Künstler der Woche
Interview mit Eszter Vegvari
eventpeppers: Liebe Eszter, verraten Sie uns zum Anfang ein wenig über Ihre Person - gerne natürlich auch
ein wenig über ihre private Seite?
Ich bin gebürtige Ungarin, arbeite jedoch seit knapp zehn Jahren immer wieder in Deutschland. Ich war viel mit Tour-Produktionen unterwegs und habe in Theatern und Musicals gespielt. Seit zwei Jahren bin ich offiziell Hamburgerin und wohne jetzt in einem der schönsten Stadtteile Hamburgs - in Eimsbüttel. Fernab der Bühne kann ich mich sehr für Reisen, für Hunde und für Sport begeistern, liebe es aber auch sehr ruhig - einfach mit einem Buch im Wohnzimmer einmummeln und lesen.
eventpeppers: Sie sind ausgebildete Musicaldarstellerin - wann und wie haben Sie Ihre Vorliebe für das Musical entdeckt?
Das Schönste an meinem Beruf ist es, einen unvergesslichen Eindruck bei den Zuhörern hinterlassen zu dürfen.
Musik war immer ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben. Mein Papa hat eine große Plattensammlung und ein Riesenwissen über klassische Musik. Als Kind habe ich es schon geliebt, das Dirigieren von Partituren zu spielen und ich habe schon ziemlich früh begonnen, das Klavierspiel zu studieren - also ich versuchte zumindest den Noten zu folgen und war immer froh, wenn ich den Faden nicht verloren habe (lacht). Mein Lieblingsstück zum Dirigieren war die 8. Symphonie von Schubert. In der Grundschule - welche ihren Schwerpunkt ebenfalls im Bereich Musik hatte - haben wir sehr viel im Chor gesungen. Im Heimatland von Bartok und Kodaly haben der Chorgesang und die Musikpädagogik eben eine große Tradition. Dort bekam ich schon damals manchmal kleine Solos und hatte damit immer viel Spaß.
Mit acht Jahren habe ich mein erstes Musical gehört, es war Evita. Ich habe sofort alle Lieder gelernt und kann bis heute die ganze Schallplatte durchsingen, egal welche Rolle. Und als Teenager habe ich die Musical-Kassetten, welche damals in Ungarn erhältlich gewesen sind, so lange gehört, bis sie am Ende kaputt waren. Damals war mir schon klar, dass ich auch einmal auf den großen Bühnen stehen möchte.
Mit acht Jahren habe ich mein erstes Musical gehört, es war Evita. Ich habe sofort alle Lieder gelernt und kann bis heute die ganze Schallplatte durchsingen, egal welche Rolle. Und als Teenager habe ich die Musical-Kassetten, welche damals in Ungarn erhältlich gewesen sind, so lange gehört, bis sie am Ende kaputt waren. Damals war mir schon klar, dass ich auch einmal auf den großen Bühnen stehen möchte.
eventpeppers: Seit wann arbeiten Sie auch als freiberufliche Sängerin und wie kam es dazu?
Ich arbeite als freiberufliche Sängerin und Musicaldarstellerin seit mehr als 15 Jahren. Neben meinen Theaterjobs habe ich immer wieder auf Hochzeiten von Freunden oder Bekannten gesungen. Sie haben mich immer weiter empfohlen und so waren plötzlich die Sommermonate gefüllt mit Trauungen. Es macht mir Spaß, auch außerhalb der klassischen Theaterbühnenwände performen zu dürfen. Hierbei lernt man viele neue und nette Leute kennen und natürlich ist es unbezahlbar, einen der schönsten Momente im Leben dieser Menschen hautnah mitzuerleben.
eventpeppers: Für welche Veranstaltungen werden Sie bevorzugt gebucht und wie würden Sie Ihr Repertoire beschreiben?
Ich singe oft auf Hochzeiten, auf Familienfeiern, auf Geburtstagen oder Firmenfeiern. Durch die vielen Engagements in den letzten Jahren habe ich ein großes Repertoire aufgebaut. Ich habe immer wieder Spaß dabei, etwas Neues zu lernen oder Neues ausprobieren - meine Grenzen zu erfahren. Deswegen ist meine Repertoireliste auch so vielseitig: Von der Operette und dem klassischen "Ave Maria", über die Musicalwelt, bis hin zu Pop und Jazz singe ich einfach alles gerne.
eventpeppers: Was war für Sie das bisherige Highlight Ihrer Musikkarriere? Und welche Träume möchten Sie sich noch erfüllen?
Einer meiner größten Erfolge war es, die beiden Hauptrollen im Musical "Jekyll & Hyde" spielen zu dürfen. Einmal die Rolle der Lisa, die Verlobte von Jekyll - und die Prostituierte, Lucy. Dies sind zwei komplett konträre Persönlichkeiten, mit zwei komplett unterschiedlichen Stimmcharakteren. Ich bin sehr stolz und dankbar, dass ich die Chance hatte, beide Rollen in derselben Inszenierung verkörpern zu dürfen.
Doch mein Traum lebt immer noch in dem Musical "Evita": Obwohl dies meine erste Rolle gewesen ist, welche ich als Kind gelernt hatte, ist sie bis heute noch nicht bei mir angekommen. Aber alles kommt zur rechten Zeit.
Doch mein Traum lebt immer noch in dem Musical "Evita": Obwohl dies meine erste Rolle gewesen ist, welche ich als Kind gelernt hatte, ist sie bis heute noch nicht bei mir angekommen. Aber alles kommt zur rechten Zeit.
eventpeppers: Sie hatten bereits zahlreiche Engagements auf Kreuzfahrtschiffen. Ist das Reisen auch eine private Leidenschaft von Ihnen?
Reisen ist unbedingt eine Leidenschaft von mir. Meine Engagements auf dem Schiff waren natürlich die beste Kombination, meinen Beruf ausüben zu dürfen und ganz nebenbei die Welt zu bereisen. Es ist ein riesiges Privileg in solchen Weltklasse-Shows singen zu dürfen - auch wenn das Schiffsleben ein ziemlich anstrengender Lebensstil ist: Wir spielen jeden Tag eine andere Vorstellung und haben permanent Tanz- und Musikproben. Nebenbei muss man sehr auf seine Kondition und Gesundheit aufpassen - da es an Bord keine zweite Besatzung gibt, ist krank werden keine Option. Ich fahre bis heute zur See, ein paar mal pro Jahr als Gastkünstler - mit meinem eigenen Soloprogramm. Die Seeluft lässt mich nicht mehr los.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?
Das Schönste an meinem Beruf ist es, einen unvergesslichen Eindruck bei den Zuhörern hinterlassen zu dürfen. Jemanden in seinem Herz zu berühren - und das nur mit meiner Stimme. Dabei spielt es keine Rolle, ob das in einer Musicalrolle ist oder mit einem Lied auf einer wunderschönen Hochzeit - wenn man in Erinnerung bleiben kann, dann ist dies das Schönste Gefühl. Das schönste Lob, welches ich je bekommen habe, kam von einer älteren Dame. Sie hat zu mir gesagt: "Mädchen, deine Seele singt. Wenn deine Stimme fliegt, wird es hell in der Dunkelheit."