auch sein mag, mit all diesen Musikrichtungen setzten wir uns auseinander.

Eine? Da gibt es so viele! (lacht)

Ich bin frei. Ich bin mein eigener Chef. Ich liebe meinen Beruf, weil er so vielseitig ist, ich ständig neue Leute kennenlerne, in immer neuen Locations auftrete und weil ich selbst bestimmen kann, ob ich einen Job annehme oder nicht. Außerdem muss man immer wachsam sein und darf nicht aufhören dazuzulernen und sich zu kümmern. Denn nichts ist schnelllebiger als das Showgeschäft - für mich gibt es nichts Schöneres.