Künstler der Woche
Interview mit Hochzeitssängerin Kirstin Käfer
eventpeppers: Frau Käfer, Sie untermalen musikalisch beispielsweise auch einen Heiratsantrag, was wir unglaublich spannend finden. Das ist durchaus ja einer der intimsten Momente im Leben zweier Menschen - wie kam es dazu und wie darf man sich Ihren Auftritt dabei vorstellen?
Kirstin Käfer: Das ist eigentlich mehr aus einer Anfrage entstanden. Ein zukünftiger Bräutigam landete auf meiner Homepage, da er seine zukünftige Braut „irgendwann“ einmal mit Ihrem Lieblingslied überraschen wollte. Als er meine Demos durchhörte, fiel ihm das Lied „Willst du mich für immer“ auf. Er schrieb mich an und fragte, ob es irgendwie möglich wäre, seiner Zukünftigen durch dieses Lied einen Heiratsantrag zu machen, da ein wirklich romantischer Heiratsantrag seinerseits noch nicht wirklich stattgefunden hatte. Wir grübelten dann tags darauf, wie er diesen Heiratsantrag romantisch verpacken könnte. Zum Schluss kam dann die Idee zustande, dass er seine Freundin zu einem Essen ausführt. Bevor der Nachtisch gebracht wird, fange ich dann an, dieses Lied zu singen.
Es war wirklich rührend, denn auf dem Dessertteller war (in Schokolade zu lesen): Willst du mich heiraten? Den Ring hatte der Koch in ein Gläschen mit Wackelpudding „eingebaut“. Tja, da dachte ich mir, dass ich diesen „musikalischen Heiratsantrag“ doch einfach für jeden der es möchte anbiete.
Es war wirklich rührend, denn auf dem Dessertteller war (in Schokolade zu lesen): Willst du mich heiraten? Den Ring hatte der Koch in ein Gläschen mit Wackelpudding „eingebaut“. Tja, da dachte ich mir, dass ich diesen „musikalischen Heiratsantrag“ doch einfach für jeden der es möchte anbiete.
eventpeppers: Stumpft man eigentlich als professionelle Sängerin irgendwann ein wenig ab, oder ergreift Sie jede Hochzeit, Trauung oder Trauerfeier wieder von Neuem?
Dieses Glänzen in ihren Augen, die verliebten Blicke, die Eltern, die natürlich jedes Mal am weinen sind, wenn Ihre Kinder heiraten.
Kirstin Käfer: Abstumpfen? Nein….nie und nimmer. Jede Trauung, ob Standesamt, Kirche oder freie Trauung ist immer etwas Neues. Weniger weil es natürlich immer andere Brautpaare sind oder eine andere Location. Sondern hauptsächlich, weil es jedes Mal irgendwie magisch ist, wenn sich zwei Liebende für ein „für immer zusammen“ entscheiden. Dieses Glänzen in ihren Augen, die verliebten Blicke, die Eltern, die natürlich jedes Mal am weinen sind, wenn Ihre Kinder heiraten. Es ist nicht selten, dass ich mich während des Singens zusammennehmen muss, denn natürlich ergreift es mich, wenn ich einen Teil zu diesem glücklichen Moment beitragen kann. Am schlimmsten ist es dann, wenn der Bräutigam sich seiner Tränen nicht schämt und sich die Augen wischt, während ich „Ihr“ Lied singe. Ein schönes Gefühl…..immer wieder.
eventpeppers: Viele Künstler und Musiker beklagen, dass über Online-Plattformen einzig der Preis regiert - stimmen Sie da zu? Und was würden Sie den potentiellen Buchern raten? Wir können nur immer wieder betonen, dass die künstlerische und musikalische Umrahmung oftmals gerade das Besondere eines Events überhaupt erst ausmacht...
Kirstin Käfer: Es ist nun mal so, dass viele „Anfrager“ erst einmal schauen, was die Musik kostet…. egal ob als Solistin… als Duo oder als ganze Band. Es ist ein Budget vorhanden, das man natürlich irgendwie einhalten möchte. Auf der anderen Seite wollen Musiker natürlich auch gebucht werden und passen sich evtl. den Preisen der anderen an. Eine Feier steht und fällt mit der Musik, das ist nun mal Fakt, und Fakt ist auch, dass man ein Duo für den ganzen Abend nicht für 300 € bekommt. Viele Anfrager sehen oftmals gar nicht das „Drumherum“.
- Man bereitet sich vor.
- Man hat eine Anfahrt von oft 1-2 Stunden oder mehr.
- Man baut die Anlage auf (evtl. schon 2-3 Stunden vor Beginn).
- Dann hat man 5-6 Stunden Auftritt (oder länger).
- Man baut alles wieder ab.
- Und dann hat man noch die Heimfahrt.
Auf jeden Fall sollten sich Anfrager die Musiker vor einer Buchung immer anhören. Sei es über ein Demo oder bei einem Auftritt.
eventpeppers: Uns würde auch Sie persönlich interessieren: Vielleicht verraten Sie uns ein paar Details aus Ihrer Vita - von privat bis beruflich!?
Kirstin Käfer: Lach….also musikalisch angefangen hat alles, als mich eine Freundin nach der Geburt meines älteren Sohnes auf eine Karaokeveranstaltung mitgenommen hat. Sie drängte die ganze Zeit, dass ich doch auch einmal singen solle. Tja nach ein paar „Schlückchen“ Wein, war meine Angst nicht mehr so groß und ich sang den Titel „Ich bin wie du“ von Marianne Rosenberg.
Schnell wurde mir nahe gelegt, dass ich doch etwas aus meiner Stimme machen solle. Und das habe ich auch getan. Ich ging fast jede Woche in ein Studio. Dort wurde dann aufgenommen. Schnell fand ich zwei Musiker, die eine Sängerin suchten, und somit war ich dadurch dann natürlich auf diesen und jenen Festen auf der Bühne. Nie im Traum hätte ich gedacht, dass ich mit meiner Stimme einmal Geld verdienen kann, denn das war eigentlich schon seit Kindheit an mein geheimer Wunsch. Nach einer Ausbildung als Autolackierer und ein paar Jahren als Lagerist in einem Hochregal bin ich natürlich sehr froh darüber, dass ich meinen Kindheitstraum nun zu meinem Beruf gemacht habe und andere daran teilhaben lassen kann. Zwar hat man kaum ein freies Wochenende, jedoch klappt das Familienleben trotzdem sehr gut, da mein Mann und meine Jungs (12 und 17) ….ihr ahnt es schon….alle Fußballer sind und an den Wochenenden dann zu Turnieren fahren. Dadurch wird die Mama gar nicht soooo dolle an den Wochenenden vermisst ;-).
Schnell wurde mir nahe gelegt, dass ich doch etwas aus meiner Stimme machen solle. Und das habe ich auch getan. Ich ging fast jede Woche in ein Studio. Dort wurde dann aufgenommen. Schnell fand ich zwei Musiker, die eine Sängerin suchten, und somit war ich dadurch dann natürlich auf diesen und jenen Festen auf der Bühne. Nie im Traum hätte ich gedacht, dass ich mit meiner Stimme einmal Geld verdienen kann, denn das war eigentlich schon seit Kindheit an mein geheimer Wunsch. Nach einer Ausbildung als Autolackierer und ein paar Jahren als Lagerist in einem Hochregal bin ich natürlich sehr froh darüber, dass ich meinen Kindheitstraum nun zu meinem Beruf gemacht habe und andere daran teilhaben lassen kann. Zwar hat man kaum ein freies Wochenende, jedoch klappt das Familienleben trotzdem sehr gut, da mein Mann und meine Jungs (12 und 17) ….ihr ahnt es schon….alle Fußballer sind und an den Wochenenden dann zu Turnieren fahren. Dadurch wird die Mama gar nicht soooo dolle an den Wochenenden vermisst ;-).
eventpeppers: Wie kam es denn zu "Käferle - wir helfen", einer sehr interessanten charitativen Aktion auf Ihrer Homepage und auf Facebook?
Kirstin Käfer: Oh, das ist eine lange Geschichte, aber ich versuche dies einmal in einer kurzen Zusammenfassung.
- Die Oma einer guten Freundin verstarb, und sie wollte etwas Persönliches.
- Daraufhin habe ich einen Text auf die Melodie „Tränen lügen nicht“ geschrieben.
- Dann suchte eine Mutter in einem Forum nach einem eigenen Abschiedslied für Ihren krebskranken Pascal (5 Jahre).
- Ich bot ihr an, den Text etwas kindgerechter umzuschreiben, nahm die Melodie von dem Weihnachtslied „When a child is born“ und machte ein Video, da es abzusehen war, dass der kleine Engel es leider nicht schafft.
- Leider verstarb Pascal viel zu schnell, und nun wollten viele wissen, was es denn für ein Lied sei. Dadurch entstand dann in dem Forum „wkw“ die Gruppe, die ich „Käferle“ nannte, da die Veröffentlichung dieses Liedes natürlich Probleme mit sich bringen würde.
- Immer mehr sind dann der Gruppe beigetreten und ein guter Freund (Jürgen Schneider) hatte vor ein Benefiz für krebskranke Kinder zu organisieren und die Spenden sollten „Strahlemännchen“ zugute kommen.
- Wir alle in der Gruppe wollten behilflich sein und wir fingen an Werbung zu machen und Preise für die Tombola zu sammeln. Natürlich fragten wir uns, ob wir nicht auch eine große Summe spenden könnten und so entstand das 1€ - Konto.
- Über Monate spendeten viele jeden Monat einen Euro und so kam die Idee mit der Gruppe „Käferle-wir-helfen“.
Da es für uns schwer war zu entscheiden, wem wir das Geld denn spenden sollten, beschlossen wir, alles an Strahlemännchen weiterzugeben. Da wir Käferle in ganz Deutschland verstreut sind, ist die Freude auf das Benefiz natürlich um so größer, da wir uns alle dort sehen.
Die ganze Entstehungsgeschichte ist natürlich auf www.kaeferle-wir-helfen.de unter History nachzulesen. Es würde mich sehr freuen, wenn sich der ein oder andere Zeit dafür nimmt.