Interview mit Christo

Das war tatsächlich absoluter Zufall. Vor rund 15 Jahren sah ich eine Show in einem Freizeitpark. Meine erste Reaktion damals war: „Ach du meine Güte, das ist echt schlecht geschauspielert!“. Allerdings stellte sich heraus, dass der Hypnotiseur jeden Tag bis zu drei Shows spielte, immer mit anderen Freiwilligen. Da kam ich ins Grübeln und dachte mir: „entweder der ist reich oder es klappt wirklich“. So war das Interesse bereits in jungen Jahren geweckt und diese spannende Materie hat mich einfach nicht mehr losgelassen.

Die Kraft der Gedanken. Es ist unglaublich, was mit Hypnose möglich ist. Auf der einen Seite haben wir ja die Showhypnose, auf der anderen die medizinische Hypnose. Hypnose ist eigentlich die ultimative Heilwaffe gegen nahezu alle Probleme, die vom Kopf herrühren; also: Ängste, Phobien, zwanghaftes Verhalten und so weiter.

Vor kurzer Zeit hat man am Uniklinikum Jena die erste Hirnoperation unter Hypnose durchgeführt, völlig ohne Narkosemittel. Das war natürlich ein Meilenstein für die Hypnoseforschung. Ich finde es nach wie vor sehr schade, dass die „Deutschen“ ein wenig „verkappt“ sind und alles, was nach Übernatürlichem aussieht, meiden. Hypnose ist jedoch wissenschaftlich nachweisbar und hat nichts mit Hokuspokus zu tun. Wenn ich in Amerika performe, ist die Akzeptanz, auch im medizinischen Kontext, viel größer als hier zu Lande. Es ist meine persönliche Leidenschaft geworden, Menschen zu zeigen, was mit der Kraft der Gedanken möglich ist und wie man relativ leicht Veränderungen bewirken kann.

Oh.. das ist eine gute Frage. Ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern, das ist schon ein Weilchen her. Aber es hat lange gedauert. Man muss verstehen, dass die Technik, die Hypnose herbeizuführen sehr einfach ist. Hypnose ist letzten Endes ein natürlicher Zustand, denn wir mehrfach am Tag durchleben. Wirklich lernen muss man den Umgang mit Menschen. Menschenkenntnis ist hier das Zauberwort. Das ist ein Lernprozess, der niemals endet. Noch heute schaue ich mir von jeder Show die Aufzeichnung an und analysiere das Verhalten der Probanden (Teilnehmer auf der Bühne) und von mir selbst. Ich glaube, das ist auch der Grund wieso meine Shows so hervorragend verlaufen. Ich arbeite mit den Teilnehmern „zusammen“ und sehe diese als wertschätzende Partner. Ohne Freiwilligen gibt es keine Show, da kann ich noch so gut sein! Zum anderen ist meine Show genau durchgeplant. Ihr wärt überrascht, nahezu jeder Schritt auf der Bühne, jede Geste, jeder Satz hat einen tieferen Sinn und ist tausendmal geübt und immer wieder in Abwandlungen erprobt worden.

Na klaro. Ich wäre ja auch schön blöd, wenn ich meine eigenen Techniken nicht nutzen würde. Das wäre ja sonst auch ein bisschen unglaubwürdig. Hypnose ist eine tolle Möglichkeit sich zu entspannen und runter zu kommen. Bei einer Showtour mit rund 150 öffentlichen Shows im Jahr kann Entspannung nicht schaden. *zwinker*

Unterhaltung und zugleich absolute Wertschätzung der Probanden. Ich versuche, eine moralisch einwandfreie Show zu liefern. Meine Divise: alle Leute im Raum sollen Spaß haben, vor der Bühne und besonders auf der Bühne. Ich weiß genau, dass ich meinen Probanden eine gute Show zu verdanken habe. Letztlich ist es natürlich auch die grandiose Interaktion, die in meiner Show auftritt. Hypnose ist Teamwork. Jeder hat die Chance teilzunehmen. Wenn ich öffentliche Shows spiele, habe ich zum Teil 100 Kandidaten auf der Bühne. Auch auf Firmenevents findet dieses Konzept einen tollen Anklang. Die Kollegen sorgen mit meiner „Hilfe“ für einen unvergessenen Tag. So etwas funktioniert nur mit Charme und einer Menge Entertainment. Ich bin glücklich, wenn alle Leute mit einem Lächeln aus der Show gehen und genau das zeichnet meine Show aus.