Interview mit Eddy von der Eddy Miller Group

Das braucht man einen Musiker eigentlich nicht zu fragen, denn uns geht's immer gut, selbst dann, wenn es uns mal nicht so gut geht - Musiker-Grundeinstellung!

Ich hatte ein paar Charterfolge u.a. mit den Plattenfirmen EMI und BMG Ariola, bevor ich meine erste Coverband auf Event- und Konzertbühnen brachte. Nach dem Besuch eines Michael Bublé Konzerts war mir schnell klar, dass das meine Musik und meine Art der Performance ist. So gründete ich zuerst eine Swingband, die ich schnell zu einer Bigband und einem Orchester ausbaute. Aber auch schon vor meiner "Sänger-Karriere" war ich im Showbusiness tätig: Eine Musical-Ausbildung am Broadway in New York, und ein Tanz-Stipendium in Hollywood, Los Angeles sind der Grundstein meiner musikalischen Aktivitäten

In den vielen Jahren, in denen ich schon hauptberuflich Musik mache, habe ich eine Menge Musiker kennengelernt und da bleibt man bei denen, die super professionell sind und wo ganz einfach "die Chemie stimmt". Das Wichtigste bei einer Band ist, dass die Stimmung unter den Musikern gut ist - dann kann der Funke auf das Publikum überspringen. Da kann der einzelne Künstler so gut sein, wie er oder sie will, wenn es keinen Spaß macht, mit den Kollegen auf der Bühne für das Publikum zu performen, wird es "schwierig".

"Zeig mir, was du so richtig gut drauf hast und habe Spaß bei der Sache - ich sorge dann dafür, dass alles zusammen gut klingt und gut aussieht!" ;-) Ganz so einfach ist es dann zwar doch nicht, aber die Basis ist immer, dass jeder sein Instrument beherrscht und mit mir auf Augenhöhe zusammenarbeiten will. Als Choreograph von großen TV Produktionen arbeitete ich schon immer mit größeren Gruppen zusammen und lernte früh viele Performer in einem inspirierenden Umfeld zu Höchstleistungen zu bringen. Künstler sind ja bekannter weise "sensible Wesen" und da ist es wichtig, ihnen und ihrer Kunst den nötigen Freiraum zu geben, aber auch im Zusammenspiel ein gemeinsames Ziel vor Augen zu führen. Wenn das alles passt, fällt es mir und den großartigen Sängerinnen meiner Formationen leicht, das Publikum zu begeistern!

Bei größeren Besetzungen gibt es schon mal die eine oder andere Spannung - vor allem, wenn man viel unterwegs ist - aber im Endeffekt ist allen klar, dass es ein Privileg ist, mit Kollegen und Freunden zusammen Musik zu machen, Spaß zu haben und damit sein Geld zu verdienen. Da löst sich ein vermeintlicher Konflikt schnell auf...

Na klar, in jeder Besetzung! Bei einer kleinen Combo ist das Organisieren und Reisen natürlich leichter und man kann musikalisch etwas mehr improvisieren. Zum Sound einer Bigband oder eines Orchesters zu singen ist aber schon einzigartig - sowohl auf der Bühne als auch als Zuhörer.

Ein Mega-Event im Louvre Museum in Paris, direkt vor der Mona Lisa - da lag schon ein "Knistern" in der Luft. Eine Firma, die sich das leisten konnte ;-), hat das Museum für ein Event gebucht und wir sorgten mit unserer Bigband für den musikalischen Rahmen - unvergesslich! Nicht weniger aufregend war ein Auftritt im Sporting Club der Grimaldis in Monte Carlo, Monaco - man performt in einer großen Event-Location vor 2000 Gästen und plötzlich öffnet sich das Dach und die Wände verschwinden im Boden. Der freie Blick von der Bühne aus auf Monte Carlo ist atemberaubend und eigentlich nicht zu toppen!