Künstler der Woche
Interview mit Freddie Rutz
eventpeppers: Lieber Herr Rutz, wann und wie haben Sie Ihr Zaubertalent entdeckt? Haben Sie schon als Kind immer die Schokolade verschwinden lassen?
Als Kind war ich an allem interessiert, außer an Zauberei. Ich hatte sogar einen Zauberkasten, ließ den aber schnell stehen. Nur Schokolade ließ ich regelmäßig verschwinden - ich war nur Schokoholic, auch körperlich. (lacht) Obwohl, meine erste Rolle, welche ich in einem Theater verkörperte, war ein Magier!
eventpeppers: Sie sind ehemaliger Profi-Tänzer und Musicaldarsteller. Wie kam es zum "magischen Sinneswandel" und wann haben Sie die Zauberei zum Beruf gemacht?
Die Zauberei kam tatsächlich sehr spät zu mir. Ich war Solotänzer am Salzburger Landestheater und wollte an einem freien Tag einmal Straßentheater ausprobieren. Als durchtrainierter Tänzer fiel es mir leicht, einen Roboter darzustellen. Was bei all den Touristen in den Hut kam, hatte mich sehr überrascht - in einer Stunde hatte ich 10 Prozent meines Monatsgehaltes verdient. So machte ich voll motiviert viel Straßentheater in meiner Freizeit. Irgendwann sah ich einen Zauberkünstler und war komplett fasziniert, dass ich dies gleich in mein Straßentheater einbauen wollte. Ich kaufte bald meinen ersten Zaubertrick und trat später dem magischen Zirkel von Berlin bei, wo ich heute im Vorstand bin.
Durch meine Theatervernetzung hatte ich schnell Zugang zu professioneller Arbeit. Ende der 90er Jahre gab es einen Monat, da war ich gleichzeitig Solotänzer und Musicaldarsteller am Theater des Westens, Choreograph am Friedrichstadtpalast und Magier am Wintergarten Varieté.
Durch meine Theatervernetzung hatte ich schnell Zugang zu professioneller Arbeit. Ende der 90er Jahre gab es einen Monat, da war ich gleichzeitig Solotänzer und Musicaldarsteller am Theater des Westens, Choreograph am Friedrichstadtpalast und Magier am Wintergarten Varieté.
eventpeppers: Kommt Ihnen Ihr tänzerisches Talent auch in Ihren heutigen Shows noch zugute?
Auf jeden Fall! Ich kann die komplette Erfahrung einfließen lassen. Das fängt beim geraden Stehen auf der Bühne an, bis hin zur tänzerischen Umsetzung einiger Nummern. Das bringt eine komplett andere Farbe in meinen Auftritt. Es gibt mindestens in Deutschland keinen anderen Magier, der auf eine annähernd ähnliche künstlerische Laufbahn zurückblicken und diese Erfahrung so in seine Auftritte einfließen lassen kann.
eventpeppers: Wie kamen Sie zu Ihrem Beinamen, der "schnelle Schweizer"?
Das war reines Marketing. Ich war es leid, wenn jemandem meine Show gefallen hatte und nach meinem Namen fragte, doch keiner konnte sich diesen merken. Ich hatte die Idee, das größte deutsche Vorurteil gegen uns Schweizer ins Gegenteil zu drehen: ein schneller Schweizer! Man sagt, ein Magier ist schneller als das Auge. Seither kann sich jeder meinen Namen merken und ich brauche noch nicht mal mehr eine Visitenkarte - den Rest macht Google.
eventpeppers: Sie zaubern unter anderem mit Schokolade und Kleenex - kann man also sagen, dass der Alltag Sie zu Ihren Tricks inspiriert? Und welches Utensil wird vermutlich Ihr nächstes Zauberaccessoire?
Erst letztes Jahr konnte ich meine Idee, mit Schweizer Taschenmessern zu zaubern, endlich umsetzen.
Die Kleenex sind tatsächlich nur ein von mir ausgetauschtes Requisit, für welches andere Magier Toilettenpapier benutzen. Ich benutze Kleenex genau aus dem Grund, den Sie gerade dachten: Diesen Klassiker, welcher vom legendären Magier Slydini erfunden wurde, habe ich zu meiner eigenen, weiterentwickelten Version gemacht, welche ich mit anderen Tricks kombiniere. So ist diese Nummer ein Garant für viele Lacher und ich weiß, dass kein Zuschauer meine Interpretation auf dies Art je gesehen hat.
Und ja, ich mag es nicht, wenn Künstler andere Künstler kopieren. Das ist in der Zauberei leider oft der Fall. Es wird einem durch die Zauberhändler einfach gemacht. Man geht in den Laden, kauft einen Trick und macht nachher seine Nummer daraus - so ist vieles Einheitsware. Wiederum ist es schwierig, ein neues, unikates Kunststück oder Requisit für sich zu finden, was noch niemand gemacht oder gebraucht hat. Zudem soll es noch authentisch sein. Das ist viel Arbeit, welche viele scheut.
Erst letztes Jahr konnte ich meine Idee, mit Schweizer Taschenmessern zu zaubern, endlich umsetzen. Erst durch das tolle Sponsoring der Firma Victorinox konnte ich es möglich machen, das größte Taschenmesser der Welt herzuzaubern. Noch länger hatte ich die Idee, mit Schokolade zu zaubern. Fünf Jahre hat es gedauert, bis meine Chocoholic-Nummer so wurde, wie sie jetzt ist. Ich kann aber mit Stolz sagen, dass diese Nummer unikat ist und ich weltweit der einzige Magier bin, der mit Schokolade zaubert. Diese Nummer ist nicht nur sehr lustig. Sie ist auch menschlich hintergründig und klagt unser Umgehen mit der Umwelt an. Man könnte sogar sagen, dass ich der erste Umweltmagier bin.
So eine Nummer suchte ich mein Leben lang. Der Zuschauer durchlebt eine Achterbahn der Gefühle innerhalb von zehn Minuten. Er lacht herzhaft über viele Witze, ist still und betroffen, wenn ich in sein durch Humor geöffnetes Herz meine Gedanken platziere. Er staunt, wenn ich zu wunderschöner, emotionaler Musik aus Schokolade Schnee mache und ruft Bravo, wenn er versteht, dass wir unsere globalen Probleme nur zusammen lösen können.
Mein nächstes Utensil? Ich will irgendwie das Thema Plastik in mein Programm einfügen - da gibt es einige Ideen, aber noch keine fertige Nummer.
Und ja, ich mag es nicht, wenn Künstler andere Künstler kopieren. Das ist in der Zauberei leider oft der Fall. Es wird einem durch die Zauberhändler einfach gemacht. Man geht in den Laden, kauft einen Trick und macht nachher seine Nummer daraus - so ist vieles Einheitsware. Wiederum ist es schwierig, ein neues, unikates Kunststück oder Requisit für sich zu finden, was noch niemand gemacht oder gebraucht hat. Zudem soll es noch authentisch sein. Das ist viel Arbeit, welche viele scheut.
Erst letztes Jahr konnte ich meine Idee, mit Schweizer Taschenmessern zu zaubern, endlich umsetzen. Erst durch das tolle Sponsoring der Firma Victorinox konnte ich es möglich machen, das größte Taschenmesser der Welt herzuzaubern. Noch länger hatte ich die Idee, mit Schokolade zu zaubern. Fünf Jahre hat es gedauert, bis meine Chocoholic-Nummer so wurde, wie sie jetzt ist. Ich kann aber mit Stolz sagen, dass diese Nummer unikat ist und ich weltweit der einzige Magier bin, der mit Schokolade zaubert. Diese Nummer ist nicht nur sehr lustig. Sie ist auch menschlich hintergründig und klagt unser Umgehen mit der Umwelt an. Man könnte sogar sagen, dass ich der erste Umweltmagier bin.
So eine Nummer suchte ich mein Leben lang. Der Zuschauer durchlebt eine Achterbahn der Gefühle innerhalb von zehn Minuten. Er lacht herzhaft über viele Witze, ist still und betroffen, wenn ich in sein durch Humor geöffnetes Herz meine Gedanken platziere. Er staunt, wenn ich zu wunderschöner, emotionaler Musik aus Schokolade Schnee mache und ruft Bravo, wenn er versteht, dass wir unsere globalen Probleme nur zusammen lösen können.
Mein nächstes Utensil? Ich will irgendwie das Thema Plastik in mein Programm einfügen - da gibt es einige Ideen, aber noch keine fertige Nummer.
eventpeppers: Inwieweit sind Sie bei Ihren Shows auf die Offenheit und Mitarbeit des Publikums angewiesen?
Wie hat mir ein Agent einmal gesagt: Es gibt kein schlechtes Publikum. Es liegt am Künstler selbst, sein Publikum so zu führen, dass es den bestmöglichen Mehrwert der Show hat. Unabhängig davon, was der Zuschauer davor gerade erlebte. - das kann der normale Alltag sein, etwas Trauriges oder etwas komplett Verqueres.
Trotzdem ist es manchmal schwierig. Kürzlich hatte ich vor dem ersten Essensgang bei einem Ball meinen ersten Auftritt. Ich hätte es besser wissen sollen, war aber zu nett und tat es. Wie immer waren die offiziellen Rednerbeiträge zu lang. Für mich war es eine nervenaufreibende Gratwanderung. Es ging gerade noch gut, es war aber einer meiner schwierigsten Auftritte. Seither gilt für mich die Regel: Wer Hunger hat, lacht nicht! Dies lasse ich mir seither vertraglich zusichern: Ich zeige bei Events mein Bühnenprogramm prinzipiell nur noch nach dem Hauptgang.
Trotzdem ist es manchmal schwierig. Kürzlich hatte ich vor dem ersten Essensgang bei einem Ball meinen ersten Auftritt. Ich hätte es besser wissen sollen, war aber zu nett und tat es. Wie immer waren die offiziellen Rednerbeiträge zu lang. Für mich war es eine nervenaufreibende Gratwanderung. Es ging gerade noch gut, es war aber einer meiner schwierigsten Auftritte. Seither gilt für mich die Regel: Wer Hunger hat, lacht nicht! Dies lasse ich mir seither vertraglich zusichern: Ich zeige bei Events mein Bühnenprogramm prinzipiell nur noch nach dem Hauptgang.
eventpeppers: Sie sind Multitalent und Sprachtalent. Gibt es auch etwas, für das Sie partout kein Händchen haben?
Chinesisch! Und: Ich spiele nicht, weil ich immer verliere und ich konnte nie einen Überschlag, obwohl ich es als Tänzer immer versuchte. Ach ja, und wer zu mir zum Essen kommt, findet danach, dass MC Donalds Sterneküche ist. (lacht)
eventpeppers: Zu guter Letzt: Auf was freuen Sie sich im neuen Jahr 2017 schon ganz besonders?
Auf meinen nächsten Lachflash, der durch irgendetwas irgendwann ausgelöst wird. Ich liebe das Lachen und freue mich jeden Tag über irgendeinen Blödsinn. Noch besser, wenn mir dieser in den Sinn kommt und ich noch jemanden in der Nähe habe, der mitlacht.
Und ich freue mich auf die "Mein Schiff 1", auf welcher ich im März meine Programme auf der Reise von Singapur bis Dubai zeigen werde. Kreuzfahrten mache ich nur sehr selten, weil ich "an Land" bestmöglich verfügbar sein will. Aber ich gebe zu: Ich picke mir die Rosinen heraus und mache nur kurze Reisen mit. ...ansonsten sind Jahreszahlen nur meinem Steuerberater wichtig.
Und ich freue mich auf die "Mein Schiff 1", auf welcher ich im März meine Programme auf der Reise von Singapur bis Dubai zeigen werde. Kreuzfahrten mache ich nur sehr selten, weil ich "an Land" bestmöglich verfügbar sein will. Aber ich gebe zu: Ich picke mir die Rosinen heraus und mache nur kurze Reisen mit. ...ansonsten sind Jahreszahlen nur meinem Steuerberater wichtig.