Interview mit "Goldkehle" Jennifer Krawehl

Ich wollte - wie fast jedes Mädchen - immer Sängerin werden, und nichts anderes. Aus Erziehungsgründen habe ich dann beruflich den kaufmännischen Weg eingeschlagen, aber immer gesungen. 2001 habe ich dann mit Gesangsunterricht angefangen und lasse mich seitdem von einer amerikanischen Opernsängerin ausbilden. 2004 folgten dann die ersten Musical- und Bandproduktionen und im Laufe der Jahre wurde es immer mehr. Mein großer Traum war es immer, Menschen mit meinem Gesang glücklich zu machen und ihnen etwas zu geben. Die Leute sagen ich habe etwas in der Stimme, was das Herz berührt. Und so habe ich mir 2011 meinen großen Traum erfüllt, mich als Hochzeitssängerin auf dem Markt anzubieten. Heute, 3 Jahre später, habe ich schon mehrere hundert Hochzeiten begleitet und lebe gut und absolut zufrieden damit.

Das war ich selbst. Ich habe nach einem Namen gesucht, der im Kopf bleibt und einen Bezug sowohl zu etwas Feierlichem (Gold) als auch zum Singen (Kehle) hat. Goldkehle merken sich die Leute über den Bezug zum Singvogel schnell und jeder spricht mich auf diesen Namen an.

Wie schon gesagt, ist für mich das Schönste am Singen, Menschen etwas zu geben. Die Hochzeit von zwei Menschen zu begleiten ist eine ganz besondere Aufgabe und Ehre, die für die Brautpaare für immer unvergessen bleibt. Sie lassen sich in dem Moment ganz auf die Musik ein und das verbindet und berührt, meist fließen die Tränen. Und es ist eine ganz großartige "Zielgruppe" mit Brautpaaren zusammenzuarbeiten, voller Freude und Dankbarkeit. Darüber hinaus muss ich mich als hoffnungslose Romantikerin outen und Hochzeiten sind etwas so Wunderbares! Aber natürlich mache ich auch viele andere Dinge, unter anderem Privatfeiern, Taufen, Beerdigungen und Industrieveranstaltungen.

Prinzipiell ist alles möglich. Ich stricke die Pakete immer so, dass sie exakt auf die Wünsche der Auftraggeber zugeschnitten sind. Das geht los bei einem Titel à capella zur Trauung und endet bei einer Ganztagsbegleitung mit kompletter Band - inhaltlich gibt es kaum Grenzen. Meine Jazzband, mit der ich seit 4 Jahren spiele, begleitet mich sehr oft. Wir machen auch viele Industrieveranstaltungen und manchmal sogar Parties.

Ave Maria! Ein unglaublicher Moment.

Deutsche Titel sind wahnsinnig beliebt, ganz weit vorn Xavier Naidoo und immer noch Silbermond. Aber auch das "Halellujah" von Leonard Cohen und alte Klassiker wie "The Rose" oder "Küss mich, halt mich, lieb mich".

Ich spreche lange und intensiv mit meinen Paaren und berate sie. Dann lerne ich fast bei jeder Hochzeit die individuellen Wunschtitel der Paare. Oftmals arrangiere ich sie mit meinem Pianisten um und mache auch Rocktitel "hochzeitskompatibel", sodass die Paare etwas ganz Individuelles bekommen und auch ihren Gästen zeigen können. Wir gestalten den Tag gemeinsam musikalisch aus und wo es passt, biete ich die entsprechenden Darbietungen mit an und rate auch ab und zu von musikalischer Begleitung ab, wenn es zu viel ist. Mir ist wichtig, dass es für die Paare perfekt ist und einen ganz hohen qualitativen Anspruch erfüllt.

Ich gebe im März meinen kaufmännischen Job auf und werde meinen Lebenstraum erfüllen, nur Sängerin zu sein. Das ist eine unfassbare Zeit für mich. Ganz besonders freue ich mich auf meine eigene CD, die ich im Sommer produzieren möchte, und auch das Abschlusskonzert im November, wo all meine Brautpaare noch einmal hinkommen und wir ein großes Wiedersehen feiern. Das ist in jedem Jahr ein absolutes Highlight.