Künstler der Woche
Interview mit den Happy German Bagpipers
eventpeppers: Wie kam es denn zur Gründung (1982) der "Happy German Bagpipers", sprich was waren die Beweggründe dafür?
Falk Paulat: Seit Kindesbeinen bestimmte Musik in vielen Stilrichtungen mein Leben. Meine Hauptinstrumente waren Saxofon und Klarinette. Irgendwann lief mir 1976 ein Dudelsack-Spieler über den Weg. Im gleichen Jahr bekam ich auch einen originalen schottischen Dudelsack, den ich auch noch heute spiele. Ich spielte immer in Bands und Orchestern. Alleinunterhalter auf dem Dudelsack befriedigte mich nicht. Dudelsack-Bands gab es weit und breit nicht. So wurden 1982 die Happy German Bagpipers mit Hilfe meines Freundes Jürgen Gabbert gegründet. Weil zu der Zeit keinerlei Hilfen gab, wollten wir unsere eigene Musik spielen und wie gewohnt mit Show und Unterhaltung. Also waren wir Happy und Deutsch. Paradox ist, dass wir nach der Gründung eine der ältesten deutschen Dudelsackbands sind, vom Altersschnitt aber die jüngste.
eventpeppers: Sie gaben bereits Konzerte in aller Welt, sogar bis hin nach Indien. Wie kam es denn dazu und gibt es vielleicht eine nette Anekdote davon?
Im Gegensatz zu den berühmten Musikgruppen, die nur in Konzerthäusern spielten, traten wir kostenlos in Schulen und Universitäten auf.
Falk Paulat: Um Ideen bin ich nie verlegen. Ich organisierte auch Musikshows für bekannte Militär-Musikparaden. So wurde ich von einem Veranstalter gefragt, ob ich nicht eine attraktive Musik kennen würde. Während unserer Tour durch Bulgarien, lernte ich eine tolle Tanzgruppe aus Punjab/Indien kennen. Die schwungvolle Musik und Tänze ließen mich seit der Zeit (2003) nicht mehr los und ich hielt immer Kontakt. So kam es dann auch zu dem Auftritt. Was ich nicht wusste, dass der Leiter der Freund vom Kulturminister war. So kam es zu einer Einladung nach Indien - eben weil auch wir schwungvolle Musik auf dem Dudelsack machten. Im Gegensatz zu den berühmten Musikgruppen, die nur in Konzerthäusern spielten, traten wir kostenlos in Schulen und Universitäten auf. Wir waren die erste westeuropäische Band, die so etwas tat. Entsprechend groß war die Anerkennung und Begeisterung. Wir waren Staatsgäste und wurden auch so behandelt.
eventpeppers: Dudelsack und Bauchtanz oder Operngesang - wie passt das zusammen? Sie arbeiten ja hin und wieder mit Künstlern dieser beiden Kategorien zusammen, was wir extrem spannend aber ungewöhnlich finden...
Falk Paulat: Diese Kombinationen gehen meiner Meinung nur, wenn man eine große Bandbreite von Musik im Kopf hat. Wie ich schon geschrieben habe, hatten wir keinerlei Hilfen. Totale Dudelsack-Fans, die nur schottische Musik hören wollten, sind sehr selten. So liegen wir seit langer Zeit mit unserer Unterhaltungsmusik in Sachen Dudelsack voll im Trend. Trotzdem ist auch die traditionelle schottische Musik für uns auch ein Muss. Große Erfolge unserer "Entertainment Pipe Musik", wie es die Schotten nennen, hatten wir erstmals in - Schottland!!! Bauchtanz über 20 min., Rock'n Roll - während des Beifalls fielen uns fast die Instrumente aus der Hand. Das war 1995 und 1999 - zu der Zeit völlig unbekannt auf dem Dudelsack. So bestanden unsere schottischen Freunde bei einem Schwur darauf, so zu bleiben, wie wir sind, weil wir ein Original sind. Das haben wir bis heute befolgt.
eventpeppers: Gibt es ein persönliches Highlight Ihrer Musiker-Karriere?
Falk Paulat: Bei den vielen schönen Konzerten und Fernseh- und Rundfunkauftritten, sowie die Konzertwoche auf der EXPO 200 in Hannover, gab es über die vielen Jahre tolle Erlebnisse.
Das tollste Erlebnis hatte ich aber im März dieses Jahres in Indien. Ich wollte Dudelsackmusik im indischen Punjabi Sound aufnehmen. Diesen Song widmete ich meinen jungen Dudelsack Spielerinnen Kira und Julia. Über sie wird in dem Lied gesungen. Jetzt kommt die Überraschung: Dieser Song "Punjabi With Kira" ist auf dem besten Weg, in Indien ein Hit zu werden. Was gibt es schöneres, für einen Komponisten? Ein indischer Musikverlag hat den Song erworben und lässt ihn von einem der berühmtesten Sänger Indiens singen. Dazu wird mit dem Song in Deutschland und Indien ein Video gedreht werden.
Das tollste Erlebnis hatte ich aber im März dieses Jahres in Indien. Ich wollte Dudelsackmusik im indischen Punjabi Sound aufnehmen. Diesen Song widmete ich meinen jungen Dudelsack Spielerinnen Kira und Julia. Über sie wird in dem Lied gesungen. Jetzt kommt die Überraschung: Dieser Song "Punjabi With Kira" ist auf dem besten Weg, in Indien ein Hit zu werden. Was gibt es schöneres, für einen Komponisten? Ein indischer Musikverlag hat den Song erworben und lässt ihn von einem der berühmtesten Sänger Indiens singen. Dazu wird mit dem Song in Deutschland und Indien ein Video gedreht werden.
eventpeppers: Wir hören immer wieder, dass es sehr schwer sein soll, den Dudelsack richtig zu spielen? Wie machen Sie das mit ihrer jungen Band?
Falk Paulat: Ich habe mir eine neue Ausbildungstechnik - mit einer Kitchen Pipe - ausgedacht. Die Mädchen bildete ich als "Ohrspieler" und nicht als "Notenspieler" aus, obwohl ich für alle unsere Stücke Noten geschrieben habe. Nur als Ohrspieler ist man mit dem Dudelsack in der Lage, die richtige Tonhöhe zu halten. Die Tonhöhe kann sich durch zu starken Druck erhöhen, oder bei zu niedrigem Druck abfallen. Es muss also die Motorik - Luft holen - rein pusten - Druck halten, perfekt sein. Nur so stimmen die Instrumente miteinander. Hätte ich die Mädchen erst langwierig nach Noten ausgebildet, dann langwierig die Motorik geübt, wäre die Lust schnell vergangen.
Ein gute Stimmung des Dudelsacks ist für einen guten Spieler heilig. So ist es immer wieder nervig "Möchtergern traditionelle Dudelsackspieler" zu erleben, die ihr Instrument nicht annähernd beherrschen und stimmen können und super Uniformen tragen. Unkundige Veranstalter glauben kurioserweise immer wieder, wer einen Dudelsack in der Hand hat, kann auch spielen. Das ist für gute Dudelsackspieler immer wieder ein Schlag ins Gesicht. Besonders, wenn sie noch in Kirchen spielen. Gute Spieler sind sehr dünn gesät.
Ein gute Stimmung des Dudelsacks ist für einen guten Spieler heilig. So ist es immer wieder nervig "Möchtergern traditionelle Dudelsackspieler" zu erleben, die ihr Instrument nicht annähernd beherrschen und stimmen können und super Uniformen tragen. Unkundige Veranstalter glauben kurioserweise immer wieder, wer einen Dudelsack in der Hand hat, kann auch spielen. Das ist für gute Dudelsackspieler immer wieder ein Schlag ins Gesicht. Besonders, wenn sie noch in Kirchen spielen. Gute Spieler sind sehr dünn gesät.
eventpeppers: Ich weiß, dass Sie eventpeppers anfangs kritisch gegenüber standen. Was sagen Sie nach ein paar Monaten Erfahrungswert zu unserer neuen Plattform, bei der wir selbst versuchen aus Musikersicht zu denken, da wir selbst auch Musiker sind.
Falk Paulat: Ich sehe anhand der Anfragen, dass sich eventpeppers sehr gut etabliert hat. Dazu kann ich nur gratulieren. Die Auswahl der Bands ist vorbildlich, ebenso der Fahrtkostenrechner. Schön wäre es, wenn Dudelsackmusik als Tipp für Hochzeiten mit aufgenommen wird. Für Hochzeiten sind wir sehr stark gefragt!