Künstler der Woche
Interview mit Highland Sound
eventpeppers: Liebe Alexandra und lieber Tom, zusammen bilden Sie das Dudelsackduo "Highland Sound". Wie kamen Sie beide zum Dudelsack?
Tom: Das Instrument und sein eigenwilliger Sound haben mich schon immer fasziniert. Und wenn der Wunsch erstmal in einem gepflanzt ist, so ein Instrument zu erlernen, dann treibt es einen von ganz alleine dazu. Auch wenn es manchmal etwas dauert bis sich die Gelegenheit ergibt, das Instrument zu lernen. Dudelsacklehrer gibt es ja nicht so viele.
Alex: Ich kann leider nicht behaupten, dass mich diese Musik oder das Land schon immer fasziniert haben. Bei mir kam das Instrument tatsächlich eher auf mich zu. Erst als ich mich dieser Musik widmete entdeckte ich meine Leidenschaft für Schottland. Die Musik und verschiedene Instrumente haben mich aber schon mein Leben lang begleitet. Der schottische Dudelsack gesellte sich dann 2006 zu meinem Repertoire und ich habe eine weitere Leidenschaft durch dieses Instrument gewonnen. Also kurzum: Es war die Idee etwas Neues zu lernen.
eventpeppers: Und wie haben Sie letztendlich musikalisch zusammengefunden?
Der Begriff "Dudelsack“ ist in Deutschland zwar sehr bekannt, unter den Dudelsackspielern allerdings nicht so beliebt, da wir als Musiker ja nicht dudeln sondern "pipen“.
Alex: Wir haben uns in der Dudelsackband kennengelernt, in der ich das Spielen erlernt habe. Tom war dort schon einige Zeit Mitglied. Die Band nimmt an Dudelsack-Wettbewerben teil. Somit war das Wettbewerb-Spielen nur natürlich und einzelne Dudelsackspieler starteten auch im Solo-Wettbewerb oder in einer kleineren Formation als Quintett (3 Dudelsackspieler und 2 Trommler). Unser Quintett hat sich öfter auch außerhalb der Bandproben zum Üben getroffen und so hat man sich besser kennengelernt. Wir merkten schnell, dass uns mehr als die Musik verbindet – ja, wir sind ein Paar!
Als wir 2011 nach Gifhorn zogen beendeten wir unsere Bandzugehörigkeit und festigten unser gemeinsames Projekt „Highland Sound“. Eine Entscheidung, die ich jederzeit wieder treffen würde. Als Duo genießen wir unseren musikalischen Freiraum. An Solo-Wettbewerben nehmen wir weiterhin erfolgreich teil. Dies ist immer eine gute Gelegenheit sich mit anderen Dudelsackspielern auszutauschen und natürlich auch sich mit den Schiedsrichtern (Judges) über die Verbesserung des Spiels zu unterhalten. Auch das Bandspielen hat seinen Reiz. Wir schließen es nicht aus, irgendwann mal wieder in einer Pipeband zu spielen, aber derzeit sind wir als Duo sehr glücklich.
Als wir 2011 nach Gifhorn zogen beendeten wir unsere Bandzugehörigkeit und festigten unser gemeinsames Projekt „Highland Sound“. Eine Entscheidung, die ich jederzeit wieder treffen würde. Als Duo genießen wir unseren musikalischen Freiraum. An Solo-Wettbewerben nehmen wir weiterhin erfolgreich teil. Dies ist immer eine gute Gelegenheit sich mit anderen Dudelsackspielern auszutauschen und natürlich auch sich mit den Schiedsrichtern (Judges) über die Verbesserung des Spiels zu unterhalten. Auch das Bandspielen hat seinen Reiz. Wir schließen es nicht aus, irgendwann mal wieder in einer Pipeband zu spielen, aber derzeit sind wir als Duo sehr glücklich.
Tom: Seitdem ich Dudelsack spiele, habe ich in mehreren Bands gespielt und so haben wir uns dann kennengelernt. Irgendwann ist dann der Wunsch entstanden nicht nur anonym im Rahmen einer Band aufzutreten, sondern als Duo zu starten. Der direkte Kontakt zum Publikum macht einen Heidenspaß und schließlich ist es ja auch jedes Mal eine Herausforderung das Publikum zu begeistern und sein Programm zu optimieren. Im Vordergrund steht für uns der Spaß beim Musik machen und wir hoffen, unsere Spielfreude und unseren Spaß am Auftritt auch auf das Publikum übertragen zu können.
eventpeppers: Wie kamen Sie auf den Namen "Highland Sound" und was bedeutet er?
Alex: Der Name "Highland Sound“ ist eigentlich aus der Not heraus entstanden. Wir spielten zusammen auf dem Maschseefest in Hannover und trafen dort meinen alten Musiklehrer. Der war völlig angetan von unserer Musik, zumal er auch einmal einen Dudelsack geschenkt bekommen hat. Er fragte, was wir denn nächstes Wochenende so vorhaben. So kam es, dass wir recht schnell unseren ersten offiziellen Auftritt als Dudelsackduo bekamen. Da musste natürlich ein schöner Name her. Der Begriff "Dudelsack“ ist in Deutschland zwar sehr bekannt, unter den Dudelsackspielern allerdings nicht so beliebt, da wir als Musiker ja nicht dudeln sondern "pipen“. Die richtige Bezeichnung für den schottischen Dudelsack ist die "Great Highland Bagpipe“ (kurz: Pipe) und der Spieler wird als Piper bezeichnet. Daher wollten wir den Begriff Dudelsack nicht vorrangig in unserem Namen haben. Nach kurzem Brainstorming kam Tom auf den Namen "Highland Sound" – der Klang des Hochlandes! Das passte wie die Faust auf´s Auge. Die Ergänzung "Traditionelles Dudelsackduo“ liefert auch dem Nicht-Schottlandkenner den entsprechenden Hinweis auf das was wir machen.
eventpeppers: Was zeichnet Sie als musikalisches Duo aus?
In Schottland gibt es ein Sprichwort, das besagt man bräuchte 7 Jahre um ein guter Dudelsackspieler zu werden. Und ja, es ist ein steiniger Weg.
Alex: Wir ergänzen uns hervorragend. Musikalisch wie menschlich. Während Tom den smarten und charmanten Schwiegersohn verkörpert, lass ich mal ganz gerne die kleine rigorose Chefin raushängen. Dafür müssen wir uns nicht mal verstellen (lacht).
Als Duo haben wir die Möglichkeit Stücke vielseitig zu arrangieren. Wir können 2-stimmige Stücke spielen oder wir spielen mit einem Dudelsack und der schottischen Snare-Drum (Trommel). Manchmal spielen wir auch zu zweit auf einem Dudelsack. Zu zweit können wir auch räumlich besser agieren. Hinzu kommt, dass wir beide recht musikalisch sind und bei besonderen Anlässen auch schon mit Keyboard und Schlagzeug aufgetreten sind. Tom liebt Rhythmus-Instrumente: Snare-Drum, Schlagzeug, Djembe und Bodhran (irische Rahmentrommel). Aber auch Klavier bzw. Keyboard sowie die Bluesharp gehören zu seinen Instrumenten - er ist die lebende Jukebox. Ich übernehme mehr den Melodienpart. Gesang begleitet durch die Gitarre, Small-Pipe oder auf der Tin-Whistle.
Was die Auftrittsgestaltung anbelangt sind wir beide sehr ideenreich, aber auch selbstkritisch. Wir besprechen unsere Auftritte und überlegen, was gut bei den Leuten ankommt und an welchen Stellen wir uns verbessern können. Ich denke, da haben wir einen großen Vorteil. Auch sind wir offen für neue Ideen und Projekte. In Zukunft warten da noch einige auf uns - wir sind gespannt!
Als Duo haben wir die Möglichkeit Stücke vielseitig zu arrangieren. Wir können 2-stimmige Stücke spielen oder wir spielen mit einem Dudelsack und der schottischen Snare-Drum (Trommel). Manchmal spielen wir auch zu zweit auf einem Dudelsack. Zu zweit können wir auch räumlich besser agieren. Hinzu kommt, dass wir beide recht musikalisch sind und bei besonderen Anlässen auch schon mit Keyboard und Schlagzeug aufgetreten sind. Tom liebt Rhythmus-Instrumente: Snare-Drum, Schlagzeug, Djembe und Bodhran (irische Rahmentrommel). Aber auch Klavier bzw. Keyboard sowie die Bluesharp gehören zu seinen Instrumenten - er ist die lebende Jukebox. Ich übernehme mehr den Melodienpart. Gesang begleitet durch die Gitarre, Small-Pipe oder auf der Tin-Whistle.
Was die Auftrittsgestaltung anbelangt sind wir beide sehr ideenreich, aber auch selbstkritisch. Wir besprechen unsere Auftritte und überlegen, was gut bei den Leuten ankommt und an welchen Stellen wir uns verbessern können. Ich denke, da haben wir einen großen Vorteil. Auch sind wir offen für neue Ideen und Projekte. In Zukunft warten da noch einige auf uns - wir sind gespannt!
Tom: In unserem Programm spielen wir nicht nur ein Stück nach dem anderen, sondern bringen auch ein Stück Schottland mit. Wir beziehen das Publikum mit ein. Das Publikum hat Spaß mit uns, so wie wir mit dem Publikum. Daneben ist uns natürlich unsere authentische Musikalität wichtig. Wir sind immer rechtzeitig vor Auftrittsbeginn vor Ort um unsere Instrumente warm zu spielen. Der Klang des schottischen Dudelsacks ist recht witterungsanfällig. Er reagiert auf Temperatur und Luftfeuchte. Insbesondere bei kirchlichen Trauungen sind wir frühzeitig, vor dem Eintreffen des Brautpaares und der Gäste, anwesend. So können wir unsere Instrumente an das Klima der Kirche gewöhnen und da wir ja meist als Überraschung kommen, können wir uns vorher ungesehen in der Kirche „verstecken“.
eventpeppers: Was gefällt Ihnen am meisten bei Ihren Auftritten?
Alex: Was uns am meisten gefällt? – Musik verbindet! Zum einen ist es schön zu sehen, wie das Publikum im Laufe unseres Programmes aufblüht und aus sich heraus kommt. Die Interaktion ist das, was unsere Auftritte ausmacht. Zum anderen werden wir Teil einer Familie, eines Freundeskreises oder von Kollegen. Eine doch recht private Angelegenheit. Wir kommen ins Gespräch mit den unterschiedlichsten Menschen und deren Geschichten. Aus einigen Bekanntschaften haben sich Freundschaften entwickelt. Und wir sind stolz darauf bei öffentlichen Auftritten auf bekannte Gesichter zu stoßen, die auch gekommen sind nur um uns zu sehen.
eventpeppers: Für welche Veranstaltungen werden Sie besonders oft gebucht? Besonders auf Hochzeiten kommt Dudelsackmusik wohl immer gut an, oder?
Alex: Ja, Hochzeiten sind ein beliebter Anlass um einen Dudelsackspieler zu engagieren. Das wird besonders in den Sommermonaten deutlich. Der Hochzeitstag ist ja nun ein sehr gefühlsgeprägter Tag, was passt da besser als der Dudelsack, der mit seinen Tönen unter die Haut geht. Aber auch Hochzeitsjubiläen und vor allem Geburtstage sind willkommene Anlässe für einen Dudelsackspieler. Da schmeißt dann die ganze Familie zusammen, damit sich der Papa als Highlander fühlen darf. Es gibt aber auch keinen Anlass, wo wir nicht reinpassen würden. Und gespielt haben wir schon für die verschiedensten Anlässe: Firmenfeiern, Weihnachtsfeiern, Geschäftsjubiläen oder -präsentationen, Stadtfeste, Festivals, in Seniorenheimen, in Heimen für Menschen mit Behinderung und an Einweihungen. Das Beste an uns: Wir sind auch ohne Strom laut.
Tom: Hochzeiten und Geburtstagsfeiern. Viele träumen davon, ihre Hochzeitsfeier durch den Klang eines Dudelsacks begleiten zu lassen. Der Klang des Dudelsacks wird ja mit den unterschiedlichsten Gefühlen in Verbindung gebracht. Da reicht die Palette von melancholisch, stolz, bombastisch bis fröhlich, verträumt und Gänsepelle. Es ist also für jeden etwas dabei und jeder hat so seine eigenen Assoziationen mit der Musik.
eventpeppers: Welche Stücke kommen bei Ihrem Publikum besonders gut an? Und welcher Song darf aus Ihrer Sicht bei keinem Auftritt fehlen und warum?
Tom: Natürlich sind immer die Klassiker gefragt, wie "Amazing Grace", "Scotland The Brave" und "Mull of Kintyre". Teilweise erfüllen wir auch Liederwünsche, wenn man sie denn auf dem Dudelsack spielen kann. Wir setzen immer auf einen hohen Wiedererkennungswert oder wählen Stücke aus, die schnell ins Ohr gehen.
Alex: Ich denke „Amazing Grace“ darf auf keiner Veranstaltung fehlen. Es ist DAS Stück, das mit dem Dudelsack in Verbindung gebracht wird. Die Melodie ist jedem bekannt, sehr emotional und bei dem einen oder anderen kullern auch schon mal die Tränen.
eventpeppers: Auf Wunsch studieren Sie auch Stücke eigens für die jeweilige Veranstaltung ein. Was war bisher der ausgefallenste oder schwierigste Musikwunsch?
Das Instrument verlangt einem schon einiges ab: Fingerfertigkeit, Musik- und Rhythmusgefühl, Körperkoordination und –kondition. Der ganze Übungsaufwand wird durch die Freude am eigenen Spiel, aber auch durch den Applaus des Publikums belohnt.
Alex: Schwierig ist in erster Linie jedes Stück, das nicht für den schottischen Dudelsack komponiert wurde. Musik übermittelt Gefühle. Da der Dudelsack einen Dauerton erzeugt und auch nur an oder aus ist, fallen Mittel wie Pausen oder variierende Lautstärken zur Betonung von Stücken weg. Dies kann dazu führen, dass die gespielte Melodie nicht den gewünschten Effekt hat. Hinzu kommt, dass der schottische Dudelsack nur über 9 Töne verfügt und von vornherein nicht alle Stücke spielbar sind. Bei Anfragen überprüfen wir die Spielbarkeit und Wirkung des gewünschten Titels. Viele Melodien konnten wir schon auf Kundenwunsch einstudieren und dem gesamten Auftritt eine noch persönlichere Note geben. Wenn es mal mit der „Wunschmelodie“ nicht geklappt hat, waren die Auftraggeber immer mit unserer Musikauswahl sehr zufrieden. Wir achten darauf, eine gelungene Mischung aus typisch schottischen und den bekannten Melodien zu präsentieren und haben bisher immer ein positives Feedback erhalten.
Tom: Wir haben schon ein paar schöne Stücke einstudiert und teilweise im Repertoire aufgenommen, wie zum Beispiel "Can you feel the love tonight". Der ausgefallenste Wunsch war aus unserer Sicht "Drei weiße Tauben“. Wir haben es gespielt und das Publikum hat es jedenfalls gemocht. Aber wir bleiben dann doch lieber bei den klassischen Dudelsackstücken. Was gut ankommt ist die Kombination von klassischen Dudelsackstücken mit "moderneren“ Stücken, wie zum Beispiel "We will rock you" und "Scotland The Brave".
Alex: Wie Tom schon sagte, der skurrilste Musikwunsch war „Drei weiße Tauben“ von EAV. Und kaum zu glauben: Es geht! Da dieser Song bei der aufgespielten Gesellschaft eine besondere Rolle spielte, waren die Leute kaum zu halten als der Song erklang. Schön, wenn man mit so einfachen Mitteln den Leuten eine Freude bereiten kann.
eventpeppers: Sie geben beide auch Musikunterricht. Wie lange dauert es in etwa das Spielen auf dem Dudelsack zu erlernen? Und welche Fähigkeiten sind dabei von Vorteil?
Tom: Man muss viel Ausdauer und Fleiß mitbringen und darf natürlich den Mut nicht verlieren. Das Instrument verlangt einem schon einiges ab: Fingerfertigkeit, Musik- und Rhythmusgefühl, Körperkoordination und –kondition. Der ganze Übungsaufwand wird durch die Freude am eigenen Spiel, aber auch durch den Applaus des Publikums oder eine gute Platzierung beim Dudelsackwettkampf belohnt. Wenn man sich zum Üben zwingen muss, ist es das falsche Instrument. Wenn täglich der Drang da ist das Instrument zu spielen, dann hat man sein Instrument gefunden, Spaß dabei und man ist auf dem Weg ein guter Musiker zu werden.
Alex: In Schottland gibt es ein Sprichwort, das besagt man bräuchte 7 Jahre um ein guter Dudelsackspieler zu werden. Und ja, es ist ein steiniger Weg. Die ersten Lieder lassen sich aber schon viel früher auf dem Dudelsack spielen. Jeder kann das Spielen des Dudelsacks erlernen, unabhängig vom Alter und den musikalischen Vorkenntnissen. Allerdings wird jeder seine persönliche Grenze akzeptieren müssen. Die Fähigkeiten die dabei von Vorteil sind: Geduld, Ehrlichkeit zu sich selbst und Leidensfähigkeit. Wenn einen das Instrument gepackt hat, gibt es keine Hürden, die man nicht nehmen würde. Das wichtigste beim Erlernen ist jedoch einen Lehrer zu haben!
eventpeppers: Zu guter Letzt: Was wünschen Sie beide sich für die Zukunft?
Tom: Weiterhin ein fröhlich ausgelassenes Publikum, Spaß beim Spielen und eine Erweiterung unseres Programms. Das heißt, den Dudelsack zusammen in Arrangements mit Gitarre, Keyboard und Bodhran auf die Bühne zu bringen.
Alex: Wie Tom schon sagt, wir hoffen noch vielen Leuten die schottische Dudelsackmusik näher bringen zu können und dabei auf interessante Menschen zu stoßen. In der nächsten Zeit möchten wir unser Repertoire im Bereich der Ceilidh-Musik (Scottish and Irish-Folk) festigen. Einige Projekte mit anderen Bands stehen bevor. Es wird also nie langweilig!