Künstler der Woche

Interview mit dem RUFUS TEMPLE ORCHESTRA

Künstler der Woche: RUFUS TEMPLE ORCHESTRA

Das RUFUS TEMPLE ORCHESTRA lässt die Ära der Goldenen 20er wieder aufleben - mit ganz viel Jazz und guter Laune! Was hinter diesem Namen steckt und welche Auftritte für sie ganz besonders waren, verraten unsere Künstler der Woche im Interview.

Hallo zusammen! "Rufus Temple Orchestra" - was steckt hinter diesem Namen und wie habt ihr als Band zusammengefunden?
Der Urgroßvater unseres Percussionisten war ein Dramaturg im Berlin der 1920er Jahre. In einem seiner Stücke erfand er einen Bandleader aus New Orleans namens „Rufus Temple“. Das Stück kam zwar nie zur Aufführung, aber uns gefiel der Name so gut, dass wir ihn übernommen haben. Die Band fand sich 2016 aus alten und neuen Freund*innen mit der gemeinsamen Liebe für traditionellen Jazz zusammen.
Was macht für euch den Charme der 20er Jahre aus?
Allem voran die wundervoll herzliche Musik!! Aus Ragtime, Blues, Klassischer Europäischer Musik und einigen anderen Einflüssen entstand die bis dato völlig neue Tanzmusik, die für uns auch den Geist dieser Zeit wiederspiegelt. Der Erste Weltkrieg war vorbei, die Menschen wollten ihn vergessen und sich endlich wieder amüsieren. Das taten sie auch und zwar nicht zu knapp, unbekümmert und ausgelassen. Die Musik transportiert diese Stimmung bis in die heutige Zeit.
Ihr bietet auch eine Swing-Tanz Einführung zu euren Live-Auftritten an - wie kam es dazu?
Auf Wunsch bringen wir dem Publikum ein paar einfache Swing-Tanzschritte bei. So kann z.B. aus einer Stehtisch-Veranstaltung ganz schnell eine rauschendes Fest werden. Die Idee kam uns, weil wir oft für 20er-Jahre Motto-Parties oder Swingtanz-Veranstaltungen gebucht werden, wo häufig zu Beginn ein kurzer 20-30-minütiger Crashkurs angeboten wird. Zwei von uns haben selbst etwas Swingtanz-Erfahrung und gemerkt, wie viel Spaß das macht - und dass man die Musik dabei noch intensiver genießen kann! Die Füße still zu halten schafft bei 20er Jahre Musik sowieso kaum jemand! 😊 Also dachten wir uns: Warum nicht auch den Gästen einer Hochzeit oder einer Firmenveranstaltung diese Erfahrung ermöglichen?
Gab es für euch im letzten Jahr ein Highlight trotz Corona?
Ja! Im Dezember haben wir unser zweites Album veröffentlicht und sind mächtig stolz auf das Ergebnis. Es heißt „New Orleans Joys“ und besteht aus Kompositionen des wundervollen Musikers, Bandleaders und Komponisten Jelly Roll Morton. Wir konnten zum Album-Release zwar nicht live auftreten, aber haben ein schönes Video dazu produziert. Das Album ist jetzt überall erhältlich – sogar auf Vinyl! 😊
Gibt es einen Auftritt, an den ihr euch ganz besonders gerne zurückerinnert?
Im vergangenen Jahr haben wir im Landschaftspark Nord in Duisburg, in einer riesigen ehemaligen Gießhalle, den Stummfilm „Girl Shy“ von Harold Lloyd aus dem Jahre 1924 live mit unserer Musik begleitet. Die ganze Location, die 15 Meter hohe Leinwand – das muss man gesehen haben! Und auch unsere Künstlerseele hat es sehr beglückt, dem Publikum durch dieses Projekt den Charme der 1920er Jahre besonders nahe zu bringen. Das war ein großer Spaß, da hat einfach alles gepasst.

Ein weiteres Konzert ist uns in besonders liebevoller Erinnerung geblieben: Wir spielten in einem Seniorenheim in Freiburg an einem lauen Sommerabend. Es herrschte eine ausgelassen-heitere Stimmung. Mit unserem letzten Stück wollten wir als Walk-Act die Bühne verlassen. Doch die Damen und Herren gehobenen Alters wollten uns nicht gehen lassen, schlossen sich uns an und so wurde eine Art Polonaise daraus – allen voran eine Lady mit Rollator! 😊 Wir spielten noch drei Zugaben umringt von den Gästen und sind nach dem Auftritt ganz beseelt nach Hause gefahren.

3 Fotos

RUFUS TEMPLE ORCHESTRA Quintett Fotoshoot
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