Interview mit Christine Danwerth

Die Liebe zur Musik wurde mir gewissermaßen ein Stück weit in die Wiege gelegt. Meine Mutter ist sehr musikalisch und hat mich daher schon früh zur Musik geführt. Mit sechs Jahren habe ich mit Klavierunterricht angefangen und auch immer schon zwischendurch gesungen – überwiegend allerdings zuhause ohne Publikum. Erst im Jahr 2010 bin ich dann auf die Idee gekommen, beides in Kombination zu tun und liebe es seitdem, meinen Gesang selbst auf dem Klavier zu begleiten.

Das war eigentlich mehr oder weniger Zufall. Als ich 17 Jahre alt war, wurde ich von einer Bekannten gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, auf der Hochzeit ihrer Freundin, bei der sie Trauzeugin war, zu singen. Damals noch komplett ohne technische Ausrüstung, habe ich mir also ein E-Piano geliehen, die Wunschlieder von Braut und Bräutigam einstudiert und die Trauung musikalisch begleitet. Die Reaktionen des Brautpaars und der Gäste anschließend haben mir gezeigt, dass ich das definitiv öfters machen möchte. Anschließend kam dann hier und da mal eine Hochzeit von Bekannten, bis ich mich schließlich entschieden habe, mich nebenberuflich als Hochzeitssängerin selbstständig zu machen.

Ich muss schon zugeben, dass auch ich während der Trauungen an der ein oder anderen Stelle mal schlucken muss. Eine Hochzeit ist wirklich so ein emotionaler Tag für alle Beteiligten. Wenn ich dann aber an der Reihe bin und anfange zu singen, konzentriere mich auf die Noten und stecke alle Gefühle in meinem Gesang. Gerade bei Liedern, die mich selbst sehr berühren, besteht ansonsten die Gefahr, dass mir auch mal die Tränen kommen. Aber diese Aufgabe überlasse ich lieber dem Brautpaar und seinen Gästen.

Auf jeden Fall – eine Trauung wird doch erst richtig schön, wenn es auch mal etwas zu lachen gibt! Für mich persönlich sind es tatsächlich immer die schönsten und lustigsten Momente, wenn mal etwas nicht 100 %ig nach Plan läuft. Die Brautpaare planen meistens über ein Jahr lang ihren großen Tag und wünschen sich, dass alles perfekt sein wird. Aber gerade die nicht perfekten Momente sind doch eigentlich die, die den Tag unvergesslich und besonders machen. Sei es der Moment, wo der Ring nicht direkt auf den Finger will, wenn die Ankunft der Braut sich verzögert, ein lustiger Versprecher oder oder oder...
Das gilt natürlich nicht für meinen Part! Ich komme perfekt vorbereitet zu meinen Hochzeiten und bin nur zufrieden, wenn alles so lief, wie das Brautpaar und ich es mir gewünscht haben.

Eigentlich bekommt jede meiner Hochzeiten einen kleinen Platz in meinem Gedächtnis, denn jede ist auf ihre Art einzigartig. Aber ganz besonders ist mir eine Hochzeit im vergangenen Jahr in Erinnerung geblieben. Nachdem das Brautpaar mich gebucht hatte, hat mich die Braut heimlich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, dass wir auch gemeinsam ein Lied singen. Die Idee fand ich total toll, denn die Braut hat schon länger Gesangsunterricht genommen, aber noch nie durfte jemand ihrem Gesang zuhören, nicht mal ihr zukünftiger Mann! Also haben wir heimlich das Lieblingslied des Bräutigams einstudiert und die Überraschung ist wirklich mehr als gelungen! Er war total berührt und auch für mich war es ein schöner und unvergesslicher Moment.