Interview mit Erichs Fröhliche Musikanten
Ich habe neun Jahre im Heeresmusikkorps 1 der Bundeswehr Trompete geblasen: Daraus ergab sich, dass traditionelle Blasmusik das Thema wurde, das ich mit meinem eigenen Blasorchester, „Königliche Blasmusik Hannover“, fortgeführt habe.
Wir haben sowohl Volksmusik als auch moderne Titel gespielt. Als die Nachfrage für große Blasorchester 1990 nachließ, trat ich zunächst als Solotrompeter bei Veranstaltungen wie Geburtstagen, Hochzeiten und Beerdigungen auf.
Ich bin mit Volksmusik groß geworden. Slavko Avsenik mit seinem Trompeten-Echo und andere kleine Besetzungen, meist aus dem südlichen Raum, reizten mich, solche Musik auch hier, im norddeutschen Raum, zu spielen. Als Gruppe zu musizieren macht einfach Spaß.
Im Lauf der Zeit nahm das Interesse an handgemachter Musik wieder zu, und so kam ich auf die Idee mit der kleineren Besetzung in „Erichs fröhliche Musikanten“.
Der Wunsch nach volkstümlicher und fröhlicher Stimmungsmusik, live und zum „Anfassen“, wächst noch immer.
Mit Akkordeon, Tuba/Kontrabass, Klarinette und Trompete, wenn gewünscht auch noch Gitarre und Schlagzeug, sind die Zuhörer „unplugged“ mittendrin und begeistert. Ebenso verbreiten wir bei größeren Veranstaltungen von der Bühne aus gute Laune und fröhliche Stimmung.
Da meine Mitspieler alle, wie ich, Profis sind, können wir ein großes Repertoire auswendig bieten. Das gibt uns die Möglichkeit, nah an die Zuhörer zu kommen und auf Zuruf aus dem Publikum viele Wünsche direkt zu erfüllen.
"Es macht unglaublichen Spaß, andere Kulturkeise beim Feiern zu erleben und ihnen unsere Musik mitzubringen."
Dank unseres „norddeutschen“ Verbreitungsraumes, von Hamburg über Frankfurt, Erfurt bis Berlin, haben wir neben den bayerischen, oberkrainischen und böhmischen „Klassikern“ natürlich auch die norddeutschen im Repertoire – daher das Motto „von der Reeperbahn bis zur Alm“.
Tatsächlich spielen wir weltweit in der Lederhose. Es macht unglaublichen Spaß, andere Kulturkeise beim Feiern zu erleben und ihnen unsere Musik mitzubringen. Selbstverständlich informieren wir uns auch über die landesüblichen Hits und beliebtesten Volkslieder und verpacken die in unseren Sound als Überraschung zum Mitfeiern.
Mittlerweile sind Erichs fröhliche Musikanten sehr gefragt, wir haben schon bei vielen Oktoberfesten im Ausland gespielt, zuletzt in Norwegen.
Weltweit verbindet man lustige Volksmusik mit Musikern in Lederhosen/Dirndl aus Deutschland. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Musiker tatsächlich aus Bayern kommen – wichtig ist doch die Musik und die Stimmung, die erzeugt wird. Da braucht es einfach Qualität, Einfühlungsvermögen und Erfahrung, damit wir so vielseitig auf die Wünsche des Publikums eingehen können. Dafür feiert das Publikum dann auch begeistert mit – ob in Norwegen, Brasilien, Uruguay, Argentinien, Paraguay, USA, Japan, Dänemark, Hamburg, Berlin oder Frankfurt. Auch bei Festen auf dem Lande - Schützenfest, Zeltfest oder Pferdemarkt – wir kommen immer gut an. Das zeigen auch die ausschließlich positiven Bewertungen für „Erichs fröhliche Musikanten“ bei eventpeppers.
Den jungen Leuten haben Freude daran, sich mal mit Lederhose und Dirndl auf einem Fest zu bewegen. Veranstalter greifen diesen Trend gern auf. Wir haben schon viele norddeutsche Hochzeiten im Trachtenlook mit unserer Mischung aus Volksmusik, Schlagern und Stimmungsmusik begleitet.
Wir würden dann über dem Publikum schwebend die Wunschtitel spielen.
Und ich wünsche mir, dass es sich überhaupt noch lohnt, ein Instrument an der Hochschule zu studieren. Dass junge Musiker von der Musik leben und eine Familie ernähren können. Nur wenige Musiker, die alle eine Diplomausbildung haben, finden an einer Musikschule eine feste Anstellung. Die meisten müssen von einer Musikschule zur nächsten tingeln, um als sogenannte selbständige Lehrkräfte zu überleben. Auf die Frage „Kannst Du denn von der Musik leben?“ kommt immer noch meistens die Antwort „Naja...“. Hier fehlt die Wertschätzung für die Leistung der Musiker.
Lehrer, Rechtsanwalt oder Arzt stehen auf dem gleichen Bildungsniveau, doch bei der Bezahlung klafft ein enormer Unterschied.
Es ist immer wieder toll zu sehen, wie das Publikum bei diesen Liedern mitgeht.