Künstler der Woche
Interview mit DJ Axel Wolfinger
Hallo Axel. Du bist seit knapp 10 Jahren professionell als DJ unterwegs - wie bist du zu deinem Job gekommen und was fasziniert dich daran?
Geplant war das nicht, ich bin eher zufällig dazu gekommen. Ich habe vorher fast 10 Jahre Hochzeiten fotografisch begleitet und nur im privaten Musik gemacht und als DJ bei Freunden aufgelegt. Im Freundeskreis wurde ich auch sehr oft empfohlen und bekam so immer mehr Routine. Durch meine Tätigkeit als Fotograf lernte ich auch viele Dienstleister kennen, darunter auch einen DJ, mit dem ich mich über die Zeit hin angefreundet habe. Beruflich bedingt musste er mehrere Auftritte absagen und fragte mich damals, ob ich für ihn einspringen könnte. Ich zögerte nicht und nahm das Angebot an. Damit konnte ich mein Hobby zum Beruf machen. Was mich daran fasziniert? Die Möglichkeit, Stimmungen und Emotionen mit der Musik auszulösen und nach einer Party in glückliche Gesichter zu blicken. Es gibt wohl kaum Schöneres.
Als DJ spielst du Musik aller Genres - was hörst du privat am liebsten?
Ich bin was meinen Musikgeschmack angeht ziemlich breit aufgestellt, das kommt mir bei meinen Veranstaltungen zugute. Natürlich immer gerne die aktuellen Charts, 80s und 90s und ab und an auch mal Schlager. Beim Putzen höre ich auch gerne Neue Deutsche Welle oder Aprés Ski. Was ich nicht so gerne mag, ist Hard Techno oder Heavy Metal.
Ist bei einem Auftritt mal etwas richtig schiefgelaufen?
Ja, tatsächlich. Bei einer Party am Genfer See hat ein Kunde von mir unbemerkt sein Getränk auf den Bass gestellt. Dieses ist dann leider durch die Vibration an den Rand gewandert und zum Schluss auf eine Kabeltrommel gefallen. Es wurde dunkel und leise. Ich habe die Gäste dazu motiviert, einfach weiter zu singen. In der Zwischenzeit habe ich nach der Ursache gesucht, den Schaden behoben und nach 10 Minuten die Party erneut gestartet. Das Brautpaar sagte zum Schluss zu mir, dass ich so cool gewirkt hätte. Naja, das war aber nur äußerlich. Es gab auch mal medizinische Probleme. Ein Gast, ausgerechnet der Vater des Bräutigams, hat unmittelbar vor dem Eröffnungstanz einen Kreislaufzusammenbruch erlitten. Es gab ein Happy End und der Eröffnungstanz wurde 3 Stunden später nachgeholt.
Wie bereitest du einen Auftritt vor?
Nach einer Buchung bekommt jeder Kunde eine Mail, in der erste wichtige Infos stehen. Anschließend telefoniere ich gerne mit dem Kunden, spreche über Vorstellungen und Wünsche, stelle mich vor und beantworte Fragen. Drei bis vier Wochen vor dem Termin lade ich den Kunden zum persönlichen Vorgespräch ein, bei dem ich mir viel Zeit nehme. Wir besprechen den Ablauf, die Musik zur Party, den Titel für den Eröffnungstanz, den Brautstrauß-Wurf und alle anderen wichtigen Ereignisse, die musikalisch begleitet werden. Ich lasse mir auch gerne eine kleine Playlist von den Paaren mit 20 bis 40 Titeln geben, um ihren Musikgeschmack noch besser kennenzulernen.
Der Auftritt ist gebucht und die Party beginnt - spielst du jedes Lied?
Ja und nein. Wenn ich das Gefühl habe, dass ein Titel der Party gut tut, spiele ich ihn auch. Umgekehrt lehne ich auch mal einen Titel ab, wenn ich das Gefühl habe, dieser passe nicht zur Gesellschaft. Außerdem gibt es noch die Vorgaben des Brautpaares, die auch berücksichtigt werden sollten.
Wenn du nur noch einen Song hören könntest, welcher wäre es?
Das wäre dann wohl, ohne kitschig sein zu wollen, "Music" von John Miles.
Was macht für dich eine rundum gelungene Veranstaltung aus?
Eine gelungene Veranstaltung ist für mich, wenn für die Gäste die Party unvergesslich wird, sich jeder von meiner Musik abgeholt fühlt und vielleicht auch mal Oma und Opa das Tanzbein schwingen.