Künstler der Woche
Interview mit Charlie Waldschmidt
eventpeppers: "Wenn ich Musik mache, will ich morgens aufstehen. Es ist das Einzige, was mich im Leben motiviert und mir die Kraft gibt, über mich selbst hinauszuwachsen. Es gibt kein schöneres Gefühl als den ganzen Tag an einem Song zu schreiben und die Gefühle, die oft im Inneren verborgen bleiben in Musik zu verwandeln." Das ist ein Zitat einer diplomierten Betriebswirtin, nämlich Ihnen! :-) Wie kamen Sie darauf etwas so "fachfremdes" für Ihr Studium zu wählen? Warum nicht Musik bzw. etwas Künstlerischeres?
Charlie Waldschmidt: Ich habe BWL aus verschiedenen Gründen studiert: zum Einen lagen meine Begabungen schon immer im musischen und im mathematischen Bereich, so dass mir das Studium relativ leicht fiel. Zum anderen wollte ich etwas "Anständiges" in der Tasche haben, bevor ich mich in so ein unsicheres Feld wie die Musik begebe.
eventpeppers: Sie haben kanadische Wurzeln - beeinflusst das Ihre Musik in irgendeiner Form?
Charlie Waldschmidt: Meine kanadischen Wurzeln beeinflussen meine Musik wahrscheinlich unterschwellig. Ich habe früher jeden Sommer in Kanada verbracht und habe dort meine Liebe zu Soul und R&B entdeckt. Dadurch dass wir sehr nahe an der Grenze zu U.S.A. (Detroit) in Kanada wohnen, haben wir eigentlich immer nur amerikanische Radiostationen gehört. Meine eigene Musik ist aber kein Soul oder R&B, ich würde ihn eher als souligen Pop bezeichnen :-).
eventpeppers: Sie schreiben viele Ihrer Songs ja auch selbst - wie darf man sich das vorstellen, kommt Ihnen da eine spontane Eingebung und in zwei Stunden ist der Song fertig oder tragen Sie Ihre Gedanken erst lange mit sich herum?
Charlie Waldschmidt: Man kann sich mein Songwriting in jeder möglichen Variante vorstellen, manchmal setzte ich mich ans Klavier und Text und Musik sind gleichzeitig da, das ist mir das liebste, die Rohfassung von einem Song ist tatsächlich innerhalb von 1-2 Stunden fertig. Ich feile aber dann noch lange daran, bis ich eine finale Version habe. Es ist mir aber auch schon oft passiert, dass ich unterwegs, z.B. nachts im Club Text im Kopf hatte, die ich dann auf Papierschnipsel gekritzelt habe und erst Wochen später vertont habe.
eventpeppers: Gibt es musikalisch gesehen Vorbilder für Sie?
Charlie Waldschmidt: Ich habe keine konkreten Vorbilder, weil es dafür zu viele Musiker gibt, die mich inspirieren und ich keinem einzelnen so ein großes Gewicht einräumen will.
eventpeppers: Haben Sie eine musikalische Vision?
Charlie Waldschmidt: Meine musikalische Vision entwickelt sich momentan. Ich probiere viele verschiedene Stilrichtungen aus und schreibe Songs, die in unterschiedlichen Genren gehören. Deutsch und Englisch, von Chanson bis Elektropop, klassischem Singer-Songwriter bis Soul oder Blues. Aber für meine persönliche Entwicklung als Sängerin sehe ich mich langfristig wie gesagt in der Soul-Pop-Ecke mit viel Gefühl und tiefgehenden Texten.
eventpeppers: Gibt es vielleicht eine nette Anekdote über Sie? Irgendetwas worüber Sie im Nachhinein lachen können?
Charlie Waldschmidt: Lachen kann ich immer über mich, und wer mich kennt bzw. schon erlebt hat, lacht meistens auch über mich. Wirklich witzig (vor allem für andere) wird es, wenn ich einen schlechten Tag bei einer Aufnahme habe. Dann kommt es schon mal vor, dass ich mich auf dem Boden wälze oder ein Kissen als Boxsack missbraucht wird.