Künstler der Woche

Interview mit disco dicks

Künstler der Woche: Disco dicks

Eine defekte Tastatur sorgte für ihren eher ungewöhnlichen Bandnamen. Die disco dicks erzählen uns heute, wie es dazu kam und wie sie es mit ihrer gelungenen Mischung aus Band- und DJ-Performance schaffen, ihr Publikum jedes Mal aufs Neue zu begeistern. Nur eins von vielen Highlights - eine ravende Oma im Wohnzimmer:-)

Hallo disco dicks. Wie seid ihr auf euren doch etwas außergewöhnlichen Namen gekommen?
Hallo :)
Das ist ne gute Frage… das ist tatsächlich eher zufällig passiert und war auch gar nicht geplant. Wir haben vor ein paar Jahren als Duo Demos für eine andere Band im Studio aufgenommen. Einer der Tracks war so richtig funky und hatte was von nem DJ-Club-Track. Den haben wir Disco Disco genannt – das dachten wir zumindest - aber durch ne defekte Tastatur wurde Dico Dico daraus. Der Track hat dann zu der Band, für die wir geschrieben haben, auch überhaupt nicht gepasst, aber wir fanden den Track so cool, dass er dazu geführt hat, überhaupt erst als Duo selbst zu starten. Aus dem Track Dico Dico (der übrigens unsere erste Single war - wir sind ja auch noch mit eigener Musik als Band unterwegs) wurde dann relativ schnell auch der Bandname disco dicks abgeleitet. Das war am Anfang als Witz und Übergangslösung gedacht, aber wie das eben so ist, heißen wir heute immer noch so. ;-) Und mittlerweile kommen wir auch nicht mehr davon weg und tragen ihn eben mit einer gewissen Selbstironie…!
Ihr seid eine Mischung aus Band und DJ - wie kam es dazu?
Ich denke, das liegt an unserem speziellen Setup und an der Art und Weise wie wir Musik machen. Als Duo haben wir viel mehr Freiheiten als andere Formationen. Wir können auf der Bühne viel intuitiver miteinander agieren - weil wir eben nur zu zweit sind. Und gleichzeitig können wir sehr flexibel auf das Publikum reagieren und das Publikum sozusagen in die Performance mit einbinden. So haben wir im Laufe der Zeit eine eigene „Jam-Form“ gefunden, bei der wir ähnlich wie DJs arbeiten und das Publikum ein Teil der Performance wird. Auch unsere Setlist können wir flexibel wie ein DJ gestalten, d.h. wir stimmen uns oft erst während eines Songs ab, was wir jetzt als Nächstes spielen – immer eben auch beeinflusst von der Rückmeldung des Publikums. Gleichzeitig ist unsere Groove- und Songauswahl auch sehr zum Tanzen und Feiern abgestimmt, wobei wir natürlich auch ein paar ruhigere Sachen für chillige Abende oder zur Begleitung eines Dinners haben.
Wie kommt euer Sound beim Publikum an?
Ich glaube, es ist ein großer Unterschied, ob die Leute uns 'online' oder live sehen. Live merken wir sofort, wie der Funke überspringt und dass für jeden etwas dabei ist. Wir sind dann weniger eine Nische ist, als man vielleicht beim Anhören der Demos denkt.
Es geht uns beim Live spielen ja hauptsächlich darum, Energie zu vermitteln, zum Tanzen zu animieren und mit den Leuten gemeinsam eine Party zu feiern. Und das funktioniert immer super. Aber klar – wir sind schon weit entfernt von der typischen Akustik-Coverband. Wir merken das auch ab und zu beim ersten Set, da kommt es schon mal vor, dass die Leute ein bisschen „schüchtern“ sind. Vielleicht auch weil sie uns nicht direkt einordnen können und wir Songs auch nicht wie das Original nachspielen, sondern immer in unserem speziellen disco dicks Sound. Es hat dadurch auch wieder was von einem DJ, der mit Remixes arbeitet, nur dass bei uns eben alles live passiert und wir keine Playbacks und Samples benutzen. Und spätestens ab dem zweiten Set sind dann auch die schüchternen Leute immer voll am Start.
Gibt es einen Auftritt, der euch ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
Wir sind ja auch als Band mit eigener Musik unterwegs, da gab es einige Gigs – vor allem, als wir 2019 auf Osteuropatour waren - die uns immer in Erinnerung bleiben werden. Aber auch als Party Band gibt es immer wieder sehr schöne Erinnerungen. Wir hatten letztes Jahr zum Beispiel einen Gig bei einer Hochzeit auf dem Land. Das Brautpaar hat in ihrem alten selbst umgebauten Bauernhaus geheiratet und wir haben sozusagen im Wohnzimmer gespielt. Es waren vielleicht 80 Leute da, aber so eine Party wie dort haben wir noch selten erlebt. Als Deko hatten sie in ihrem Garten alte Hochzeitskleider an einer langen Leine aufgehängt und so kam es, dass wir beide das letzte Set jeweils in einem Brautkleid gespielt haben, während die Gäste komplett auf der Tanzfläche ausgerastet sind und eine ältere Dame (Die Mutter der Braut oder des Bräutigams) zu unseren Songs ihre Rave-Moves ausgepackt hat. Das war schon ziemlich absurd - wir beide im Brautkleid und eine ravende Oma im Wohnzimmer - aber gleichzeitig auch so dermaßen cool! Mit dem Brautpaar stehen wir seitdem auch immer wieder in Kontakt, sie planen schon uns für eine Party in Italien einzuladen. Und besonders schön ist es natürlich auch immer, wenn sich aus einem Gig dann eine längerfristige Sache aufbaut und man sich schon gemeinsam auf die nächste Party freut.
Oder eine Bühne, die ihr unbedingt noch bespielen wollt?
Mit unserer eigenen Musik wollen wir natürlich gerne auf die großen Festivals - auch weil wir glauben, dass wir dort gut funktionieren würden. Aber genauso wünschen wir uns als Party Band noch viele schöne Gigs, so wie die oben beschriebene Hochzeit. Das heißt die Bühne ist erstmal egal, es darf natürlich gerne auch mal Rock am Ring sein, aber wir bekommen den Totalabriss auch im Wohnzimmer nebenan hin. ;-)
Könnt ihr uns eine Kostprobe eures Sounds geben?

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