Künstler der Woche
Interview mit Fuente del Fuego
Hallo Fuente de Fuego. Wie geht es euch?
Danke, sehr gut! Wir sind froh, wieder auf der Bühne zu sein! Mit dem Publikum endlich einen schönen Abend zu verbringen, haben wir wahnsinnig vermisst!
Wie habt ihr zueinander gefunden?
Zu Beginn gab es die zwei Gitarren. Kennengelernt haben wir uns bei einem Gitarren-Workshop in München. Da ist es natürlich klar, auf andere Musiker zu treffen. Aber man trifft eher selten Leute, welche Flamenco spielen, tanzen oder generell praktizieren. Man wird also schnell hellhörig, wenn exotische Klänge herübergeflogen kommen. Beim Gespräch gab es sofort Einklang, man tauschte sich gleich aus. Die Idee war klar: Nach einiger Zeit soll aus dem Duo etwas weiter wachsen. Was den Tanz angeht, musste etwas Recherche betrieben werden und der spanische Gesang war auch etwas schwieriger und seltener zu finden, aber am Ende hat alles irgendwie funktioniert.
Und wann wusstet ihr: „Das funktioniert“?
Wir hatten unsere ersten Auftritte als Band ab 2018 in München. Das Publikum war sehr begeistert von der Kombination von Flamenco-Tanz mit Live Musik - es gibt wenige Genres, welche diese Kombi anbieten. Dann sind da natürlich im Gesamtpaket noch vereinzelt spanische Instrumentalstücke als Duo sowie bekannte spanische Songs dabei. Das Publikum fand diese Abwechslung sehr spannend und wir merkten, dass dies super ankommt und auch für unterschiedliche Veranstaltungen prima funktioniert.
Ihr bietet neben kleinen musikalischen Einlagen auch ein zweistündiges abendfüllendes Programm – wie läuft das ab?
Das ist korrekt, wir können uns so ziemlich jedem Kundenwunsch oder jeder Location anpassen, auch wenn nur eine Einlage von ca. 30 Minuten als „Special Act“ gewünscht wäre. Bei unserem vollen Programm wollen wir den Zuhörer auf eine Reise mitnehmen, welche auch die Hintergründe zu den jeweiligen „Flamenco-PALOS" (=Stücke /Stilrichtungen) im Flamenco erörtert. Es findet quasi eine kleine geschichtliche Reise durch Andalusien statt, wo der Flamenco nicht nur seine Wurzeln hat, sondern in verschiedenen Regionen auch verschiedene Ausprägungen seines Ausdrucks im Gesang, Tanz und der Gitarre darbietet - wie zum Beispiel die Alegrías de Cadíz oder der Tangos de Málaga, welche sich stark von der Taktart unterscheiden. Bei diesem Programm erhält das Publikum also etwas mehr Tiefe. Die Zuhörer finden dies heute immer noch sehr faszinierend und spannend, um eben auch die andere Seite dieser Musik kennenzulernen.
Ihr standet schon auf vielen Bühnen – welcher Auftritt ist euch besonders in Erinnerung geblieben?
Jeder Auftritt ist einzigartig für sich, da ist es manchmal gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, vor allem da wir bei jedem Auftritt den Moment so individuell wie möglich gestalten möchten. Wenn uns jemand fragen würde, hätte wahrscheinlich jeder von uns Musikern seinen eigenen Lieblings-Moment. Am Ende ist es immer dann am schönsten, wenn man in den Augen der Zuhörer die Berührung sehen kann und weiß, dass die Intensität und Emotion des Flamencos sich widergespiegelt.
Warum ausgerechnet Flamenco?
Ich denke, ein Künstler sucht nach vielen Wegen seine Emotionen auszudrücken. Flamenco als eine Art Überbegriff der spanischen Musik Andalusiens bietet daher einen Weg, sich komplett zu entfalten. Von wirklich tiefer Trauer einer „Seguiriyas" bis zur absoluten Ekstase einer „Buleria“. Des Weiteren hat die Musik auch noch einen improvisatorischen Charakter. Das heißt, du kannst den Moment genießen. Das Stück ist manchmal nicht festgelegt, wie zum Beispiel ein Pop-Song, der sich in seiner Struktur meistens wiederholt. Vieles entsteht aus dem Moment heraus, auch in Verbindung mit dem Tanz und dem Gesang. Und genau diese Spannung und Lebensfreude geht seit vielen Jahren einfach nicht verloren. Deshalb Flamenco. Einer der bekanntesten Flamenco-Sänger meinte mal:
„El Flamenco siempre es una pena, el amor es una pena también. En el fondo, todo es una pena y una alegría.“
„Flamenco ist immer eine Schande, Liebe ist auch eine Schande. Letztlich ist das alles Leid und Freude.“
„El Flamenco siempre es una pena, el amor es una pena también. En el fondo, todo es una pena y una alegría.“
„Flamenco ist immer eine Schande, Liebe ist auch eine Schande. Letztlich ist das alles Leid und Freude.“
Könnt ihr uns zum Schluss noch eine kleine Kostprobe geben?