Interview mit den Samels
Durch die Annäherung an die Tierwelt lernen vor allem Kinder die Werte des Lebens kennen. Es handelt sich um eine gleichsam didaktische wie spielerische Erfahrung, die für Begeisterung und neues Wissen sorgt. So gelingt es den Kindern, Tiere über respektvolle, konstruktive und interaktive Begegnungen kennen, lieben und verstehen zu lernen.
Aber auch Senioren sind ein sehr tolles Publikum. Ich liebe es, reifere Menschen zu unterhalten und deren dankbare Reaktionen sofort zu spüren.
Tiere sind ein Herzöffner, mit Tieren zu arbeiten ist etwas ganz besonderes und sehr nachhaltig. Unser Anspruch ist es, dass unser Auftritt ein bleibendes Erlebnis wird, an das man sich gerne zurück erinnert. Ich finde es schön, wenn man auf das Publikum und seine Bedürfnisse eingehen kann.
Im Anschluss kommen oft kleine so wie große Gäste zu uns und möchten noch einmal mit dem einen oder anderen tierischen Showstar auf Tuchfühlung gehen. Wunderbar ist es natürlich auch, wenn nach der Darbietung Gäste oder Veranstalter zu uns kommen und sagen, wie sehr ihnen unser Auftritt gefallen hat und dass alle begeistert waren.
Manchmal bin ich selbst überrascht, was für ein großer Publikumsmagnet unsere Auftritte sein können. Wenn wir auf Festen mit Laufpublikum agieren, ist es für uns keine Hürde, einfach mit der Show zu beginnen ohne dass auch nur ein Zuschauer anwesend ist. Nach wenigen Augenblicken füllt sich der Platz zusehens, es bildet sich nach kurzer Zeit eine große Traube von Menschen und immer mehr Zuschauer gesellen sich dazu.
Die Papageien unterhalten uns meist die ganze Autofahrt über mit ihrem lauten, vorfreudigen Geplapper. Bei schlechten Holperstraßen allerdings wird oftmals die lustige Plauderei unterbrochen und geht in lautes Schimpfen über.
Unser Bestreben ist natürlich immer, dass unsere Auftritte für unsere Tiere niemals zu einer Belastung oder Stress werden. Dafür sorgt unter anderem unsere liebevolle Zuwendung vor, während und nach unseren Showauftritten.
So entwickelte sich die "Piraten Papageienshow", aber auch das Projekt unter dem Motto "Frieden" ist mir noch in guter Erinnerung. Als wir den Kindern unsere Show aufführten, waren sie vor Begeisterung ganz aus dem Häuschen. Als Zugabe durften sie sich mit einer echten Friedenstaube vor einer entsprechenden Kulisse fotografieren lassen. Wann hat man dazu schon die Gelegenheit.
Ich muss sagen, wir sind bei unseren Shows so wie bei unseren Projekten mit Herzblut dabei, denn es macht einfach Spaß und wir lieben das, was wir tun. Was gibt es schöneres, als die Freude mit anderen zu teilen.
Wenn die Zuschauer von der Lebensfreude angesteckt werden, die hinter dem Ganzen steht, dann haben wir etwas Tolles erreicht. Wer selbst ein Tier hat, der weiß, dass es gerne Aufgaben erfüllt. Tiere brauchen immer Aufmerksamkeit sowie geistige Beschäftigung und Vertrauen. Hunde haben von Haus aus einen ausgesprochenen Tatendrang, sie wollen sich nützlich fühlen. Sie arbeiten gerne, weil sie gelobt werden wollen und dann stolz auf sich sind. Die Freundschaft und das Vertrauen der Tiere ist mir dabei sehr wichtig. Die Liebe eines Tieres ist ein kostbares Geschenk, das bindende und moralische Pflichten auferlegt.
Man muss als Tiertrainer nicht nur den siebten Sinn sondern auch den achten haben und sich immer wieder neu in das Tier hineinversetzen.
Dies war mir wie ein "Ritterschlag"! Denn genau das wollen wir. Die Tiere sollen Spaß und Freude haben und einen guten Eindruck hinterlassen.
Wenn Papageien Finger hätten, würde ich sagen, sie wickeln uns gerne um ihren Finger. Aber richtig müsste es ja heißen: " Die Papageien wickeln uns gerne um ihre Krallen". Sie haben ihren eignen Kopf. Das ist auch für uns immer wieder lustig und sorgt auch beim Publikum für Heiterkeit. Die Klugheit der Tiere sowie der Spaß, den sie an ihren Übungen selbst haben, werden dabei umso deutlicher.
Wenn ein neues Tier in unsere Wohngemeinschaft kommt, wie zum Beispiel unsere Hündin Cleo aus Rumänien, dann wird erst mal geschaut: was macht ihr beim Spielen Spaß und wenn wir etwas gefunden haben, dann wird es mit Leckerlies positiv verstärkt. So prägt es sich ein. Man lässt sich ganz auf das Tier ein, braucht eine Engelsgeduld und Ruhe. Ich spüre es richtig, wie meine Tiere die gemeinsam verbrachte Zeit genießen. So entsteht mit sehr viel Geduld und Zuwendung diese innige Mensch-Tier-Freundschaft, auf die wir so großen Wert legen.