Interview mit Honey & Soul

May: Ich für meinen Teil ja. Meine Eltern haben mir erzählt, dass ich schon gesungen habe bevor ich sprechen konnte. Die Musik liegt unserer Familie im Blut! Allerdings waren meine Eltern nicht sehr begeistert von meinen Plänen, Sängerin zu werden – also machte ich zunächst eine Ausbildung zur Mediengestalterin. Singen war bis dato also ein reines Hobby. Vor einigen Jahren packte es mich dann aber: Da mein damaliger Arbeitgeber mir keine Stundenreduktion gestattete, suchte ich mir einen neuen Job auf Teilzeit und machte nebenbei mein Diplom im "Intensivlehrgang Popmusik" am Downtown Music Institute in Augsburg. Von da an gab es kein Halten mehr. Zunächst war ich rein im künstlerischen Bereich und nicht im "kommerziellen" Bereich tätig. Holm brachte mich erst zu den Hochzeiten. Und was soll ich sagen - ich liebe es!

Holm: Also bei mir war es so, dass mich mit 15 Jahren die Gitarrenlust packte - und hat mich auch bis heute nicht mehr losließ. Ich habe auf der alten Zwölfsaiter meines Vaters geübt, bis die Finger geblutet haben, dann Privatunterricht und Studium. Schon mit 16 Jahren spielte ich in der Schul-Bigband und danach in wechselnden Formationen mit eigener Musik und Covermusik. Und schwupps, schon ist es über 20 Jahre später.

May: Wir haben uns über eine Band-Neugründung kennengelernt. Aus der Band wurde leider nichts - doch wir beide blieben übrig und entschlossen uns, gemeinsam weiterzumachen. Das war der Start von Honey & Soul – und auch von uns als Paar. Wenn auch leicht zeiterzögert, denn anfangs sah es so gar nicht danach aus, dass wir beide mal zusammenfinden! Wir waren eher wie Katz und Maus – aber er blieb hartnäckig und ich erkannte mit der Zeit, was er doch für ein toller Mann ist!
Wer Honey und wer Soul ist? Das werden wir tatsächlich oft gefragt. (lacht) Ich überlasse die Entscheidung dann immer unseren Zuhörern.

Holm: Das war auch wieder aus dem Bilderbuch. Wir haben uns als Bassist und Sängerin in einem Bandprojekt getroffen. Wir beide wollten die Band voranbringen und aus gemeinsamem "Nachsitzen" wurde dann mehr. (grinst) Zum Namen: Also ich sage immer "May ist Honey, Soul... und ich das &".

May: Mir gibt es immer ein immenses Gefühl von Sicherheit, wenn ich mit Holm auf der Bühne stehe. Er ist mein Mann für alles, der technische MacGyver - wenn mal etwas nicht klappt, kommt er mit einer Lösung. Außerdem liebe ich seine Art, Gitarre zu spielen – ich würde behaupten, diese Verbundenheit fühlen auch unsere Zuhörer. Schattenseiten? Klar – auch wir geraten mal aneinander. Aber negative Gefühle nehmen wir nie mit auf die Bühne. Es kam sogar schon vor, dass wir Streit hatten, auf die Bühne gingen und danach war dieser einfach verpufft. So wirkliche Schattenseiten habe ich persönlich also noch nicht kennengelernt – aber vielleicht sind wir dazu auch noch zu verliebt. (lacht)

Holm: Der große Vorteil ist, dass wir uns blind verstehen. Von der Art und Weise der Organisation bis hin zur Songauswahl, sowohl bei der Grundstrukturierung oder spontan auf der Bühne. Ach ja... man spart auch viel Benzingeld. (lacht) Der Nachteil: Wir arbeiten oft zu viel, auch Zuhause.

May: Wir versuchen beides in Einklang zu bringen. Klar – sehr häufig bekommen wir Musikwünsche, gerade bei den Hochzeiten. Ich empfinde es als Herausforderung mich mit neuen Songs zu beschäftigen, die ich selbst nie auswählen würde. Es kam schon vor, dass ich einen Song überhaupt nicht mochte, mich dann aber so viel damit beschäftigte, dass ich ihn auf einmal toll fand und dadurch auch anders rüberbrachte. Ich denke jeder Musikstil hat seine Berechtigung und man sollte sich selbst nicht so einschränken.

Holm: Als dienstleistender Musiker ist es ganz natürlich ein "Jack of all trades" zu sein. Also versuchen wir natürlich alle Wünsche unserer Kunden, seien es Brautpaare oder Firmen, zu erfüllen. Allerdings nehmen wir Sie auch gerne ein bisschen bei der Hand, damit es auch von der Musikauswahl eine unvergessliche Veranstaltung wird. Der goldene Mittelweg aus Erwartungserfüllung und dem Einbringen der eigenen langjährigen Erfahrung, das ist meiner Meinung nach der Schlüssel.

May: Hochzeiten sind für uns immer noch etwas ganz Besonderes. Es ist DER große Tag für unsere Brautpaare und für uns ist es jedes Mal eine Ehre, so einen wichtigen Tag mitgestalten zu dürfen. Es ist ein emotionaler Tag – voller positiver Gefühle, Dankbarkeit und Lebensfreude. Ich selbst erlebe bei den Hochzeiten auch viele Gänsehautmomente und muss mir selbst auch ab und an ein Tränchen verkneifen. Das sehe ich allerdings nicht als Schwäche sondern eher als Stärke, wenn man als Dienstleister nicht total abgeklärt ist und den Sinn für die Romantik nicht verloren hat. Der Tag, an dem das passiert –an dem Tag hänge ich meine Karriere als Hochzeitssängerin an den Nagel.

Holm: Ich denke die Hochzeit ist ein ganz besonderer Tag im Leben. Und so fiebert man doch immer mit. Für uns ist es ein persönlicher Herzenswunsch, dem Brautpaar den schönsten Tag seines Lebens zu bereiten.

May: Unsere standesamtliche Trauung fand nur in einem ganz kleinen, intimen Rahmen statt. Die kirchliche Trauung mit einer größeren Feier findet im nächsten April statt. Die vielen Erfahrungen, die wir bei jeder Hochzeit sammeln dürfen, wandern bei uns auch direkt in die Planung. Unsere Hochzeitslocation für das nächste Jahr haben wir zum Beispiel kennengelernt, weil wir dort als Band gebucht waren. Wir haben uns direkt in das kleine Schlösschen verliebt und gesagt: hier oder gar nicht. Klar wird man auch etwas verwöhnt was Locations, Essen oder Rahmenprogramm angeht.
Ach ja: Bei unserer standesamtlichen Trauung haben mein Bruder und mein Vater für uns einen Song gespielt, der uns sehr wichtig ist: "Iris" von den Goo Goo Dolls. Es war für uns ein wunderschöner Moment!

Holm: Beeinflusst hat es uns insoweit, dass wir natürlich ziemlich genau wissen, wie wir uns die Hochzeit vorstellen. Wir haben ja sehr viel gesehen und erlebt. Das hat die Orga unserer eigenen Hochzeit doch sehr beschleunigt und "professionalisiert", aber aufgeregt ist man doch ganz schön.

May: Was wir uns für die Zukunft wünschen? Wir möchten wachsen – noch mehr im akustischen Rahmen anbieten und niemals das Herzblut dafür verlieren!

Holm: Ganz einfach: Gesundheit und ein langes glückliches Leben miteinander. Und noch auf ewig zusammen auf der Bühne stehen!