Künstler der Woche
Interview mit German Trombone Vibration
eventpeppers: Lieber Jörg, würden Sie uns zum Anfang ein bisschen über die Gründungsphase und Anfänge Ihrer Band erzählen? Wie haben Sie zusammengefunden?
Als ich mich im Jahr 2008 auf mein Examen am "Jazz Institut Berlin" vorbereitete, hatte ich die Idee und auch den Wunsch eine Band zu gründen, die cool, witzig und wirtschaftlich ist. Mit meinem damiligen Professor Ludwig Nuss kam ich auf die Besetzung mit drei Posaunen, Bass und damals noch mit Perkussion (seit 2010 mit Schlagzeug). Wir drei Posaunen, Nils Marquardt, Philipp Domke und ich, kennen uns schon über 14 Jahre vom Studium an der HfM "Hanns Eisler" Berlin. Wir mochten uns, sind unterschiedliche Spielertypen und waren verrückt genug, hunderte Stunden an Proben gemeinsam durchzuziehen. Stephan Pfaff am Bass überzeugte ich in einer Kreuzberger Kneipe mit musikalischem und wirtschaftlichen Plan. Seit 2010 spielen abwechselnd Michael Rowalska und Friedemann Pruss Schlagzeug, zwei ganz wunderbare Drummer, die die Band hervorragend ergänzen.
eventpeppers: Sie sind die "Berliner Big Band im Taschenformat" - verraten Sie uns ein wenig mehr über dieses Konzept und dessen Besonderheiten?
Beim Auftritt selbst spielt die Komunikation mit dem Publikum eine sehr große Rolle.
Ich wurde als Schüler in einer Big Band groß und hatte an der Universität das Glück, mit Jiggs Whigham einen der besten Posaunisten und Big Band Leiter der Welt zu haben. Diese Erfahrung prägte eine große Leidenschaft für BigBand-Musik und für die Spielweise als Satzposaunist.
So kam mir die Idee, alles, aber auch wirklich alles, an Bläsermelodien mit der Posaune zu spielen. Ich mag die Musik von Glenn Miller, Count Basie, Duke Ellington und Benny Goodman sehr und fing an, aus den Originalpartituren Arrangements für drei Posaunen, Bass und Drums zu schreiben.
Daraus wurde dieses aktuelle Programm und ich muss sagen, es macht wahnsinnig viel Spaß zu spielen. Darüber hinaus mussten wir lernen, zwei Stunden lang ohne große Pausen zu spielen und dabei trotzdem die Melodien leichtfüßig erklingen zu lassen. Das bringt uns gerade viel Erfolg.
So kam mir die Idee, alles, aber auch wirklich alles, an Bläsermelodien mit der Posaune zu spielen. Ich mag die Musik von Glenn Miller, Count Basie, Duke Ellington und Benny Goodman sehr und fing an, aus den Originalpartituren Arrangements für drei Posaunen, Bass und Drums zu schreiben.
Daraus wurde dieses aktuelle Programm und ich muss sagen, es macht wahnsinnig viel Spaß zu spielen. Darüber hinaus mussten wir lernen, zwei Stunden lang ohne große Pausen zu spielen und dabei trotzdem die Melodien leichtfüßig erklingen zu lassen. Das bringt uns gerade viel Erfolg.
eventpeppers: Als mobile Band sind Sie sehr flexibel und fast überall einsetzbar. Was war bisher der ungewöhnlichste Einsatz?
Wir wurden in den Jahren 2015 und 2016 für das "International Brass Festival Durham" (GB) gebucht und um uns herum waren nur Brass- und Marchingbands. Super gut, aber auch super laut und mittendrin wir als "charamante Swinghasen".
eventpeppers: Ihr Repertoire setzt sich großteils aus Klassikern und Evergreens zusammen. Warum bevorzugen Sie diese gegenüber moderner Musik?
Ganz einfach, weil ich sie sehr gern mag.
eventpeppers: In Ihrem eventpeppers-Profil findet sich ein Video Ihrer Eigenkomposition "Mr. Domkes Rock 'n' Roll". Sind all Ihre eigenen Stücke solche Gute-Laune-Garanten und welche Inspirationen und Einflüsse sind darin vertreten?
Ja, es sind alles Gute-Laune-Songs und sie sind zum großen Teil den Bandmitgliedern auf den Leib geschrieben. Und da ich sie alle sehr mag, klingen die Songs auch so schön. Eine Inspiration für diese Lieder ist die Vorstellung eines fröhlichen und feiernden Publikums, mit dem wir so zusammen einen richtig tollen Abend bzw. Tag haben.
eventpeppers: Inwieweit binden Sie das Publikum in Ihre Auftritte mit ein bzw. erfüllen Sie soweit möglich auch manchmal spontan außergewöhnliche Musikwünsche?
Wir nehmen vor jedem Konzert oder Event Kontakt mit den Veranstaltern auf und versuchen, alle musikalischen Wünsche umzusetzen. Beim Auftritt selbst spielt die Komunikation mit dem Publikum eine sehr große Rolle - wie weit wir dabei gehen, ist aber immer individuell. Es musste aber noch nie jemand durch einen Feuerreifen springen (lacht).
eventpeppers: Haben Sie eine lustige oder anderweitig unvergessliche Anekdote aus Ihrem Musikeralltag auf Lager, die Sie uns verraten können?
Im Jahr 2015 spielten wir in einer kleinen Stadt in der Schweiz ein Konzert vor 700 Zuhörern. Alle waren glücklich, die Zuschauer, wir Musiker und der Veranstalter. Als ich nach dem Konzert in der folgenden Woche wieder in Berlin unterrichtete (Posaune), erzählte mir ein Schüler ganz begeistert von einem Konzert, das seine Oma in ihrem Heimatort (ein kleiner Ort in der Schweiz) erlebt hatte. Sie musste ihrem Enkel gleich von der Band mit den vielen Posaunisten erzählt haben und nach einer Minute war klar, dass sie von uns sprach. Das war schon echt witzig.
eventpeppers: Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?
Die Berufung zur Musik.